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Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 2 - Teufelskick um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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unkonzentriert war. Finn konnte sich nur blamieren, und das tat er auch. Immerhin war Frau Mikelsen nicht so hinterhältig wie die Lehrer an seiner alten Schule, die über sein vermeintliches Nichtwissen auch noch dumme Sprüche gemacht hatten. Vor der ganzen Klasse! Frau Mikelsen schickte ihn nur in der Pause an die frische Luft.
    Das dachte Finn jedenfalls. Doch nach der letzten Stunde, als er zusammen mit den anderen «Pappnasen» Josh unauffällig hinausbegleiten wollte, rief die Lehrerin ihn zu sich.
    Finn zögerte.
    «Ist schon okay», raunte Josh ihm zu und versuchte, alleine zu gehen, ohne zu humpeln. Es gelang nur beinahe.
    «Ist mit dir alles in Ordnung?», fragte Frau Mikelsen besorgt.
    «Alles klar», antwortete Josh betont fröhlich. «Mir ist nur noch ein bisschen übel.»
    «Na dann – gute Besserung», sagte die Lehrerin.
    «Danke. – Wir warten im Bus auf dich, Finn.»
    Damit waren die sechs aus dem Klassenraum verschwunden. Die Tür fiel ins Schloss, und Finn war mit Frau Mikelsen allein.
    «Du weißt, worüber ich mit dir reden möchte?», begann sie das Gespräch. Eine typische, hinterhältige Lehrerfrage, auf die ein Schüler nur falsch antworten kann! Sagt er nein, hält der Lehrer ihn für dumm oder uneinsichtig, vielleicht sogar beides! Antwortet der Schüler mit Ja, läuft er Gefahr, sich zu irren und etwas auszuplaudern, was der Lehrer noch gar nicht weiß! Der Verlierer ist in jedem Fall der Schüler.
    Finn erkannte die Falle und versuchte sie zu umgehen, indem er gar nichts sagte. Aber damit kam er bei Frau Mikelsen nicht weit.
    «Ich will dich nicht ärgern, Finn», erklärte sie, «auch wenn es heute Morgen für dich vielleicht so ausgesehen hat. Ich habe dich deswegen so oft drangenommen, weil ich deine Zeugnisse aus deiner alten Schule kenne und gar nicht glauben kann, dass du so ein schlechter Schüler sein sollst. Ich möchte mir selbst ein Bild von dir und deinem Leistungsstand machen, aber dabei benötige ich deine Hilfe. Was meinst du, könntest du dir vorstellen, dich in Zukunft häufiger im Unterricht zu beteiligen?»
    Finn rührte sich nicht. Er spürte, dass Frau Mikelsen es gut mit ihm meinte und ihm eine Chance gab, aber er hatte sich für die Taktik des Schweigens entschieden, und es war nicht einfach, mitten im Spiel seine Taktik zu ändern!
    «Tut mir leid, es war eine Schnapsidee von mir, dich so zu überfallen», sagte die Lehrerin. «Du kennst michja überhaupt nicht. Ich würde an deiner Stelle wahrscheinlich auch kein Wort herausbekommen. Also pass auf, ich mache dir einen Vorschlag. Heute Nachmittag zwischen 15 und 17   Uhr bin ich bei euch im Fußballinternat. Offiziell gebe ich dann Förderunterricht, aber ich habe noch gar keine Förderschüler. Eigentlich komme ich nur, um mir das Internat mal von innen anzuschauen. Was hältst du davon, wenn wir uns in der Zeit treffen und dann in Ruhe miteinander reden?»
    «Heute Nachmittag?», fragte Finn entsetzt. «Aber   …»
    «Hast du Training?» Frau Mikelsen kramte in ihrer Tasche, und Finn war froh, dass er noch nicht ja gesagt hatte, denn die Lehrerin holte einen Zettel hervor, auf dem die Trainingszeiten jedes einzelnen Schülers aufgelistet waren. «Hier steht, dass du heute trainingsfrei hast?»
    Finn nickte. Beim FC   Norderdünen war an diesem Tag tatsächlich kein Training. Dafür hatten die «Pappnasen» sich verabredet, am Nachmittag für das Spiel am Freitag zu trainieren. Aber das konnte er der Lehrerin natürlich nicht auf die Nase binden. Wenn sie so gut informiert war und außerdem als Nachhilfelehrerin im Internat ein und aus ging, musste er bei ihr sehr vorsichtig sein.
    «Wunderbar!» Frau Mikelsen schien sich wirklich zu freuen. «Wollen wir uns dann für heute Nachmittag verabreden? Sagen wir um   … 15   :   30   Uhr?»
    Finn klappte den Mund auf, doch außer der heißen Atemluft kam nichts weiter heraus. Was sollte er auch sagen? Schließlich nickte er nur stumm.
    «Prima, dann bis nachher!» Frau Mikelsen klemmte ihre Tasche unter den Arm, verließ mit Finn den Klassenraum und schloss die Tür hinter sich ab.
    Finn beeilte sich. Zum Glück hatte der Busfahrer auf ihn gewartet. Zischend öffneten sich die Türen.
    «Wenn du nochmal nachsitzen musst, kannst du zu Fuß nach Hause laufen», grantelte der Busfahrer.
    «Hahaha», machte Finn und ging schlecht gelaunt zu seinem Platz.
    «Was ist?», fragte Dani.
    «Nachhilfe», stöhnte Finn. «Ausgerechnet heute Nachmittag. Das Training

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