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Furor

Furor

Titel: Furor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C. Schulte von Drach
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entspannte sich. Er verstand nicht, was passiert war, aber noch lebte er. Er beschloss, eine Weile zu warten. Er würde sein unbequemes Versteck ohnehin schon bald aufgeben müssen. Seine Beine begannen einzuschlafen.
    Nach einer Weile, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, öffnete er schließlich vorsichtig die Tür der Abstellkammer. Sie quietschte leise, und er hielt einige Male inne, weil er meinte, etwas zu hören. Aber es blieb ruhig. Wieder in der Schaltzentrale, war er überrascht, dass er überhaupt nichts sehen konnte. Seine Augen gewöhnten sich nicht an die Dunkelheit, weil es einfach kein Licht gab, auf das sie sich hätten einstellen können. Er fühlte sich besser, als er die Augen wieder schloss. Er hatte sich noch nie viel Gedanken darüber gemacht, aber jetzt fiel ihmein, dass es immer wieder hieß, man könne die Anwesenheit eines Menschen spüren. Selbst in einem dunklen Raum. Sebastian wusste, dass das physikalisch nicht möglich war.
    Nachdem er eine Weile nichts mehr gehört hatte, kam er zu dem Schluss, dass er wirklich allein war.
    Es war furchtbar warm. Er zog endlich die Jacke aus. Dann tastete er sich durch den Raum, bis er an die Tür zu den Labors und Büros dieser Etage kam. Auch hier war es völlig dunkel. Sebastian bewegte sich mit zusammengekniffenen Augen langsam vorwärts, während er mit der linken Hand die Wand abtastete. Irgendwann musste dieser Gang zum Fahrstuhl führen. Allerdings würde der Lift ja nicht funktionieren! Also wieder ins Treppenhaus zurück? Bei dem Gedanken bekam er eine Gänsehaut.
    Nein. Vor allem anderen musste er jetzt erst mal die Polizei alarmieren. Aber wie?
    Mit etwas Glück war der Killer in den Heizungskeller zurückgegangen. Aufgegeben hatte er bestimmt nicht. Vielleicht stand er jetzt sogar direkt vor ihm und würde ihn gleich über den Haufen knallen.
    Plötzlich ertönte eine Sirene. Das Jaulen begann leise, wuchs immer stärker an, ließ sein Trommelfell beben und erstarb dann wieder. Was war da los? Sebastian tastete sich weiter und weiter. Es kam ihm vor, als nähme die Hitze noch immer zu. Richtig schwül war es. Wieso hatte diese Sirene eigentlich Strom? Vielleicht hatte er nicht sämtliche Kabel herausgerissen, die den Notstrom verteilten.
    Seine Hände fuhren ins Leere. Die Wand war hier zu Ende, der Gang erweiterte sich. Er musste die kleine Halle erreicht haben, in der sich der Fahrstuhl und die Tür zum Treppenhaus befanden. Und jetzt? Er zuckte zusammen, als die Sirene erneut losging. Ihr Warnton kam direkt aus einem Lautsprecher über seinem Kopf und brannte sich einen Weg durch sein Gehirn.
    Wohin sollte er jetzt? Rauf oder runter? Als das Heulen der Sirene wieder abschwoll, hörte er ein Geräusch vor sich, gedämpft durch eine Tür. Schritte auf der Treppe. Eilige Schritte. Sie endeten genau vor ihm. Wieder Alarm. Sebastian warf sich herum und begann, in die Richtung zu laufen, aus der er gekommen war, während er hörte, wie sich hinter ihm die Tür öffnete. Ein Lichtkegel tauchte auf, strich hinter ihm über die Wand, folgte ihm, erfasste ihn, fuhr über ihn hinweg und kehrte zurück. Da war er also wieder, der Killer. Weiter, weiter . . . Sebastian wartete verzweifelt auf das Geräusch eines Schusses. Dann hatte er die Tür erreicht.
    Sie öffnete sich und Barth kam heraus.
    Verdammt, war der nicht hinter ihm gewesen? Erschrocken warf Sebastian sich zur Seite, rutschte aus und knallte auf den Boden. Im Schein einer Taschenlampe sah er, wie Barth die Waffe hob. Er rollte sich zur Seite, aber die Pistole zielte auf die zweite Lampe. Sebastian konnte jetzt im Schein von Barths Licht erkennen, dass der auf einen Mann in Uniform zielte: den Pförtner. Als Sebastian endlich begriffen hatte, was geschah, hörte er den Schuss. Es folgte ein kurzer, erstickter Schrei und ein dumpfer Schlag. Ein gurgelndes Geräusch löste sich im Lärm der Sirene auf.
    Im nächsten Augenblick schaffte Sebastian es, alle Kraft und Energie, die er noch hatte, in einer einzigen Bewegung zu konzentrieren. Er schwang sich herum und wuchtete dem Killer seine Beine in die Kniekehlen. Überrascht von der plötzlichen Wehrhaftigkeit seines Opfers, knickte Barth ein und schlug hart auf den Boden. Seine Taschenlampe flog durch die Luft. Ihr Licht bildete einen Kegel, der den Gang erhellte. Während Barth stürzte, rollte Sebastian sich auf den Bauch und sprang auf. Barth hatte die Pistole nicht fallen gelassen. Sebastian riss die Tür des Schaltraums auf. Heiße Luft

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