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Fußball-Alarm

Fußball-Alarm

Titel: Fußball-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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Tante Mathilda in die Küche und öffnete vorsichtshalber die Fenster.  Kommissar Reynolds wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Nun ja, gar nicht mal so schlecht.  Ich bin ein bisschen aus der Übung, aber nach zwei, drei Probeschüssen werde ich dieses verdammte Tor schon treffen.«  Jetzt war Onkel Titus vollständig am Boden zerstört. »Das wird eine Katastrophe. Wenn der jetzt schon nicht trifft, wie soll das dann erst in einem richtigen Spiel werden?«
    »Was ist denn da anders«, fragte Justus verwundert.
    »Was da anders ist, fragst du? Mann! Da steht noch ein Torwart drin!«  Plötzlich hörte man vom Bretterzaun her lauten Applaus. »Bravo! Bravo, meine Herren! Das wird ein tolles Spiel.« Es war Bud Norris, der zusammen mit seinem Sohn auf dem grünen Lieferwagen stand und von außen über den Zaun guckte. »Wenn das der EFC ist, dann habe ich das Grundstück so gut wie in der Tasche. Ich lach mich tot.« Tante Mathilda lief sofort wieder zum Gartenschlauch, doch diesmal reichte der Wasserstrahl nicht bis zu den beiden. Skinny verschluckte sich vor Lachen und sein Vater zündete sich genüsslich eine Zigarette an. »Übrigens: ich habe persönlich die Stadtauswahl zusammengestellt. Es sind alles Freunde aus meiner Bar. Und ich bin froh, dass es meine Freunde sind – zum Gegner werdet ihr sie haben. Ich zähle übrigens nur acht bei euch. Fußball wird mit elf Leuten gespielt. Oder wisst ihr das etwa auch nicht?« Jetzt fiel Skinny vor Lachen fast vom Lieferwagen.  Unter den Spielern des EFC wurde es plötzlich still. Kommissar Reynolds rückte seine Dienstmütze zurecht. Er hatte sie immer noch auf. »Tja, ich fürchte, er hat leider Recht«, sprach er leise.
    »Jetzt erinnere ich mich auch wieder: Da war was mit einer Elf.« Bob blickte nervös in seine Liste.

    »Wir bekommen aber absolut keinen mehr dazu.  Jeden Einzelnen haben wir versucht zu erreichen.«  Bud Norris amüsierte sich köstlich. »Na bitte, dann bleibt euch das Gemetzel ja erspart. Aufgabe noch vor dem Spiel.«  Jetzt kam Onkel Titus auf den Platz. »Können nicht noch ein paar neue Mitglieder in den EFC  aufgenommen werden? ich meine, zur Not machen Mathilda und ich mit.«  Bevor ihm jemand darauf antworten konnte,  mischte sich ein kleiner Mann im karierten Anzug in das Gespräch ein. Es war der Notar Mulligan.  Niemand hatte bemerkt, dass er von der Toreinfahrt aus alles beobachtet hatte. »Mister Jonas, es tut mir Leid. Also Leid sozusagen. Aber ich habe als Notar nun mal die Aufgabe, den ganzen Ablauf des Turniers auf Unstimmigkeiten zu untersuchen.  Leider hat Mister Norris Recht. Ein Fußballspiel wird pro Mannschaft mit elf Personen ausgetragen.  Ich musste mich auch erst extra erkundigen. Und bei der anderen Sache muss ich Sie ebenso enttäu schen. Enttäuschen also. Hier ist die Stelle, mit dem genauen Wortlaut des Testaments von Otto Kautzer: › Gespielt wird nach den internationalen Regeln des Fußballverbandes. Außerdem darf kein anderer erwachsener Spieler in den EFC aufgenommen werden. ‹ Sie müssen auf irgendeine Art und Weise noch drei ehemalige Spieler auftreiben. Auftreiben sozusagen.«  Onkel Titus setzte sich kraftlos auf den Ball.
    »Und ihr seid die Liste wirklich komplett durchgegangen?« Bob nickte niedergeschlagen. »Ja, mehrmals sogar. Da ist nichts zu machen. Mehr als acht bekommen wir auf keinen Fall zusammen.«
    »Okay, danke für eure Hilfe, Jungs. Aber man muss wissen, wann man verloren hat. Norris, Sie haben gewonnen. Bauen Sie Ihre Bude. Hoffentlich ersticken Sie an den Burgern.«  Bud Norris hob triumphierend die Arme. »Das werde ich, Jonas. Das werde ich. Aber ich werde nicht an Burgern ersticken, sondern an den vielen Dollarscheinchen, die ich hier verdienen werde.«

Kinderspiel
    Schweigend sahen alle auf Onkel Titus. Dieser stand langsam auf, schmiss seine Arbeitshandschuhe auf den Boden und verschwand in Richtung Schuppen. Keiner sagte ein Wort. Nur Bud Norris kostete seinen Sieg aus. »Richtig so! Sammle am besten schon mal deinen Schrott zusammen! Am Sonntag rollen hier die Abrissbagger an.« Justus stand wie versteinert auf dem Elfmeterpunkt und knetete seine Unterlippe, dass es fast wehtat. Er wollte sich einfach nicht mit der Situation abfinden.  Was sollte werden, wenn sie das Haus verlassen mussten? Doch sosehr Justus sich bemühte, er fand einfach keine Lösung. Tränen flossen ihm über die Wangen und er versuchte sie eilig mit seinen staubigen Fingern

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