Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht
um zu erfahren, dass seine Uhr noch nicht abgegeben worden war, hatten sich die fünf «Pappnasen» in das Zimmer von Finn und Luca zurückgezogen und als Erstes die beiden Neuen feierlich bei sich aufgenommen. Finn überreichte Luca eines von seinen blauen «Pappnasen»- T-Shirts mit einem Fußballspruch aufder Brust, und Julia bekam eines von Dani. Damit waren sie jetzt zu siebt und im Grunde bereits eine Mannschaft. Allerdings eine mit zwei Torhütern und keinem weiteren Ergänzungsspieler. Mindestens drei, vier Spieler fehlten ihnen noch, doch obwohl sie sich die Köpfe heiß redeten, hatten sie keine Idee, als sie weit nach Mitternacht endlich ins Bett gingen. Jedenfalls keine realistische!
Der Unterricht rauschte in den ersten Stunden bis zur großen Pause an den sieben vorbei. Ihre Köpfe waren voll, da passten keine mathematischen Formeln mehr hinein. Als es endlich läutete, spurteten sie sofort aus dem Klassenzimmer und liefen in «ihre» Ecke hinter den alten Stallungen, um sich weiter zu besprechen. Doch dazu sollte es nicht kommen!
«He, seht mal», sagte Filip plötzlich und zeigte auf den Nebenausgang, der ein wenig versteckt zwischen Büschen genau gegenüber vom Schulgebäude lag und direkt in den öffentlichen Park führte, der das Schulgelände umgab. Es war verboten, das Gelände während der Pausen zu verlassen, aber das schien die acht Gestalten, die gerade heimlich durch den Ausgang verschwanden, überhaupt nicht zu stören.
«He, das sind affigen acht», sagte Luca.
«Ich glaube, Max hat einen Ball dabei», sagte Brit. «Los, hinterher!»
«Wozu?», fragte Finn. «Ich denke, wir wollen weiter über eine Lösung des Trainerproblems nachdenken.»
«Später», meinte Dani. «Gestern haben sie uns beobachtet, heute sind wir dran.»
«Und wenn wir erwischt werden?», fragte Finn.
«He, das sind Deppen, die merken nichts», sagte Julia und lachte.
«Ich meine nicht die Jungs, sondern die Lehrer», erklärte Finn. «Wir dürfen das Gelände nicht verlassen!»
«Wenn wir wirklich erwischt werden, berufen wir uns darauf, dass wir neu sind und das nicht wussten», sagte Luca.
«Nee, is’ klar», sagte Finn. «Wo es doch an jeder anderen Schule erlaubt ist …»
«Eben», sagte Luca und grinste.
«Jetzt ist Schluss mit dem Gelaber, kommt endlich», trieb Filip die anderen an.
Die sieben schlichen durch die Büsche zum Nebeneingang, huschten hindurch und machten sich auf die Suche nach den acht Jungs.
Max, Metin, Rocky und die anderen hatten auf der Liegewiese mit ihren T-Shirts zwei Tore gebaut und kickten vier gegen vier. Sie machten dabei einen Lärm, der bestimmt noch auf Norderney zu hören war!
«Siehste, die haben auch keine Angst, erwischt zu werden», sagte Julia.
«Das sind ja auch Deppen, die merken nichts», konterte Finn mit demselben Spruch, den sie kurz zuvor gemacht hatte.
«Psst», machte Dani. «Sie müssen ja nicht unbedingt merken, dass wir sie beobachten!»
Die sieben «Pappnasen» hockten sehr unbequem und ganz eng nebeneinander im Unterholz, einige Meter von der Liegewiese entfernt, und hatten noch nicht einmal eine gute Sicht.
«So bringt das überhaupt nichts», flüsterte Filip. «Wir müssen woandershin.»
«Oder höher hinauf», murmelte Josh. Er schaute sich um und entdeckte einen geeigneten Baum. Leiseerhob er sich und schlich hinüber, wobei er sorgsam darauf achtete, dass keine Zweige unter seinen Schuhen waren, die laut krachend zerbrechen und ihn verraten konnten. Natürlich war die übertriebene Vorsicht überflüssig, denn die acht Jungs auf dem Rasen waren so in ihr Fußballspiel vertieft, dass sie noch nicht einmal mitbekommen hätten, wenn neben ihnen ein Vulkan ausgebrochen wäre.
Doch Josh ließ sich nicht beirren. So leise und so geschickt wie ein Indianer in der Prärie kletterte er auf den Baum und suchte sich einen Ast, von dem aus er die Jungs beobachten konnte.
«Vielleicht hätte jemand gehen sollen, der reden kann», meinte Filip.
«Mein Bruder
kann
reden», zischte Brit. «Und wenn er etwas Wichtiges beobachtet hat, wird er es uns auch sagen!»
«Vielleicht sollten wir uns alle einen Baum suchen», überlegte Luca, als plötzlich laut krachend ein Ast brach und Josh mit einem leisen Aufschrei aus vier Metern Höhe zu Boden stürzte!
«Josh!», schrie Brit. Sie vergaß jede Vorsicht und lief hinüber zu ihrem Bruder. Die anderen folgten ihr, mit Ausnahme von Finn, der weiterhin die acht Jungs beobachtete, bis er sicher war,
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