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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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erfolgreichste Hamlet- Laufzeit der Theatergeschichte wuchs in Burton der Wunsch, Regie zu führen. Unter anderem plante er, bei einer Macbeth -Produktion mit Elizabeth als Darstellerin Regie zu führen und hatte gehofft, bei … die alles begehren sein Regiedebüt zu geben. Nachdem aber Elizabeth William Wyler abgelehnt hatte, wollte und bekam sie letzten Endes Vincente Minnelli als Regisseur. Mit ihm hatte sie bereits für MGM Vater der Braut und Ein Geschenk des Himmels gedreht. Nun arbeitete sie also wieder für ihr ehemaliges Studio, diesmal jedoch nicht als Vertragssklavin, sondern als Agentin in eigener Sache, deren Dienste MGM von der Produktionsfirma der Burtons zur Verfügung gestellt wurden. Und Burton hatte schon Pläne, im Jahr darauf als Gefälligkeit für seinen früheren Mentor in Oxford, Sir Nevill Coghill, Doktor Faustus mit auf die Bühne zu bringen. Coghill war Vorsitzender der Oxford Drama Society und hatte Burton als Student die erste Rolle in einem Shakespeare-Stück gegeben. (Für ihn war Burton eines der beiden
»Genies«, die er unterrichten durfte – das andere war der Dichter W.H. Auden.)

    Der Film … die alles begehren war das perfekte Vehikel für das aufstrebende Burton-Taylor-Imperium. So warb das Filmplakat mit dem Slogan: »Von Anfang an wussten sie, dass es falsch war. Doch nichts konnte sie trennen.« Ob es nun schlicht die Erinnerung an Le Scandale war oder Elizabeths sicheres Gespür dafür, was das Publikum wollte, oder beides, … die alles begehren machte mit der Geschichte des ehebrecherischen Rektors (Reverend Dr. Edward Hewitt, gespielt von Burton), der sich unsterblich in die wunderschöne Bohemienne Laura Reynolds (Taylor) verliebt, die Skandalvergangenheit des inzwischen verheirateten Paares zunutze. Reynolds neunjähriger unehelicher Sohn wird von Morgan Mason, dem Sohn des Schauspielers James Mason und dessen Frau Pamela, verkörpert. Interessanterweise gab es die Überlegung, dass Sammy Davis jr. »Cos« spielen sollte, einen »Beatnik-Künstler« und früheren Liebhaber Lauras. Letztlich wurde aber entschieden, dass eine Beziehung zwischen einem Schwarzen und einer Weißen im Jahre 1964 selbst für Elizabeth Taylor zu viel war und der kräftige, ungehobelte Charles Bronson bekam den Part. Eva Marie Saint spielt Claire, Hewitts verlassene Ehefrau, ergreifend und elegant: Mit ihren blonden Haaren und ihrer achtbaren Art hätte sie auch Sybil Burton spielen können. Wieder einmal stellte Burton einen zwischen Pflicht – der Pflicht als Ehemann, Vater und bischöflicher Geistlicher – und Leidenschaft – der Leidenschaft für Laura/Elizabeth – zerrissenen Mann dar. Es war das zweite und keineswegs letzte Mal, dass er einen aus dem Amt verstoßenen Geistlichen spielte.
    In dem Film spielt außerdem eine Nacktskulptur von Elizabeth eine prominente Rolle. Sie wurde von einem Bildhauer namens Edmund Kara aus einem fast tausend Kilogramm schweren Mammutbaum geschnitzt. Im Film ist sie das Werk eines unkonventionellen Bildhauers, gespielt von Bronson, an der sich Dr. Hewitts (Burtons) Eifersucht und Leidenschaft entzündet. Im echten Leben war es die einzige Möglichkeit,
Elizabeth, wie Gott sie schuf, auf der Leinwand zu sehen zu bekommen, abgesehen von den großzügigen Blicken auf ihre Schenkel und ihr Dekolleté in der Badeszene als Kleopatra und der Millisekunde, in der Elizabeth halbnackt als Laura für die Skulptur Modell steht. Obwohl Elizabeth die puritanischen Grenzen ihrer Zeit durchbrach und – unfreiwillig – eine Vorreiterin der sexuellen Revolution wurde, blieb sie dennoch auf der Leinwand ein Produkt des Moralkodex von MGM. Ab 1965 entblößten andere, jüngere Schauspielerinnen ihre Brüste in Mainstream-Filmen, aber mehr als Edmund Karas recht züchtige Nacktskulptur gab es von Elizabeth kaum zu sehen. Die Skulptur konnte außerdem praktischerweise von den verschiedenen Ex- und Möchtegern-Liebhabern, die in Lauras Domizil am Meer kamen, liebkost, entkleidet, grob angefasst und begafft werden.
    MGM gab für den Bau von Lauras Haus aus Glas und Treibholz mit Blick auf das Meer 35 000 Dollar aus. Gedreht wurde in den herrlichen Carmel Highlands – die perfekte Szenerie, um die Schönheit der Natur und die Elizabeths besonders gut zur Geltung zu bringen. (Insgesamt sollen sich die Produktionskosten auf fünf Millionen Dollar belaufen haben.) Mr. und Mrs. Burton – wie Elizabeth nun am liebsten genannt wurde – reisten mit dem üblichen Gefolge an:

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