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Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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kann ich vergessen.»
    «Das Training findet sowieso nicht statt», sagte Brit. «Wir müssen uns um meinen Bruder kümmern.»
    «Ihr trainiert!», sagte Josh. «Was nützt es mir, wenn mein Fuß gesund ist, ich aber einen Monat lang den Diener für diese Deppen spielen muss?!»
    Die anderen sechs «Pappnasen» lachten.
    «So schlecht scheint es dir ja nicht zu gehen», meinte Filip – aber er täuschte sich.
    Josh schaffte es gerade noch, aus dem Bus auszusteigen und sich einigermaßen unauffällig an der Betreuerin am Empfangstresen vorbeizuschleichen. Die Treppe hinauf musste er schon getragen werden, weil die Schmerzen unerträglich wurden.
    Filip und Luca fassten sich an den Händen und bildeten mit ihren Armen eine Sitztrage, so wie es beide vor einiger Zeit bei einem Erste-Hilfe-Kurs gelernt hatten. Josh setzte sich, und die beiden fingen sofort an zu keuchen.
    «Mann, wie viel wiegst du denn?!», fluchte Filip, aber mit vereinten Kräften und der Unterstützung der anderen vier schafften sie es doch, Brits Bruder bis zur Zimmertür zu schleppen. Filip schloss auf, und Josh hüpfte auf einem Bein zu seinem Bett, wo er sich sofort auf den Rücken fallen ließ. Er kniff die Augen zusammen und biss sich auf die Zähne, solche Schmerzen hatte er!
    Brit setzte sich zu ihrem Bruder und zog ihm den Schuh und auch die Socke aus. Josh schrie bei jeder Berührung auf.
    «O Gott!», sagte Dani, als sie den Fuß sah. Er war auf mindestens die doppelte Größe angeschwollen, und der Knöchel war tiefblau!
    «Wir müssen zum Arzt», sagte Filip. «Egal, ob wir Ärger kriegen oder nicht – das muss untersucht werden, unbedingt.»
    «Er hat recht», sagte Brit zu ihrem Bruder, doch Josh schüttelte energisch den Kopf.
    «Die schmeißen mich raus», fürchtete er. «Als Ersatztorwart bin ich nicht so wichtig. Bitte, ich will nicht zum Arzt. Das ist bestimmt nur eine Prellung, die heilt von ganz allein.»
    «Aber das dauert mindestens eine Woche!»
    «Ich kühle den Fuß und halte ihn ruhig», versprach Josh. «Dann geht es vielleicht schneller.»
    «Und wie willst du morgen früh zur Schule kommen?», fragte Julia.
    «So wie heute – mit dem Bus.»
    «Und was willst du sagen, wenn du morgen nicht zum Training gehen kannst?», fragte Luca.
    «Darüber mache ich mir morgen Gedanken», sagte Josh. «So, und jetzt ist gut, okay?» Für seinen Geschmack hatte er schon wieder viel zu viel geredet.
    «Moment!», sagte Finn. Sein Gesicht leuchtete plötzlich, und er schnippte mit den Fingern. «Ich hab’s!»
    «Nein!», rief Josh, aber es war zu spät.
    Finn hatte bereits das Zimmer verlassen, ging zu seinem und kehrte wenig später mit einem kleinen weißen rechteckigen Stück Papier in den Händen zu den anderen zurück.
    «Was ist das?», fragte Brit.
    Finn grinste. «Die Lösung für Joshs Problem», sagte er. «Kann ich mal dein Handy haben?»
    Brit gab es ihm, und er tippte eine Nummer ein, die er von der Visitenkarte ablas.
    «Wen ruft er an?», fragte Dani.
    In diesem Augenblick nahm am anderen Ende der Leitung jemand ab.
    «Hallo, hier ist Finn Hartmann, spreche ich mit Frau Wiegand?»
    «Die Arztgattin aus Norderney!», rief Dani und zeigte Finn ihren in die Höhe gestreckten Daumen. «Super-Idee!»
    Das Gespräch dauerte nicht lange. Finn erklärte kurz, aber ganz genau, wo das Problem lag, und die nette Frau von der Insel hielt ihr Versprechen.
    «Wir können kommen», sagte er zu Josh, nachdem er das Telefonat beendet hatte. «Frau Wiegand holt uns um halb vier von der Fähre ab und bringt uns dann in die Praxis ihres Mannes. Bis dahin sollst du deinen Fuß weiter hochlegen und den Knöchel kühlen.»
    «Klasse, Finn!», lobte Julia.
    «Mein Bruder!», sagte Luca stolz und klopfte Finn auf die Schulter.
    «Das war wirklich eine tolle Idee von dir», meinte Dani. «Aber du kommst trotzdem nicht mit nach Norderney.»
    «Was?», fragte Finn und lachte ungläubig.
    «Wir bringen Josh auf die Insel», sagte Dani und zeigte auf sich, Brit, Julia, Luca und Filip. «Du bleibst hier.»
    «Warum sollte ich?», beschwerte sich Finn.
    «Weil du Nachhilfe hast, deshalb!», erinnerte ihn Dani. «Wir helfen Josh, nach Norderney zu kommen, und du hilfst dir selbst, damit du hierbleiben darfst. Okay?»
    «Verdammt», fluchte Finn. Aber dann nickte er. Dani hatte recht, eindeutig.

Die erste Woche in Norderdünersiel verging wie im Flug, dabei verliefen die Tage im Grunde immer nach demselben Muster: Vormittags Schule, nachmittags

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