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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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»Hallo, Carlotta.«
    »Hallo.« Ihr Gruß klang nicht gerade begeistert.
    Wes Dawson hatte einige Jahre zuvor als unerfahrener Abgeordneter im VerkehrsUnterausschuß mit Motorradfahrern gesprochen. Damals hatte er noch selbst Informationen ›vor Ort‹ zusammengetragen, statt Leute nach Washington zu bitten, damit sie vor dem Ausschuß aussagten.
    In einer Bar in San Bernardino hatte er sich dann vom provokanten Gehabe eines Hell’s Angel zu einer heftigen Reaktion hinreißen lassen, woraufhin dieser aufgequollene Barbar Anstalten traf, ihm den Schädel einzuschlagen. Das allein wäre schon schlimm genug gewesen, noch schlimmer aber war, daß die Zeitungen es mit Wonne ausgeschlachtet hätten. Der rote Harry, seines Zeichens Barsänger, hatte die Situation mit einem Witz gerettet und Wes eilends aus der Bar geschoben. Erst draußen gestand Harry, daß er sich vor Angst in die Hose gemacht habe. Ob es nun stimmte oder nicht, jedenfalls mußte Wes lachen.
    Ich habe eine Schuld bei Harry, die er nie eingetrieben hat. Und manchmal ist seine Gesellschaft ja auch ganz nett.
    »Was führt Sie zu uns, Harry?« wollte Carlotta wissen.
    Sie kannte die Geschichte mit der Bar nur aus zweiter Hand, andernfalls wäre sie freundlicher zu Harry gewesen, denn dann hätte sie gewußt, was für eine feindselige Atmosphäre damals dort geherrscht hatte.
    »Ich hab gehört, du fliegst den Außerirdischen entgegen«, sagte Harry.
    »So ist es!«
    »Das ist ja nun wirklich allgemein bekannt«, fügte Carlotta hinzu.
    »Na ja, und da hab ich gedacht, vielleicht brauchst du jemanden , der auf deine Sachen aufpaßt«, sagte Harry. »Ich bin zur Zeit frei schwebender Künstler.«
    »Nein«, sagte Carlotta mit fester Stimme. »Vielen Dank, aber das ist wirklich nicht erforderlich.«
    Offenbar suchte Harry verzweifelt eine Bleibe, denn er war ungewohnt sauber und geradezu unanständig nüchtern. Außerdem wäre er sonst nie gekommen. Wes überlegte. Die meisten Dinge, die einen gewissen Wert hatten oder zerbrechlich waren, befanden sich gut verpackt auf Lager, bis auf verschiedene elektronische Geräte, Erinnerungsstücke und anderes, das wegzuschaffen keine Zeit geblieben war. Alles war so überraschend gekommen, nichts hatten sie ordentlich planen können. Angesichts dessen, daß Harry eigentlich keinen Schaden anrichten konnte und Wes sich einfach großartig fühlte, fragte er: »Harry, wo wohnst du zur Zeit?«
    Carlotta sah argwöhnisch zu ihm hinüber.
    »Hier und da.«
    »Willst du nicht hierbleiben?« fragte Wes. »Nur für ein paar Wochen. Carlotta geht nach Washington und besucht dann Verwandte in Kansas, also ist niemand hier, außer einmal in der Woche der Gärtner. Es würde ja nicht schaden, wenn jemand alles ein bißchen im Auge behielte.«
    Carlotta sah angewidert drein. »Harry …«
    Harry grinste breit. Er hob die Rechte, als stehe er vor Gericht . »Kein Besuch, keine Freundinnen, keine Parties. Ich schwöre, daß ich keinem sag, wo ich mich aufhalte.«
    »Dann ist es ja in Ordnung«, sagte Wes. »Dein Ehrenwort haben wir zur Kenntnis genommen, und damit wäre das geklärt . Ich hab mir ein bißchen Sorgen gemacht, wo ich doch jetzt – wenn man von den ApolloBesatzungen absieht – auf eine weitere Reise gehe, als je ein Amerikaner gegangen ist. Ich hab mir ein bißchen Sorgen gemacht, weil ich Carlotta hier lasse. Es ist ein gutes Gefühl, daß du da bist und das Haus hütest.« Schaden kann es nicht, dachte Wes. Bei Harry mußte man seine Worte vorsichtig wählen, aber im nüchternen Zustand war er ziemlich auf Draht. Außerdem log er nicht und würde eher von einer Klippe springen als Freunde bestehlen.
    »Was ist mit Schlüsseln?« sagte Harry. »Und mit der Alarmanlage ?«
    »Ach, richtig.« Das würde kompliziert werden. Wes sah Harrys eifrigen Gesichtsausdruck und wußte, daß es bereits zu spät war. Dann besser die Sache gleich richtig machen. »Das schreib ich dir alles genau auf. Hier in der Schublade sind tausend Dollar in kleinen Scheinen, für Notfälle. Ausschließlich. Wir lassen das Geld hier. Es ist nicht einfach zu finden.«
    Carlotta sah erneut zu ihm hin, und Wes lächelte. Sie kannte Harry nicht, sonst hätte sie gewußt, daß er das Geld nie und nimmer anrühren würde, wenn man ihm sagte, wo es war. Wenn er es beim Herumstöbern fand, was gar nicht ausbleiben konnte, käme er womöglich auf den Gedanken, er müsse irgend etwas damit tun, um den Dawsons zu helfen. Harry neigte dazu, es sich einfach

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