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Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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geht. Er kann komplexe Zusammenhänge gut erklären.«
    »Könnten wir nicht mal mit Dmitri reden?«
    Arwid lachte. »Soll ich etwa unserem PolitKommissar Anweisungen darüber geben, wie er die Heiden zu bekehren hat? Aljana, mir liegt nichts an Konvertiten.«
    Sie lachte. Nach der amtlichen Lesart war Dmitri Gruschin Vizekommandant und Informationsoffizier auf der Raumstation , aber für beide Aufgaben nur unzulänglich qualifiziert. Daran zeigte sich seine Herkunft aus den Rängen des KGB überdeutlich. »Nigeria und Frankreich sind für uns keine Bedrohung , und Proselyten sollten wir lieber woanders machen – beispielsweise aus dem ehrenwerten Dawson.«
    »Ich glaube, daß sein Volk da eine gute Wahl getroffen hat. Er brennt förmlich darauf, die Bekanntschaft Außerirdischer zu machen. Aus seiner Akte geht hervor, daß er sich geradezu mit Gewalt hierher gedrängt hat. Obwohl ich nur wenig von amerikanischer Politik verstehe, muß ich allerdings gestehen: ich kann mir nicht recht vorstellen, daß ein bloßer Kongreßabgeordneter den Präsidenten der Vereinigten Staaten sehr weit in eine Richtung drängen kann, in die er nicht ohnehin zu gehen gesonnen war.«
    Aljana lächelte breit. »Dawson hat mehr auf dem Kasten als Dmitri. Bestimmt haben sie ähnliche Positionen?«
    Rogatschow zuckte die Achseln. »Das glaube ich zwar nicht, aber es ist wohl auch unerheblich.«
    »In Dawsons Akte heißt es, daß er liberal sei.«
    »Das war vermutlich ein Agent, der zu faul war, selbst zu recherchieren . Vermutlich hat er es aus einer Zeitung abgekupfert ! Dawson hat das amerikanische Raumfahrtprogramm rückhaltlos unterstützt.« Rogatschows Gesicht nahm einen Ausdruck an, den er nicht vielen Menschen zeigte: ein geradezu schuldbewußtes Lächeln. »Ich habe ihn gründlich im Auge behalten. Er ist grün vor Neid, seit er sich an Bord befindet. Nicht einmal die Konstruktion gefällt ihm. Er weiß haargenau, wie er die Raumstation bauen würde, wenn es seine wäre. Daß es keine amerikanische ist, bringt ihn auf die Palme!«
    Aljana lächelte zurück. »Wenn wir das nötige Geld hätten, würden wir ja wohl auch Verbesserungen vornehmen, oder? Nun schön. Dr. Beaumont als Mitglied der KPF seit zwanzig Jahren dürfen wir wohl als Verbündete betrachten. Sie ist eigentlich recht hübsch, finden Sie nicht auch?«
    »Nun ja, klassisch und streng, aber doch, ja, ganz ansehnlich .«
    »Haben Sie schon Annäherungsversuche unternommen?«
    Arwid lachte. »Sie dürfte kaum interessiert sein. Sie spricht nur wenig Englisch, aber ich habe dafür gesorgt, daß sie gelegentlich mit Dawson zusammen war, um zu sehen, was passierte .«
    »Und?«
    »Er zeigt durchaus Interesse … aber Captain Greeley und Giselle Beaumont haben mehr Zeit miteinander verbracht. Ich finde das merkwürdig.«
    Aljana nickte verständnisvoll. »Er sieht gut aus, ist drei Jahre jünger als die Französin … und vierzehn Jahre jünger als ich. Ich könnte mir denken, daß Greeley gern Öffentlichkeitsarbeit, Wahlkampfleitung oder etwas in der Art machen möchte, dennoch scheint er es darauf angelegt zu haben, Giselle in sein Bett zu kriegen. Er konkurriert da mit einem Mann, der für seine Karriere nützlich sein oder ihm Steine in den Weg legen kann.«
    Rogatschow zuckte die Achseln. »Manche Männer haben einfach wenig Herrschaft über ihre Keimdrüsen.«
    »Was würden Sie denn tun? Vermutlich Ihrem Vorgesetzten helfen, die Frau zu verführen, und damit etwas Gutes für Ihre Karriere tun.«
    »Zu solchen Winkelzügen brauche ich keine Zuflucht zu nehmen. Greeley allerdings hätte ich so etwas zugetraut.«
    »Er kennt Dawson besser als wir. Vielleicht ist Dawson ein Homo …«
    »Das stünde in seiner Akte. Und wenn es den Amis nicht bekannt wäre – wüßte es der KGB.«
    Arwid goß aus dem Kunststoffbeutel Tee nach. (O ja, hätte er die Mittel zur Verfügung, würde er durchaus einiges ändern. Pfui Teufel – Pulvertee! Ein Samowar würde schließlich nicht so viel Platz beanspruchen.) »Ich plaudere gern mit Ihnen, Aljana .«
    »Wir sprechen aber auch über Fragen der Sicherheit, nicht wahr?«
    »Möglich. Aber die gehören nicht zu meinen Aufgaben. Die Entscheidungen sind bereits getroffen, und nicht von mir. Ich persönlich würde allen Touristen in dieser schwierigen Zeit das Betreten der Raumstation untersagen. Aber der Vorsitzende legt großen Wert auf die Meinung der Weltöffentlichkeit.«
    »Das finde ich grundsätzlich durchaus sehr

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