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Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 4 - Volles Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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neue Lösungsideen.
    Es war noch gar nicht so lange her, dass Finn am eigenen Leib erfahren hatte, wie gut es tat, sich alles von der Seele zu reden. Aber er konnte sich auch noch daran erinnern, wie schwer es ihm gefallen war, sich zu überwinden und etwas über sich selbst zu erzählen. Etwas Negatives! Am Anfang hatte Finn sogar Angst gehabt, dass die anderen ihn für einen Versager halten könnten, für einen Loser, eine Null. Aber das war im Grunde auch kein großes Wunder, denn genau diese Worte hatte Finn sein Leben lang immer wieder zu hören bekommen. Sein Vater hatte ihn gern und bei jeder Gelegenheit mit den übelsten Beleidigungen und Beschimpfungen gedemütigt.
    Ob Luca auch so einen schrecklichen Vater hatte, wusste Finn nicht. Sein bester Freund und Mitbewohner hatte kaum etwas über sein Leben vor der Fußballschule erzählt. Er machte jedoch manchmal Sprüche, die darauf schließen ließen, dass er in keiner besonders tollen Umgebung aufgewachsen war, sondern in einer Gegend, in der noch das Recht des Stärkeren galt. Das passte zu Luca, derimmer versuchte, möglichst cool zu sein und sich nicht anmerken zu lassen, wie er wirklich drauf war.
    Am gestrigen Abend im Billardzimmer war ihm das nicht gelungen, ebenso wenig wie in der vergangenen Nacht. Und auch in diesem Moment, als er unter der Dusche versuchte, seine Angeschlagenheit und Müdigkeit zu überspielen, wirkte er nicht unbedingt souverän. Eher hilflos, vielleicht sogar hilfebedürftig! Doch Finn hütete sich, seinem selbsternannten Bruder Hilfe anzubieten. Er wusste, dass Luca sie nicht annehmen würde. Er konnte sie gar nicht annehmen, wenn er sich selbst nicht noch kleiner machen wollte, als er sich ohnehin schon fühlte. Deshalb musste Finn abwarten, auch wenn es ihm noch so schwerfiel. Luca musste von sich aus kommen, wenn er sich bei ihm ausheulen oder mit ihm reden wollte. Oder was auch immer. Luca musste wollen, erst dann konnten sie miteinander reden.
    Finn betrachtete sich im Badezimmerspiegel und nickte entschlossen. Es war richtig, Luca erst einmal in Ruhe zu lassen. Und mit seinem eigenen Problem wollte er sich jetzt auch nicht beschäftigen. Er würde schon jemanden finden, mit dem er über den drohenden «Tag der offenen Tür» reden konnte. Und über seine Angst, seinen Vater wiedersehen zu müssen! Jetzt wollte er erst einmal in aller Ruhe duschen.
    Doch daraus wurde nichts. Dennis hatte etwas dagegen! Der Neffe des Vereinspräsidenten, der im Zimmer nebenan wohnte, hämmerte mit seinen Fäusten gegen die Badezimmerwand, als Finn es Luca nachmachte und unterder Dusche so tat, als ob alles okay wäre. Da Finn aber nicht so gut pfeifen konnte wie sein Mitbewohner, sang er beim Duschen. Leise, wie er dachte – aber für Dennis offenbar nicht leise genug.
    «Ruhe, verdammt nochmal!», brüllte er auf der anderen Seite der Wand.
    Es war so absurd, dass Finn laut zu lachen begann. Doch damit stachelte er den ungeliebten Nachbarn nur noch mehr an. Als die beiden Fußballschüler wenig später ihr Zimmer verließen, wartete Dennis schon wutschnaubend vor der Tür auf sie.
    «Was soll das?!», herrschte er sie sofort an. «Was war das für ein Lärm heute Nacht in eurem Zimmer?»

    «Lärm?», fragte Luca, der offenbar wirklich über eine Menge Schauspieltalent verfügte. Er sah Finn an, der ebenfalls mit den Schultern zuckte, als hätte er keine Ahnung, wovon Dennis sprach.
    Doch der war auf 180. «Dieses Gepolter!», schrie er. «Ständig hat einer mit der Faust gegen die Wand gedonnert!»
    «Ich habe nichts gehört», sagte Luca und schaute wieder zu Finn. Diesmal lag in seinem Blick allerdings etwas Lauerndes, als ob er herausfinden wollte, ob sein Mitbewohner von der sehr unruhigen Nacht tatsächlich nichts mitbekommen hatte.
    Finn bewies, dass er ebenfalls ganz gut schauspielern konnte.
    «Ich auch nicht», erklärte er und wirkte dabei sehr überzeugend. «Wahrscheinlich hast du schlecht geträumt.»
    «Genau», sagte Luca. «Du solltest in Zukunft besser zweimal nachdenken, bevor du jemanden am frühen Morgen dumm anmachst. Da, wo ich herkomme   …»
    Luca brach ab, mitten im Satz. Er kaute auf der Unterlippe und sah plötzlich aus wie ein kleiner Junge, der zum ersten Mal beim Kaugummiklauen erwischt worden war und jetzt nicht wusste, was auf ihn zukam. Zwei, drei Sekunden lang stand er so da, bevor er sich unvermittelt umdrehte und ohne ein weiteres Wort davonmarschierte. Genau wie am Abend zuvor.
    «Was ist denn mit dem

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