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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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knurrte Curtis. »Oder wird es bald.«
    »Warum sagen Sie das, Dr. Curtis?« erkundigte sich Admiral Carrell.
    »Es sind Herdentiere«, sagte Curtis. »Wie Nat schon gesagt hat – aus eigenem Antrieb unternehmen sie nichts, wie Elefanten oder Zebras. Trennen Sie ein Tier von der Herde – und was passiert?« Er zuckte die Achseln. »Wir können ja versuchen, den gefangenen Rüßler in unsere ›Herde‹ aufzunehmen. Vielleicht funktioniert es.«
    Präsident Coffey machte ein neugieriges Gesicht. »Wie wollen Sie das bewerkstelligen?«
    »Ihn keine Sekunde allein lassen«, sagte Curtis.
    »Mit ihm reden«, sagte Reynolds. »Ihn so lange mit Menschen umgeben …«
    »… bis er sich selbst für einen Menschen hält«, schloß Curtis.
    »Haben Sie sonst etwas Nützliches erfahren?« fragte der Präsident .
    »Nein, Sir«, sagte Jenny.
    »Wir wissen, daß sie in Kosmograd Gefangene gemacht haben «, sagte Carlotta Dawson.
    »Ah. Immerhin eine gute Nachricht«, sagte Präsident Coffey. Dann runzelte er die Stirn. »Das hoffe ich jedenfalls. So oder so – wir müssen jetzt zu einem Ergebnis kommen.«
    ***
    In den fünfzig Jahren seit seiner Errichtung war der unterirdische Komplex östlich von Moskau verschönert, mit einer Klimaanlage versehen und erweitert worden. Es gab darin Schwimmbäder, Friseure und Feinschmeckerlokale; Wandteppiche und Bilder schmückten die Stahlbetonwände: kurz, man hatte alles getan, um den Eindruck zu verwischen, daß es sich letztlich um einen bombensicheren Unterstand handelte.
    Der Erste Parteisekretär Narowtschatow schritt über Holzparkett zum Büro des Vorsitzenden. Wenn es nur den einen Feind gäbe …
    Tataren, Ungarn, Polen, Letten und Tschechen revoltierten offen, und zahlreiche andere Völkerschaften waren unruhig geworden, sogar die Bewohner der Ukraine.
    Mit einemmal ertönte ein: »Halt, Genosse Narowtschatow!«
    Überrascht sah er auf. Ein Oberst der Gardedivision stand mit drei bewaffneten Soldaten vor ihm.
    »Ich bedaure, Genosse Narowtschatow, aber wir müssen Sie durchsuchen.«
    Aus dem Büro des Vorsitzenden Petrowski drang amüsiertes Gelächter. Lachend trat Petrowski in die Tür. »Es ist zwar löblich, daß Sie auf dem Posten sind, Genosse Oberst«, sagte er, »aber ich glaube, Sie brauchen Ihren Diensteifer nicht auf den Ersten Sekretär auszudehnen. Immerhin ist er mein ältester Freund. Kommen Sie rein, Nikolai Nikolajewitsch. Vielen Dank, Genosse Oberst. Kehren Sie zu Ihren Pflichten zurück.«
    Nikolai Narowtschatow schloß die massive Holztür hinter sich und lehnte sich dagegen. Er hatte eben keine Zeit gehabt zu reagieren. Jetzt überdachte er die Situation vor der Tür und runzelte die Stirn.
    »Ja«, sagte der Vorsitzende Petrowski. »So ernst kann es werden . Nehmen Sie doch Platz. Ich habe Ihnen viel zu sagen. Wodka oder Whisky?«
    »Am liebsten wie Sie selbst einen Cognac.« Narowtschatow nahm das Glas und setzte sich dem Vorsitzenden gegenüber an den massiven Tisch.
    »Auf die Menschheit«, sagte Petrowski, »und das ist kein bloßer Trinkspruch.« Sie tranken. »Nein, kein bloßer Trinkspruch «, sagte der Vorsitzende. »Ich habe heute einen Anruf bekommen. Vom amerikanischen Präsidenten.«
    »Ah!«
    »Es war äußerst sonderbar«, fuhr Petrowski fort. »Die Amerikaner bitten uns um Hilfe.«
    »Und wir brauchen ihre«, sagte Narowtschatow.
    »Genau.«
    »Haben Sie ihm das gesagt?«
    »Ich habe es durchblicken lassen. Aber, Nikolai Nikolajewitsch , sie sind selbst verzweifelt. Die Invasion der Außerirdischen ist erfolgreich.«
    Ziemlich ungläubig schüttelte Narowtschatow den Kopf.
    »Erfolgreich?«
    »Ja. Der Feind hat die Kornkammer der Vereinigten Staaten besetzt. Sie haben ihn nicht von dort zu vertreiben vermocht und beim Versuch einige ihrer besten Einheiten verloren.«
    Einen Augenblick lang stieg in Narowtschatow Triumphgefühl auf. Dann verschwand das breite Lächeln von seinem Gesicht. »Aber Anatoli Wladimirowitsch, wenn die Amerikaner es nicht schaffen, die Außerirdischen von der Erde zu vertreiben …«
    »Können wir es auch nicht«, vollendete der Vorsitzende voll Bitterkeit den Satz. »Nikolai Nikolajewitsch, ganz gleich, wer gewinnt, wir haben verloren. Es wird viele Jahre dauern, bis wir unsere Kräfte wiedererlangt haben. Sind Sie auch dieser Ansicht ?«
    »Ja, Anatoli Wladimirowitsch. Sogar dann, wenn es keine militärischen Schwierigkeiten gäbe und wir ohne weitere Schwierigkeiten die Herrschaft über die Provinzen und die

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