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Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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sagen wollte: Vergiss es, jetzt hast du ja mich!
    «Außerdem bezahlen sie dafür, dass ihr hier lebt», fuhr Herr Petersen fort. «Da können sie wohl verlangen, dass wir euch nicht nur als Fußballer ausbilden,sondern auch und vor allem als Menschen! Und dazu gehört auch die schulische Bildung. Wir haben mit der Schlossschule eine sehr gute Einrichtung gefunden, die unsere Ideen und Vorstellungen, wie wir euch zu vernünftigen, zu ordentlichen, zu tollen Menschen erziehen, voll mitträgt. Habt ihr euren Stundenplan schon bekommen?»
    «Ja», ertönte es im Chor, alle nickten.
    «Dann habt ihr ja auch schon festgestellt, dass der Fußball auch in der Schule eine wichtige Rolle einnehmen wird. Allerdings nicht die wichtigste!», betonte Herr Petersen. «Ich habe es heute Morgen schon einmal gesagt, aber ich wiederhole es gern: Wer dauerhaft schlechte Noten schreibt, wer seine Hausaufgaben nicht macht, wer vielleicht sogar den Unterricht schwänzt – kurz, wer die Schule nicht ernst nimmt, wird nicht lange in diesem Internat bleiben! Ich weiß, dass nicht alle Menschen gleich intelligent sind. Aber ich erwarte, dass jeder von euch so gut lernt, wie er nur kann. Ihr bekommt von uns jede Unterstützung, die ihr braucht, ob Förderunterricht, Nachhilfe oder Hausaufgabenhilfe. Eure Lehrer ziehen bei dem Projekt mit, und das ist eure Chance. Lasst sie euch nicht entgehen!»
    «Was denn für ’ne Chance?», ätzte Dennis, der sich auf der anderen Seite des Raumes einen Platz gesucht hatte, weit entfernt von Finn und seinen Freunden. «Wenn ich später Profi bin, verdiene ich in zehn Jahrenso viel, dass ich danach nie wieder arbeiten brauche.»
    «Zu brauche», murmelte Dani.
    «Was?!», keifte Dennis. Seine schlechte Laune vom Training war offenbar noch nicht verraucht.
    «Dani hat dich vollkommen zu Recht korrigiert», sagte Manni und zitierte den bekannten Merksatz: «Wer brauchen ohne ‹zu› gebraucht, braucht brauchen gar nicht zu gebrauchen!»
    Dennis starrte ihn böse an.
    «Weiß ich selber!», pöbelte er. «Die braucht mich nicht verbessern, ich bin doch nicht doof!»
    «Oh, Dennis   …!», sagte Herr Petersen mit einem Unterton in der Stimme, der sehr deutlich machte, dass er seinen Neffen nicht freiwillig im Fußballinternat aufgenommen hatte. Vielleicht wollte er seiner Schwester, der Mutter von Dennis, einen Gefallen tun.
    Dafür haben wir ihn jetzt am Hals, dachte Finn genervt.
    «Für alle, die ähnlich kurzsichtige Gedanken haben wie mein Neffe», fuhr Herr Petersen fort: «Erstens ist das Leben am Ende einer Profikarriere noch lange nicht vorbei, und ich kenne niemanden, der sich mit 35 in Rente begeben hat und nie wieder arbeiten wollte. Ohne Arbeit, ohne eine sinnvolle Aufgabe ist das Leben nämlich verdammt öde!»
    «Und zweitens?», fragte jemand.
    «Zweitens wird es trotz aller Bemühungen leidernicht jeder von euch schaffen, später tatsächlich Fußballprofi zu werden», erklärte Manni. «Wer dann ein gutes Zeugnis vorweisen kann, hat wenigstens noch die Chance auf einen Ausbildungsplatz!»
    Einige nickten verständnisvoll, vor allem die Mädchen, die sowieso nicht sicher waren, ob die geplante Damen-Profiliga in Deutschland tatsächlich kommen würde. Aber auch ein paar Jungs waren nachdenklich geworden.
    «Das stimmt», sagte Leon, der sich nach dem Streit mit den Norderdüner Jungs am Samstag genau wie die vier anderen, die auch dabei gewesen waren, nicht mehr in der Nähe der «Pappnasen» hatte blicken lassen. «Ich will ja auch weiter zur Schule gehen. Aber ich bin der Meinung, dass in einem Fußballinternat der Fußball im Mittelpunkt stehen sollte und nicht die Schule!»
    Ein paar Jungs klatschten Beifall.
    «Die Schule soll ja gar nicht im Mittelpunkt stehen, sondern das Lernen», stellte Herr Petersen richtig. «Und zwar eben nicht nur das schulische Lernen! Wenn du in fünf oder sechs Jahren ein sehr guter Fußballspieler geworden bist und plötzlich sehr viel Geld verdienst, aber nicht gelernt hast, mit dem Ruhm und dem Geld umzugehen, kann es passieren, dass du das ganz normale Leben schnell aus den Augen verlierst.»
    «So wie George Best», flüsterte Finn.
    «Wer ist das?», fragte Brit.
    «
War »
, verbesserte Finn. «Er war ein Superstürmer bei Manchester United, vor 30, 40   Jahren.»
    «Und was hat er gemacht?», wollte Julia wissen.
    «Er hat mal in einem Interview gesagt: ‹Die Hälfte des Geldes, das ich verdient habe, ist für Alkohol, Frauen und Autos

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