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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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begrüßten Pedro, doch der Junge brachte keinen Ton mehr heraus und starrte sie nur mit offenem Mund an. Offenbar stand er zum ersten Mal in seinem Leben leibhaftigen Detektiven gegenüber und war schwer beeindruckt.
    »Kommt rein!« Emiliano wies auf die Tür und Pedro spurtete schon einmal voraus. »Ich möchte euch meinen Grandpa vorstellen. Allerdings«, er blieb noch einmal stehen und machte ein etwas verlegenes Gesicht, »muss ich euch ein bisschen vorwarnen. Grandpa Pancho ist ein wenig, na ja, eigen. Und er war auch nicht unbedingt begeistert davon, als ich ihm erzählt habe, dass ihr kommt. Er meint, das würde alles nur noch schlimmer machen. Aber wir brauchen eure Hilfe und Grandpa wird das sicher auch bald einsehen. Er ist wirklich ein herzensguter Mensch, das müsst ihr mir glauben. Nehmt nur vielleicht nicht alles ganz so ernst, was er sagt. Im Grunde meint er es nicht so.«
    ›Na toll!‹, dachte Peter. ›Hört sich ja äußerst Vertrauen erweckend an.‹ Er warf Bob einen skeptischen Seitenblick zu und auch der dritte Detektiv machte nicht unbedingt den Eindruck, als könnte er es gar nicht erwarten, Emilianos Großvater kennen zu lernen. Nur Justus schien vergleichsweise ungerührt zu sein und ging mit entschlossenen Schritten hinter den beiden Jungen ins Haus.
    »Grandpa!«, rief Emiliano, während er die drei ??? durch einen kleinen, dunklen Flur führte. Er zerteilte einen Vorhang aus geknüpften Sisalschnüren, in die viele kleine Holzkugeln eingeflochten waren, und dann betraten sie alle die Wohnstube. Sie war nicht sehr geräumig, aber dafür lichtdurchflutet, freundlich eingerichtet und sehr sauber.
    »Grandpa! Das sind die Jungen, von denen –«
    »Du sollst mich doch nicht immer Grandpa nennen!« Die mürrische Stimme gehörte zu einem alten Mann, der mit dem Rücken zu ihnen am Esstisch saß und Zeitung las. »Abuelito heißt das. Oder nur Pancho. Aber nicht Grandpa!« Der Mann drehte sich um und sah die Neuankömmlinge mit finsterem Blick an. Sein sonnenverbranntes Gesicht war von unzähligen Falten durchzogen, so dass es fast aussah wie ein Stück Baumrinde. Er hatte dichtes weißes, wirr vom Kopf abstehendes Haar, war einfach, aber ziemlich bunt gekleidet und aus seinem rechten Mundwinkel hing eine gebogene Holzpfeife.
    »Abuelito«, begann Emiliano von neuem, »das sind Justus, Peter und Bob. Du weißt doch. Die drei Jungen –«
    »Ja, sicher weiß ich das. Du hast es mir ja erzählt und ich bin noch nicht so verkalkt, wie ich aussehe. Das sind die drei Jungs, die glauben, dass sie mehr Ahnung von den Dingen haben, die hier vor sich gehen, als dein alter Abuelito. Pah!« Energisch nuckelte er an seiner Pfeife und musterte die drei ??? mit unverhohlener Geringschätzung.
    »Abuelito, bitte, du hast doch gesagt, dass du dir zumindest einmal anhören willst, was die drei zu den ganzen Dingen meinen.«
    »Was sollen sie schon meinen? Woher sollten die wissen, was hier los ist? Hm? Drei Gringos!«
    »Aber ich habe –«
    »Señor de la Cruz«, ergriff Justus nun das Wort. »Ich darf Ihnen zunächst versichern, dass wir weit davon entfernt sind, irgendetwas besser wissen zu wollen als Sie, zumal wir noch gar nicht eingehend darüber informiert sind, was sich hier tatsächlich zugetragen hat. Ihr Enkel hat uns lediglich gebeten, uns mit den mysteriösen Vorkommnissen zu beschäftigen, die seit einiger Zeit hier vonstatten gehen und die laut seiner Aussage Ihre Frau und Sie selbst sehr beunruhigen. Und da wir einige Erfahrung im Umgang mit scheinbar unerklärlichen Phänomenen haben, haben wir seiner Bitte entsprochen und sind heute zu Ihnen gekommen. Aber natürlich werden wir Ihnen unsere Dienste nur anbieten, wenn Sie voll und ganz damit einverstanden sind. Das versteht sich von selbst. Ich möchte jedoch in diesem Zusammenhang nicht versäumen, darauf hinzuweisen, dass wir in ähnlich gelagerten Fällen schon häufig erstaunliche Erfolge verbuchen konnten.« Justus lächelte verbindlich, holte ein kleines, metallenes Döschen aus seiner Jackentasche und öffnete es. Dann nahm er eine ihrer eigens angefertigten Visitenkarten heraus, von denen jeder der drei ??? immer einige bei sich trug, und hielt sie dem alten Mann hin. »Wenn ich Ihnen noch unsere Karte überreichen darf?«
    Peter und Bob mussten sich ein Lächeln verkneifen. Sie hatten gleich zu Beginn des Vortrages gemerkt, was Justus vorhatte. Sein schon oft unter Beweis gestelltes schauspielerisches Talent wollte der Erste

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