Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fußfall

Fußfall

Titel: Fußfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
der Heimatwelt zurückgeblieben waren. Die Raumgeborenen sahen keinen Anlaß, Vorfahren zu kränken, die auf immer in Raum und Zeit von ihnen entfernt waren.
    Dennoch hatte Fathistihtalk damit eine andere Frage angeschnitten . »Seltsam, daß ein Raumgeborener das von einem Schläfer zu hören bekommt. Auch ihr kennt meine Ansicht. Wir sind gekommen, um Winterheim zu erobern. Der Brauch will es, daß ich euch hinsichtlich der Vorgehensweise um Rat frage.«
    »Wollt ihr nicht, daß unsere Gefangenen von dem FUSS erfahren ?«
    Der Herr der Herde runzelte die Stirn. »Es ist das übliche Vorgehen …«
    Ein Schnauben antwortete ihm. »Natürlich. Ein Soldat sollte nie mehr wissen, als er unbedingt muß, denn er könnte in Gefangenschaft geraten und in die Herde des Feindes aufgenommen werden. Aber wie könnten die Kräfte von Winterheim unsere Gefangenen befreien, ohne die Bote selbst zu erobern? In einem solchen Fall wäre ohnehin alles verloren.«
    »Schon möglich. Also …«
    »Bitte wartet, Herr der Herde. Mein Rat.«
    »Nun?«
    »Eure Einschätzung war richtig. Sagt ihnen, was sie wissen müssen, fordert sie auf, sich zu unterwerfen und zeigt ihnen, daß wir sie zum Gehorsam zwingen können. Dann laßt sie zu ihrer Herde sprechen. Aber wir dürfen nicht auf ihre Hilfe angewiesen sein.«
    »Es ist Aufgabe der Umerzieher, sie in die Ziehende Herde einzugliedern. Takpassih und Rästapispmins sind gewissenhaft .«
    »Trotzdem. Laßt sie nicht alles wissen! Sie sind und bleiben Fremdlinge.«
    ***
    Das Motorrad war eine 750er ZweizylinderKawasaki , ein Auslaufmodell, das Harry 1984 beim Modellwechsel gekauft hatte. Es war mit Satteltaschen und einem Gepäckträger für seine Gitarre ausgerüstet. Zwei Wochen zuvor hatte er den Motor mit Arline Motts Kleinlaster zum Überholen in die Werkstatt gebracht.
    Mit eben diesem Kleinlaster fuhr er jetzt die Maschine holen und hatte ein schlechtes Gewissen dabei.
    Um fünf Uhr morgens hatte er Arline angerufen, bevor sie Gelegenheit gehabt hatte, Radio zu hören. »Ich bin bis Mittag wieder zurück«, hatte er gesagt.
    Da Arline ohnehin nicht vor Mittag aufstehen würde, gäbe es da keine Schwierigkeiten. Sie hatte den Schlüssel vor ihre Tür gelegt und war wieder schlafen gegangen.
    Dabei müßte sie schleunigst aus Los Angeles verschwinden!
    Ich hätte es ihr sagen müssen, dachte Harry. Ach was, sie bleibt so oder so bis Mittag im Bett, ich muß ihr also nur die verdammte Kiste rechtzeitig zurückbringen.
    Er fuhr an einer Zapfsäule vor. Vor ihm standen drei Wagen. Er tankte voll, füllte dann zwei Kanister, die auf der Ladefläche standen. Das mindeste, was ich für Arline tun kann.
    Noch wurde Benzin zum normalen Preis verkauft.
    Das wird sich auch bald ändern.
    Er fuhr nordwärts über den Van Nuys Boulevard, die zerlegte Maschine auf der Pritsche des Kleinlasters. Im Vorbeifahren erhaschte er einen Blick auf eine Rennmaschine im Schaufenster eines Motorradgeschäfts. Die klauen. Dann kam ich schneller und zuverlässiger hin – wenn man mich nicht schnappt. Not kennt kein Gebot … Er fuhr weiter, Richtung Werkstatt.
    Mit zögerndem Schritt ging er durch den Verkaufsraum. Sein Geld reichte nicht für alles. Er brauchte ein neues Schutzblech , Reservehebel für Kupplung und Handbremse. Eine Verkleidung wäre nicht schlecht … Ich könnte die Tausend aus der Schublade von Wes gut brauchen – nur würde er es nicht anrühren. Es war Carlottas Geld, und er wollte es ihr bringen. Wenn schon nicht alles, dann doch soviel wie möglich.
    Also keine Lenkerverkleidung. Er würde sich Stulpen aus Einkaufstüten machen, um die Hände vor dem Fahrtwind zu schützen. Er trat an die Theke neben einen anderen Kunden, Es war ein vierschrötiger Mann, jünger als er.
    »Hallo, Roter Harry«, sagte dieser. Harry kannte ihn, nur fiel ihm der Name nicht ein. »Wie geht’s, wie steht’s?«
    »Das weiß heute niemand«, sagte Harry. »Hast du die Lichtspiele gesehen?«
    »Kann man wohl sagen. Ich hau ab.«
    »Ich auch. Nach Osten. Könnte ‘nen Begleiter brauchen.«
    »Mir scheint es im Norden sicherer«, sagte der Halbfremde. Harry nickte, das war auch seine Meinung. Als ein Verkäufer auftauchte, beglich er seine Restschuld von Wes Dawsons tausend Dollar, bezahlte die Motorreparatur und unterdrückte den Drang, etwas zu kaufen. Immerhin war es möglich, daß er das Geld noch dringend brauchte.
    Er fuhr zum Parkplatz gegenüber der Motorradwerkstatt. Aus dem Transistorradio kam die

Weitere Kostenlose Bücher