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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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eingerichtet, mit Klappsesseln in Reihen hintereinander. Soldaten wiesen den Besuchern ihre Sitze an, mit einer gewissen Zurückhaltung, als wüßten sie nicht genau, was sie von ihren Gästen halten sollten.
    Jenny ging zur Tafel.
    Als dann einer der Militärs begann: »Ich vermute, daß Sie sich alle fragen, warum ich Sie hergebeten habe«, antwortete ihm allgemeines Gelächter. Das machte die Sache sehr viel einfacher.
    »Wahrscheinlich fragen Sie sich tatsächlich«, sagte Jenny. »Admiral Carrell hat eine Expertengruppe damit beauftragt, den Nationalen Sicherheitsrat hinsichtlich des außerirdischen Raumschiffs zu beraten. Zu dieser Gruppe gehören Sie.«
    »Klingt vernünftig. Wer sonst versteht was von Außerirdischen ?«
    Sie sah auf ihren Sitzplan. Curtis. Sie nickte. »Als erstes werden wir Ihnen erklären, warum Sie hier und nicht in der Akademie bei Ihren Kollegen und den Anthropologen sind. Diese Gruppe hier nimmt an, daß uns die Außerirdischen feindlich gesonnen sind, die anderen hingegen das Gegenteil. Unsere Gruppe wird also die mögliche Bedrohung einzuschätzen versuchen – wir sind sozusagen der Krisenstab.«
    Alle sahen nachdenklich drein. Dann hob sich eine Hand. Erneut warf Jenny einen Blick auf den Sitzplan. »Ja, Miss Atkinson ?«
    »Können wir uns aussuchen, zu welcher Gruppe wir gehören wollen?«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Jenny.
    »Schade.«
    »Ich hielt es für wichtig, Sie bei uns zu haben, Sherry«, sagte Anson. »Wir anderen sind vergleichsweise hysterisch, deshalb wollte ich unbedingt einen intelligenten und zugleich gelassenen Menschen in dieser Gruppe haben.«
    Sherry Atkinson ließ sich wieder auf ihren Sitz sinken.
    »Ich fürchte, es wird alles ein wenig hektisch zugehen«, sagte Jenny. »Man wird Sie intensiv in die Materie einführen.«
    »Gibt es denn über die Außerirdischen so viel zu wissen?«
    »Eigentlich sehr wenig, Dr. Curtis. Trotzdem werden Sie mit den strategischen Waffensystemen der Vereinigten Staaten und der UdSSR vertraut gemacht. Eine der Möglichkeiten, die Admiral Carrell gern untersuchen würde, besteht darin, daß sich die Außerirdischen mit den Sowjets gegen uns verbünden könnten.«
    ***
    Akademiemitglied Pawel Bondarew hatte den riesigen Ledersessel vor seinem Schreibtisch dem Fenster zugedreht, damit er das Schwarze Meer sehen konnte. Draußen war es angenehm, und drinnen auch. Seine Sekretärin saß auf seinem Schoß und knöpfte langsam ihre Bluse auf.
    Weit besser als erwartet! Er besaß mehr Macht und Ansehen, als er je für möglich gehalten hätte. Sein Vergnügen war noch dadurch gesteigert worden, daß Marina und sein Sohn am Gestade des Schwarzen Meeres Ferien gemacht hatten. Jetzt saßen sie in einer Maschine nach Moskau.
    Natürlich konnte es nicht lange dauern. Bald würden die Außerirdischen kommen, und alles würde anders. Wie, darüber konnte er nur Vermutungen anstellen.
    Vielleicht bin ich tatsächlich der richtige Mann für diese Aufgabe . Ich kenne nur wenige, die es hätten schaffen können, und von denen sind zwei unzuverlässig …
    Auf seinem Schreibtisch stapelten sich Berichte der sowjetischen Militärführung. Der umfangreichste war der des strategischen Raketenkommandos. Bondarew wußte schon lange, daß die Sowjetunion Tausende von InterkontinentalRaketen mit Atomsprengköpfen besaß, jetzt hatte er auch Angaben darüber, wo sich jede einzelne von ihnen befand und auf welches Ziel sie gerichtet war.
    Auch ihre Zuverlässigkeit kannte er, und die war nicht besonders groß. Trotz der vollständigen Mobilmachung war nahezu ein Viertel der RaketenBedienungsmannschaften nicht einsatzbereit, und die Generalität nahm an, daß höchstens zwei Drittel der verbleibenden verfügbar sein würde, wenn es darum ging, die Raketen abzufeuern.
    In den Berichten war genau angegeben, welche Raketen auf neue Ziele umprogrammierbar waren und welche nicht. Einige ließen sich auf Objekte im Weltraum richten, andere hingegen lediglich auf Bodenziele, weil man ihre Gefechtsköpfe erst nach Wiedereintritt in die Atmosphäre zünden konnte.
    Er wollte jetzt die Berichte nicht sehen, sondern in diesen wenigen Augenblicken seine ganze Aufmerksamkeit Lorena zuwenden. Aber seine Gedanken eilten ihm davon …
    Er gebot über eine große Streitmacht, mit der er die Vereinigten Staaten angreifen konnte, und eine kleine, die einen Feind im Weltraum zu bekämpfen imstande war, sofern sich das als notwendig erweisen sollte. Es war unmöglich

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