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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Dolch in die Hand und hielt ihn prüfend ins Licht, das sich funkelnd in dem roten Glasgriff brach.
    »Nein, das glaube ich nicht«, antwortete Justus. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand solch ein Replikat in China herstellen lässt, wenn er ein qualitativ hochwertiges Produkt haben will. Das ist sicher Massenware. Bleibt dennoch die Frage, warum ausgerechnet ein Exemplar dieses ungewöhnlichen Stiletts im Garten der de la Cruz gelandet ist und nicht irgendein anderes Messer. Denn wenn es nur um den Aberglauben ginge, hätte jedes andere Messer seinen Zweck genauso erfüllt. Das muss irgendetwas zu bedeuten haben.«
    »Ja, aber was?« Bob machte ein ratloses Gesicht.
    Justus schüttelte den Kopf. Offenbar hatte auch er nicht den Hauch einer Idee. »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung.«
    Bob sah noch ein paar Sekunden versonnen vor sich hin, dann wandte er sich wieder seinem Block zu. »Gut, lasst uns erst einmal weitermachen, vielleicht kommt uns ja noch ein Geistesblitz. Als Nächstes hätten wir da die Eule. Wie du schon erwähnt hast, Just, gilt sie als Vogel des Unheils, des Todes und der Finsternis. Dieses Image verdankt sie wohl vor allem ihrer nächtlichen Aktivität und den geheimnisvollen Rufen. Bei den alten Griechen war sie jedoch zugleich auch das Symbol der Weisheit, das sogar deren Münzen zierte.«
    »Ausgezeichnet, dritter«, lobte Justus. »Besser hätte ich es auch nicht zusammenfassen können.«
    »Dann die Sache mit den Totengräbern. Ich habe zwar nichts über den Käfer entdeckt, was speziell mit abergläubischen Vorstellungen zusammenhinge, aber wie ich schon sagte: Ich finde, allein der Name reicht, um eine Verbindung mit dem Tod herzustellen.«
    »Es sind Aasfresser«, las Justus aus seinen Notizen vor. »Totengräber versammeln sich meist zu mehreren an den Kadavern kleinerer Tiere wie zum Beispiel Mäuse. Der Käfer senkt dann durch bestimmte Grabbewegungen das Aas so in den Boden ein, dass eine Kugel entsteht.«
    »Schön, dass wir das jetzt auch wissen.« Peter schluckte trocken.
    »Bliebe noch die Totenuhr.« Bob blätterte ein paar Seiten nach vorne. »Der Volksglaube behauptet: Wer das Ticken einer Uhr hört, die gar nicht vorhanden ist, dem sagt dieses Ticken den Tod einer nahe stehenden Person voraus, deren Zeit sozusagen abläuft.«
    »Hab ich auch so ähnlich«, sagte Justus. »War’s das, Bob?«
    Der dritte Detektiv faltete seinen Block zusammen und nickte. »Das war’s. Obwohl ich euch noch ‘ne Menge zum Thema Aberglauben erzählen könnte. Ihr ahnt gar nicht, auf welche Ideen die Leute da kommen. Umfallende Bretter, im Backofen vergessene Brote, Träume von längst Verstorbenen oder von ausfallenden Zähnen, verdorrende Grünpflanzen – ich glaube, wenn man will, kann man in so ziemlich alles etwas hineingeheimnissen.«
    »Da könntest du Recht haben«, pflichtete ihm Justus bei. »Also gut, dann wollen wir –«
    »Moment, da war doch auch noch irgendwas mit Zahlen«, fiel Peter in diesem Augenblick ein. »Die Uhr schlug wie oft gleich noch mal? Sieben Mal, oder? Und Lilien waren’s immer 13. Hat das auch irgendetwas zu bedeuten?«
    »Ah ja, stimmt!« Bob tippte sich an die Schläfe. »Gut, dass du’s sagst! Dreizehn ist die Zahl des Unheils und des Todes«, referierte er aus dem Gedächtnis. »Die Sache mit Freitag, dem Dreizehnten und so kennt ja jeder. Die Dreizehn ist im Aberglauben die gewissermaßen unvollkommenste Zahl nach der vollkommenen zwölf. Aber zur Sieben habe ich nichts gefunden. Jedenfalls nichts, was sie mit dem Tod in Zusammenhang brächte. Das gilt übrigens auch für den Kürbistopf, fällt mir gerade ein. Da wusste ich auch gar nicht, wo ich suchen soll. Eine rote Kürbisschale und der Tod? Was sollte das auch miteinander zu tun haben?«
    »Das sehe ich genauso«, pflichtete ihm Justus bei. »Hinsichtlich der Kalebasse herrscht auch bei mir Fehlanzeige. Leider haben wir versäumt, uns das Muster auf dem Ding abzumalen. Damit hätten wir vielleicht herausgefunden, woher sie stammt. Und das Einzige, was ich zur Zahl Sieben habe und das mit dem Tod zu tun hat, sind die sieben Todsünden, aber das ist auch schon alles.«
    »Und, nicht zu vergessen, die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen, die Schneewittchen sterben sehen«, merkte Peter an und grinste.
    Justus schlug sich empört an die Stirn »Du solltest vielleicht weniger Kopfball spielen, Zweiter. Da scheint mir bei dir einiges durcheinander geraten zu sein.«
    Peter lachte:

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