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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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abzuschätzen , zu welchen Leistungen sie fähig war, solange man über das ihnen entgegenstürmende Raumschiff der Außerirdischen nicht das geringste wußte. Was für Verteidigungseinrichtungen besaß es? Wie stabil war sein Rumpf, und wie nahe würde es der Erde kommen?
    Vermutlich lauter überflüssige Erwägungen. Die greifen bestimmt nicht von sich aus an. Falls aber doch, habe ich Kräfte, mit denen ich ihnen in den Arm fallen kann. Jedenfalls einige. Ich müßte mich mal genauer darum kümmern, was mir eigentlich zur Verfügung steht.
    Es dürfte nicht einfach sein, die Zielvorgaben mit den Zahlen über die Bereitschaft und die Zuverlässigkeit zu kombinieren. Als Ergebnis war höchstens ein Näherungswert zu erwarten. Gut, daß ich das mache. Viele Offiziere verstehen nichts von Mathematik. Ich könnte es auch nicht rechtzeitig schaffen, wenn nicht …
    Er ließ den Blick zu einem Maschinentisch neben seinem Schreibtisch wandern. Dort stand ein PersonalComputer amerikanischer Herkunft. Ein leicht zu bedienendes, ausgezeichnetes Gerät. Zum Lieferumfang hatten einige Statistik- und WahrscheinlichkeitsrechnungsProgramme gehört, die er seinen Bedürfnissen angepaßt hatte.
    »Jetzt kümmerst du dich aber nicht um die Maschine«, sagte Lorena, die seinem Blick gefolgt war, mit fester Stimme und führte seine Hand an ihre Brust.
    Obwohl er den Anruf erwartet hatte, zuckte er zusammen. Er nahm die Hand aus Lorenas Bluse. Der Apparat, der da klingelte , gehörte zu einer Sicherheitsleitung, die ständig an eine SprachverworfelungsEinrichtung angeschlossen war. Man hatte ihm gesagt, nicht einmal der KGB könne Gespräche auf ihr mithören. Er glaubte das zwar nicht, aber es war besser, sich das nicht anmerken zu lassen. Er nahm ab. »Akademiemitglied Bondarew.«
    »Narowtschatow. Die ›Stimme Amerikas‹ sagt, daß die Amerikaner an Bord sind.«
    »Das habe ich gehört. Ich konnte alles ausgezeichnet hören, völlig störungsfrei.«
    Narowtschatow lachte leise. »Warum sollen wir uns einmischen , solange sie unsere Arbeit tun? Aber es ist ein gutes Zeichen. Unsere Mobilmachung hat sie nicht verärgert.«
    »Das glaube ich auch nicht«, sagte Bondarew. »Ich habe sehr darauf geachtet, daß nichts außer Kontrolle gerät.«
    »Bist du jetzt mit den Vorbereitungen zufrieden?«
    »Ich denke schon. Gruschin berichtet, daß an Bord der Raumstation alles wohlauf ist. Die strategischen Raketenstreitkräfte sind in Alarmbereitschaft versetzt, die Flotte ist ausgelaufen , aber die Luftstreitkräfte halten ihre Maschinen am Boden, so daß die amerikanischen Überwachungssatelliten sie sehen können. Das hatte allerdings seinen Preis. Generaloberst Achmanow hat sich als unwillig zur Mitarbeit erwiesen und ist durch General Tretjak ersetzt worden. Die Übergabe ist ohne Zwischenfälle verlaufen, Achmanow ist jetzt Generalinspekteur im Verteidigungsministerium.«
    »Hm. Du gewöhnst dich, wie es scheint, an die militärische Befehlsgewalt. Vielleicht werde ich dich zum General ernennen .«
    »Schaden könnte es nicht«, sagte Bondarew. Generäle haben enorme Vorrechte … »Ich habe Berichte von Gruschin und Rogatschow bekommen. Sie enthalten keine Widersprüche. Nikolai Nikolajewitsch, ich glaube, wir haben alles Menschenmögliche getan.«
    »Alles, was wir tun können. Warum mache ich mir denn nur Sorgen?«
    Bondarew lächelte ohne ein Zeichen von Spott. »Es gibt keine vergleichbare Situation. Weder die Geschichte noch die Theorie können uns hier weiterhelfen.«
    »Ja, so ist es wohl.« Eine Pause trat ein. Nach kurzem Nachdenken sagte Narowtschatow: »Ab morgen geht diese Leitung direkt zum Vorsitzenden. Du wirst uns über sie auf dem laufenden halten.«
    »Gewiß.« Sinnlos zu fragen, wo ihr beide euch aufhalten werdet . »Vielleicht könnten dich Marina und die Kinder besuchen ?«
    »Das ist bereits in die Wege geleitet.«
    »Dann bleibt nichts weiter zu sagen.« Bondarew legte auf und sah nachdenklich aus dem Fenster.
    »Du hast Angst«, sagte Lorena.
    »Ja.«
9 Vorahnungen
    Der Weltraum wird auf jeden Fall kolonisiert –
    wenn auch möglicherweise nicht von uns. Sofern wir
    den Mut dazu nicht aufbringen, gibt es genug andere
    Menschen auf diesem Planeten.
    Vielleicht sprechen die Baumannschaften
    Chinesisch, Russisch, Suaheli oder Portugiesisch.
    Für die Errichtung einer Raumstadt braucht man
    kein ›Gutes altes amerikanisches Fachwissen‹.
    Die Gesetze der Physik gelten für die anderen ebenso
    wie für uns.
    R

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