Fußball-Alarm
ein paar Kilometer die Küstenstraße entlangfahren und dann in einen schmalen Seitenweg einbiegen. Die Kaffeekanne war der geheime Treffpunkt der drei
??? und in Wirklichkeit ein ausgedienter Wassertank. Von weitem sah er aus wie eine riesengroße Kanne. Jetzt war er leer und es passten bequem drei Leute und jede Menge Detektivausrüstung hinein. Bepackt mit einem Sack kletterte Justus die Eisenstufen empor. Wenig später trafen auch seine beiden Freunde ein.
»Also, Just«, begann Bob neugierig. »Erzähl! Was hast du vor?«
»Wir müssen uns auf das Spiel heute besser vorbereiten. Wer weiß, welche fiesen Tricks Bud Norris noch auf Lager hat. Wir werden es aber genauso machen.«
»Willst du denen etwa auch dieses Rizinusöl ins Bier schütten?«
»Quatsch! Wir werden ein bisschen an dem Ball herumbasteln. Wenn es eng wird, vielleicht bei einem Elfmeter, können wir den einsetzen.« Bob nahm einen von Porters Bällen in die Hand. »Wir könnten einen Sylvesterknaller darin verstecken.« Doch Peter nahm ihm den Ball wieder ab. »Unsinn. Was ist, wenn wir ihn aufschneiden und einen runden Stein reinpacken? Daran beißt sich Schrankwand die Zähne aus.« In der Kaffeekanne fand sich nur eine Säge, und die drei begannen damit, den ersten Ball in der Mitte zu zerteilen. Nach wenigen Minuten legte Justus die Säge wieder weg. »Vergiss es. Den kriegen wir danach niemals mehr zusammengeflickt. Wartet, ich habe eine bessere Idee.« Aus einer Kiste kramte er eine große Tube Alleskleber. »Also, ein Ball fliegt nur schön gerade, wenn er gleichmäßig rund und schwer ist. Klebt man irgendwas an die Seite, fängt er in der Luft fürchterlich an zu eiern. Kein Mensch kann so ein Geschoss fangen – auch Schrankwand nicht.« Dann nahm Justus die Tube und drückte den Inhalt komplett in das Ventil. »So, jetzt brauchen wir nur noch etwas zu warten. Das Zeug klebt von innen genau hier an dieser Stelle. Am besten, ich markiere den Ball mit einem Kreidestrich. Vielleicht können wir den heute noch gebrauchen.«
16.55 Uhr
Der große Moment war gekommen. Diesmal waren noch mehr Menschen im Publikum. Porters Fanartikel waren schon seit einer halben Stunde ausverkauft. »Jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen«, strahlte er im Trainerzelt. Onkel Titus sah ihn wütend an. »Sie sind gut. Wenn wir verlieren, kann ich heute noch die Koffer packen. Also, bitte strengt euch an! Es geht um alles oder nichts. Bud Norris darf das Grundstück nicht bekommen – ich zähle auf euch!« Mit diesen Worten lief der EFC auf den Platz ein. Alle Zuschauer standen auf und applaudierten. Die Mannschaft von Bud Norris war noch bei den Aufwärmübungen. Diesmal hatte keiner Bier in der Hand, dafür trug jeder von ihnen zwei breite schwarze Striche aus Schminke neben der Nase. Sie sahen noch gefährlicher aus als sonst. Onkel Titus kratzte sich am Hals. »Es scheint so, als hätten die sich diesmal besser vorbereitet.«
1 7 Uhr, Anstoß
Seine Vermutung wurde bestätigt. Die gegnerische Mannschaft verteilte sich auf dem Spielfeld, und es war nicht mehr so leicht, durchzukommen. Peter hatte zwei gute Schussmöglichkeiten, doch diesmal hielt Schrankwand einfach alles. Die Minuten vergingen und es wurde um jeden Ball gekämpft. Mit hochrotem Gesicht stand Bud Norris am Spielfeldrand und gab laut schreiend Anweisungen. Zur Halbzeit stand es immer noch 3: 4. Die Tore wurden aus dem ersten Spiel weitergezählt. Plötzlich zogen dichte Wolken am Himmel auf und es geschah, was sonst selten in Kalifornien passierte: Es begann wie aus Eimern zu schütten. Dem Spiel tat das keinen Abbruch und die Zuschauer verfolgten gespannt jeden Ballwechsel. Drei Minuten vor Schluss köpfte Peter nach einer präzisen Flanke von Bob das Leder direkt aufs Tor. Schrankwand hob seine tellergroßen Hände, doch Skinny sprang dazwischen, wollte retten und schob den Ball mit der Schulter an Schrankwand vorbei ins Netz.
»Du Idiot! Eigentor!«, brüllte sein Vater wütend. Jetzt stand es 4: 4. Die Gegner hatten Anstoß, vielleicht der letzte Spielzug. Schwabbel scheiterte an Porter, Porter zu Bob, Bob gab ab an Reynolds. Reynolds hätte schießen können, preschte aber weiter nach vorn, suchte den freien Mann und schickte Atkins. Dieser nahm den Ball, ließ Keule hinter sich und verlängerte an Peter. Peter stand frei, stoppte den Ball in der Luft, holte zum Schuss aus – und wurde von Skinny brutal gefoult. Ein lauter Pfiff
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