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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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jetzt saß sie einfach nur da in ihrer grünen Gartenschürze. Sie schnaufte und starrte vor sich hin und hielt in der einen Hand immer noch die Schaufel, mit der sie offenbar eben Erde in einen Blumentopf gefüllt hatte.
    Aber wieso saß sie hier auf dem Boden? Und noch viel wichtiger – was hatte sie? Warum war sie so seltsam abwesend?
    Justus ging neben Emiliano in die Knie und schaute der alten Frau aufmerksam ins Gesicht. Sie erwiderte den Blick jedoch nicht, sondern fixierte weiterhin den Boden. »Sieht nach einem Schock aus«, meinte der Erste Detektiv.
    Plötzlich flackerten die Augen von Emilianos Großmutter kurz auf. Dann hob sie den Blick und sah nun ihrerseits Justus und ihren Enkel an, wenngleich noch ziemlich unstet. »Es … es geht … geht schon wieder«, brachte sie mühsam und kaum hörbar hervor. »Ich … muss mich nur noch ein wenig … ausruhen.«
    »Grandma!« Das war jetzt Pedro, der mittlerweile mit seinem Großvater am Ort des Geschehens angelangt war. »Wieso sitzt du hier?«, fragte er weinerlich und sah seine Großmutter mit großen erschrockenen Augen an. »Komm, steh wieder auf, Grandma, bitte!«
    »Esperanza.« Auch Panchos Stimme zitterte deutlich. »Was um Gottes Willen ist denn passiert?«
    »Es ist … es ist … ich weiß nicht … « Esperanza hob langsam den linken Arm und deutete dann mit zitterndem Finger hinüber zu dem Geräteschuppen. »Da … da drüben.«
    »In dem Schuppen?«, fragte Emiliano aufgewühlt. »War etwas in dem Schuppen? Ein Tier?«
    »Nein … nicht in … dem Schuppen.« Esperanzas Kopf pendelte schwerfällig hin und her. »Da, da vorne … davor.«
    »Lasst uns mal rübergehen«, beschloss Justus und richtete sich auf. Bob und Pancho kamen mit ihm. Emiliano und Pedro blieben bei ihrer Großmutter.
    »Bob, kannst du hier irgendetwas Auffälliges oder Ungewöhnliches erkennen?«, fragte Justus, als sie neben dem kleinen Gartenhäuschen standen. »Oder Sie, Señor de la Cruz? Ist hier irgendetwas anders als sonst?«
    Der alte Mann schüttelte den Kopf und auch den zwei Jungen fiel nichts Besonderes auf. Hier gab es nur Staub, Steine und ein paar dürre Grasbüschel. Der Geräteschuppen war ein kleiner, fensterloser Bretterverschlag mit einem annähernd rechteckigen Grundriss, einem Wellblechdach und einer Tür, an der ein Vorhängeschloss hing. Die Hütte war verschlossen.
    »Señora de la Cruz kann wirklich nichts innerhalb der Hütte erschreckt haben«, schlussfolgerte Bob mit Blick auf das Schloss. »Sonst hätte sie wohl kaum erst wieder zugesperrt.«
    »Aber hier ist nichts.« Justus zuckte ratlos mit den Schultern. Dann setzte er sich in Bewegung und ging einmal um das Haus herum. »Und dahinter ist auch nichts«, sagte er, als er nach wenigen Sekunden wieder auf die anderen stieß. »Es ist mir ein absolutes Rätsel, was Emilianos Großmutter hier so in Aufregung versetzt haben könnte. Ein paar Steine, trockenes Gras, dürre Blätter und Ästchen – ich kann mir das nicht erklären.«
    »Aber das war vorher noch nicht da.« Panchos Gesicht verdüsterte sich. »Diese Kalebasse da habe ich noch nie gesehen.«
    Der alte Mann zeigte auf das zierliche Gefäß, das aus einem getrockneten Kürbis hergestellt worden war. Es stand gleich neben dem Schuppen, war knallrot, wies einige Verzierungen auf und hatte einen Deckel. Ein normaler Flaschenkürbis war das, der nun wirklich nicht zum Fürchten war.
    Justus ging etwas näher heran, um die Verzierungen genauer zu betrachten. »Das sind Muster, wie sie die Indios oft verwendet haben«, sagte er. »Diese Linien hier und die Symbole. Scheinen mir tatsächlich südamerikanischen Ursprungs zu sein, wenngleich ich nicht sagen könnte, aus welcher Gegend genau sie stammen. Peru vielleicht.«
    Hinter ihnen sog Pancho zischend die Luft ein. Als sie sich umdrehten, wanderten seine Augen fieberhaft umher. Irgendetwas schien ihn plötzlich maßlos zu beunruhigen.
    »Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Señor de la Cruz?«, fragte ihn Bob.
    »Was? Ja … ja, alles in … Ordnung«, erwiderte der alte Mann, obwohl es nicht zu übersehen war, wie nervös und fahrig er auf einmal war.
    Justus runzelte die Stirn und warf Bob einen fragenden Blick zu. Doch der dritte Detektiv schürzte nur die Lippen und schüttelte unmerklich den Kopf zum Zeichen, dass auch er keine Ahnung hatte, was mit dem Alten los war. Etwas verwundert wandten sich die Jungen wieder dem Kürbis zu.
    Justus begutachtete nun den Deckel des Gefäßes und

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