Fußfall
Schulterklopfen und stieg zurück in die Luftschleuse.
»In Ordnung. Grüßen Sie Linda von mir.« Wes sprach mechanisch . Er sah auf den Kosmonauten und holte tief Luft.
Der Russe sprang.
Dawson wartete, bis er auf der anderen Seite angekommen war, erst dann sprang er auch. Es kostete Überwindung, immerhin fiel er ja bereits. Ein guter Sprung … Vielleicht hatte er sich etwas zu heftig abgestoßen … Die Schleuse näherte sich rasch … Der Fall verzögerte sich überhaupt nicht! Dawson bremste zu früh und blieb in einer gewissen Entfernung von der Luftschleuse in der Luft hängen.
Von hinten prallte Captain Greeley auf ihn, ein massiger Mann, der sich in jungen Jahren Lorbeeren als Spielmacher im Football erworben hatte. Seine muntere Stimme klang in Wes’ Kopfhörer etwas dünn. »Keine Sorge, Sir. Lockern Sie einfach den Griff ein bißchen.« Wes befolgte den Rat, gab die Leine frei und ließ sich von Greeley in die Luftschleuse bugsieren.
Hinter der Schleuse wurden sie von mehreren Besatzungsmitgliedern erwartet. Unter ihnen war eine Frau von etwa Mitte Vierzig. Ein Beinloser trieb auf Wes zu und half ihm mit kundiger Hand, den Helm abzunehmen. Niemand sprach.
»Hallo!« sagte Wes.
»Hallo«, brummelte die Frau.
Die Schleuse öffnete sich, und der Kosmonaut kam herein. Der Beinlose half auch ihm, seinen Helm zu öffnen. Der Kosmonaut lächelte breit. »Willkommen auf Kosmograd. Ich bin Rogatschow.«
»Ah! Vielen Dank«, sagte Wes. »Ich hatte nicht damit gerechnet , daß mich der Kommandant persönlich an Bord geleiten würde …«
»Ich geh gern nach draußen«, sagte Rogatschow. »Hab sowieso viel zu selten Gelegenheit dazu.«
Die anderen wirkten jetzt freundlicher.
»Ich stelle Ihnen rasch die Genossen vor«, sagte Rogatschow. »Wenn wir die Anzüge abgelegt haben, können wir Sie richtig willkommen heißen. Die Erste Stellvertretende Kommandantin Aljana Alexandrowna Tutsikowa. Stellvertretender Kommandant Dmitri Parfenowitsch Gruschin. RaumstationsIngenieur Ustinow.«
Alle drei standen nebeneinander, die Tutsikowa war Dawson am nächsten. Für sein ungeschultes Auge sahen sie alle typisch russisch aus. Im Gang befanden sich weitere Besatzungsmitglieder , einschließlich des Beinlosen, sie aber wurden nicht vorgestellt .
Da Händeschütteln in einem schwerkraftlosen Raum schwierig sein würde, unternahm Wes gar nicht erst den Versuch dazu. Die Tür der Luftschleuse öffnete sich erneut und ließ Captain Greeley ein. Wieder half der beinlose Kosmonaut beim Abnehmen des Helms. Rogatschow führte die anderen bereits den Korridor entlang, so daß Wes gar nichts anderes übrig blieb, als ihm zu folgen.
»Dort«, sagte Rogatschow, »wird Ihnen Mitja beim Ablegen Ihrer Raumanzüge helfen und Ihnen anschließend zeigen, wo wir Sie erwarten.« Der Ton in seiner Stimme änderte sich. »Nikolai.«
»Ich komme«, sagte der Beinlose und schob sich hinter Rogatschow .
Das kleine Abteil, in das Wes geführt wurde, war geräumiger, als er erwartet hatte. Es gab darin eine gewisse Schwerkraft, kaum spürbar, aber doch genug, daß Gegenstände auf einer Fläche hafteten. Wes legte sich hin, damit ihm der Raumanzug ausgezogen werden konnte.
Mitja sah anders aus als die anderen. Er war klein, fast zwergenhaft , und sein Gesicht wirkte asiatisch, tatarisch. Er sprach unablässig, während er dem Neuankömmling aus dem Raumanzug half. Allerdings verstand Dawson kein Wort davon. Mitja schien etwas Englisch zu verstehen.
Dawson bekam eine Art dunkelblauen Mechanikeranzug. Auf der linken Brustseite stand sein Name in lateinischen und kyrillischen Buchstaben, außerdem war ein Wappen mit dem stilisierten hammerähnlichen Emblem Kosmograds aufgenäht. Es trug einen roten Stern sowie das CCCP der Sowjetunion.
Aha, also deshalb sollte ich keine eigene Kleidung mitbringen. Sie wollen, daß ich ihre Uniform trage. Lächelnd griff Wes in eine kleine Tasche seines Raumanzugs, entnahm ihr eine bunte Anstecknadel mit der Flagge der USA und befestigte sie über dem Wappen Kosmograds. Dann sah er Mitja ins Gesicht.
Der Mann lächelte breit, sagte etwas Unverständliches und wartete, bis Wes die Kombination überzog.
***
Sergeant Ben Mailey war es gewohnt, Besuchergruppen zu führen, und auch bedeutende Leute waren ihm nichts Neues – doch eine Gruppe wie diese hatte er noch nie gesehen. Er hörte auf das unaufhörliche Geplapper hinter sich. Drei Männer und zwei Frauen saßen in einem für eine weit größere Anzahl
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