Fußballfieber
würden euch wirklich gerne helfen, zumal wir der Ansicht sind, dass die Dinge, die hier geschehen, weder Zufall, noch mystisch oder geheimnisvoll sind. Das alles hat Methode, da steckt mehr dahinter. Irgendjemand hat es auf euch abgesehen, warum auch immer. Allerdings müssen wir eines wissen, bevor wir mit unseren Ermittlungen fortfahren: Ist das wirklich im Sinne deiner Großeltern? Tun wir Ihnen damit tatsächlich einen Gefallen? Wir haben bis jetzt nicht unbedingt den Eindruck, dass dem so ist. Und wir können natürlich nicht ohne Zustimmung der Betroffenen an einem Fall arbeiten, das wirst du verstehen.«
Doch Emiliano schüttelte sofort heftig den Kopf. »Pancho hat einfach Angst«, sagte er bestimmt. »Er kann nicht mehr klar denken und würde am liebsten den Kopf in den Sand stecken und warten, bis das Ganze von allein aufgehört hat. Aber das kann ich nicht zulassen. Ihr habt ja gesehen, was heute passiert ist. Es wird immer schlimmer und irgendwann wird es nicht mehr dabei bleiben, dass uns jemand nur einen Schrecken einjagen will. Da bin ich mir sicher. Nein, es muss etwas geschehen, und ich bitte euch, helft uns! Egal, was Pancho sagt, helft uns. Bitte!«
Flehend sah Emiliano jeden einzelnen der drei Detektive an. Justus, Peter und Bob verständigten sich mit einem kurzen Blickkontakt. Dann sagte Justus: »Okay. Wir werden tun, was wir können. Es mag zwar ein bisschen komplizierter werden als sonst, aber ihr benötigt in der Tat Hilfe, das ist offensichtlich. Ich hoffe nur, dass du wegen uns keinen Ärger mit deinem Großvater bekommst.«
»Ach was!« Emiliano winkte zuversichtlich ab. »Mit Pancho komm ich schon klar, da macht euch mal keine Gedanken.«
»Gut.« Justus atmete kräftig durch und setzte sich aufrecht hin. »Dann erzähl uns zunächst bitte noch einmal ganz genau, was sich bis jetzt ereignet hat. Jede Einzelheit kann wichtig sein. Und fang am besten ganz vorne an. Bob!« Justus wandte sich dem dritten Detektiv zu, aber der hatte seinen Block schon gezückt.
»Bei der Arbeit!«, grinste ihm Bob zu und hielt den Block hoch.
»Also gut, dann mal los.«
»Aber bevor ich anfange«, sagte Emiliano, »muss ich mich bei euch bedanken. Ich weiß nicht, was –«
»Papperlapapp!«, schnitt ihm Peter das Wort ab. »Leg schon los!«
Emiliano lächelte dankbar und etwas verlegen. Dann begann er mit seinem Bericht.
»Vor etwa zwei Wochen fing alles an, da lagen morgens zum ersten Mal weiße Lilien vor unserer Haustür. Es waren genau dreizehn Stück. Und seitdem haben wir noch zwei Mal welche bekommen. Immer dieselbe Anzahl. Das Nächste war dann das Messer. Pedro hat es gefunden, vorne neben der Gartentür. Ein halb verrostetes, altes Messer mit einem roten Griff aus Glas.«
»Können wir das mal sehen?«, fragte Justus.
Emiliano stand sofort auf. »Wartet einen Moment, ich hole es.« Dann lief er ins Haus.
»Ich kapier das mit den Lilien nicht«, sagte Peter, als Emiliano weg war. »Und das mit dem Messer auch nicht. Wieso sind das Vorboten des Todes?«
Justus machte ein unentschlossenes Gesicht. »So ganz sicher bin ich mir da auch nicht. Aber lasst uns das nachher von der Zentrale aus recherchieren. Ich fände es besser, wenn wir uns zunächst einmal ganz allgemein darüber informieren, damit wir möglichst unvoreingenommen an die Sache herangehen können. Wenn wir dann noch Fragen haben, können wir uns ja immer noch an Emiliano wenden.«
Peter und Bob nickten zustimmend, aber der Zweite Detektiv murmelte trotzdem noch einmal ratlos »Lilien … Messer … « vor sich hin und seufzte.
Schließlich kam Emiliano zurück. »Hier!« Er überreichte Justus ein Messer und setzte sich wieder. »Das ist es. Wir haben es nicht sauber gemacht. Grandpa meinte, wir sollten es nicht anrühren, und hat es versteckt. Aber ich habe gesehen, wohin er es getan hat.«
»Hm.« Der Erste Detektiv besah sich die Waffe von allen Seiten. »Das ist ein so genanntes Stilett, ein Dolch mit einer langen, feinen Klinge. Und es sieht irgendwie sehr alt aus. Hier, diese verschnörkelten Zwingen.« Justus wies auf die kleinen metallenen Fortsätze, die zwischen der rostigen Schneide und dem schmalen Griff zur Seite hin abstanden und kunstvoll ziseliert waren. »So etwas stellt man heute kaum noch her. Und auch dieser fein gearbeitete Griff aus rotem Glas – wenn es Glas ist – ist ziemlich ungewöhnlich.« Er reichte das Stilett an Bob weiter, der es ebenfalls eingehend betrachtete und dann Peter gab.
»Da
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