Fußballfieber
Frau hinüber, die immer noch auf dem Boden saß. Offenbar wusste sie genau, was ihr Mann in diesem Moment dachte, und pflichtete ihm stumm bei.
»Aber Señor«, hob Justus an, »es ist doch mehr als offensichtlich, dass Ihnen hier jemand einen Streich spielen will.« Der Erste Detektiv konnte die abergläubischen Vorstellungen der beiden Alten so nicht stehen lassen. Dazu arbeitete sein Gehirn einfach viel zu logisch. »Wenn Sie mich fragen, dann sieht einfach alles danach aus, als sollten Sie –«
»Totengräber!«, fiel ihm Pancho schroff ins Wort. »Eule! … Kalebasse!« Er unterstrich die Aufzählung, in dem er mit den Fingern auf drei zählte. »Die Zeichen sprechen eine deutliche Sprache. Da muss ich niemanden fragen. Der Tod ist nah!«
Vorboten des Todes
Emiliano und sein Großvater brachten Esperanza ins Haus und Pedro trippelte verängstigt hinterdrein. Die drei ??? kamen mit bis zur Veranda, folgten den de la Cruz aber nicht mit hinein, sondern warteten draußen. Sie hatten das Gefühl, dass sie sie jetzt erst einmal eine Weile allein lassen sollten. In einer Ecke standen ein paar Stühle herum. Die drei Detektive setzten sich und unterhielten sich über das eben Vorgefallene.
Dass hier jemand ein ziemlich übles Spiel mit den de la Cruz spielte, stand für sie mittlerweile außer Frage. Allerdings hatten sie noch keinerlei Idee, aus welchen Motiven heraus das geschah. Um hierüber Vermutungen anstellen zu können, benötigten sie noch viel mehr Informationen über die Familie.
Und auch der Aberglauben der beiden alten Leute bereitete den Jungs einiges Kopfzerbrechen. Nicht nur, weil sie selbst völlig bodenständig und realistisch veranlagt waren. Sie hatten einfach zu wenig Kenntnis von solchen Dingen und wussten daher kaum, was man alles, warum, wann und wie als Zeichen deutete, wenn man abergläubisch war. Sie benötigten noch eine Menge Hintergrundinformationen. Denn es lag auf der Hand, dass der Aberglaube der de la Cruz in diesem Fall eine entscheidende Rolle spielte. Und wie immer die drei ??? dazu standen, sie mussten sich damit befassen.
»Das mit den Totenkäfern beziehungsweise -gräbern leuchtet mir ja noch einigermaßen ein«, meinte Bob. »Irgendein Zusammenhang mit dem Tod lässt sich da sicher herstellen. Das sagt ja schon der Name.«
»Und die Eule ist mir zumindest aus der Mythologie als Vogel des Unheils, des Todes und der Finsternis durchaus ein Begriff«, sagte Justus nachdenklich.
»Mythologie?.« Peter überlegte kurz und fragte dann: »Du meinst, die alten Griechen haben sich das mit der Eule schon so ausgedacht?«
»Sozusagen«, antwortete Justus. »Und viele mythologische Elemente haben ja irgendwann Eingang in den Aberglauben gefunden. Wieso also nicht auch die Eule? Das wäre dann eine Erklärung dafür, warum Pancho die Eule zu den Vorboten des Todes gezählt hat.«
»Und Emiliano hat doch auch erwähnt«, fiel Bob ein, »dass sie seit einiger Zeit eine Eule am Abend und in der Nacht hier in der Gegend rufen hören und dass das seine Großeltern ziemlich beunruhigt hat.«
Justus nickte. »Richtig, dritter. Die Eule auf dem Deckel des Kürbis war also gewissermaßen eine Bestätigung für Pancho.« Justus fing an, seine Unterlippe zu kneten. Das war so eine Art Tick von ihm und trat immer dann auf, wenn er intensiv nachdachte. »Wieso sollte eine Kalebasse ein Vorbote des Todes sein?«
»Vielleicht weil sie ein bisschen wie ‘ne Urne aussieht?«, riet Peter.
»Ich weiß nicht.« Justus machte ein skeptisches Gesicht. »So richtig zusammengezuckt ist der Alte ja erst, als ich was von Südamerika und Peru gesagt habe. Vorher war er ja noch vergleichsweise gelassen.«
»Das ist mir auch aufgefallen«. bestätigte Bob.
In diesem Moment trat Emiliano aus dem Haus. »Da bin ich wieder«, begrüßte er die drei ??? und fuhr sich mit einer Hand durch seine schwarzen Haare. Er wirkte jetzt bei weitem nicht mehr so fröhlich wie bei ihrer Ankunft, sondern erschöpft und auch ein wenig deprimiert. Er ließ sich in einen alten Korbstuhl fallen und sah die drei Detektive mit einem sorgenvollen Blick an. »Ich denke, jetzt wisst ihr, wovon ich gesprochen habe, nicht wahr?«
»Wie geht es deiner Großmutter?«, fragte Peter statt einer Antwort.
»Sie ist noch ein bisschen geschwächt«, erwiderte der Junge, »aber ihr fehlt nichts weiter, glaube ich. Es war wohl vor allem der Schreck.«
»Emiliano.« Justus beugte sich nach vorne und legte die Hände aneinander. »Wir
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