Fußfall
Befehlen vielleicht den Gehorsam verweigern. Er war ein Schläfer, und seine Sprechweise verriet ihn.
Auch wenn der Zorn des Herrn der Herde ungerecht war, so schien doch Fathistihtalk die Situation zu genießen. Erneut seufzte der Herr der Herde auf und wandte sich der Gegensprechanlage zu. »Ich möchte mit UmerzieherZwei sprechen.«
Takpassih sprach ebenfalls auf die veraltete Weise, die kennzeichnend für die Schläfer war. Er stand an einem Tisch, der mit bei den Gefangenen gefundenen Gegenständen übersät war.
»Du hast mit den Beutewesen gesprochen«, begann der Herr der Herde.
»Mit einem. Er gehört der Herde von der Landmasse Zwei an, die unbedingt mit uns reden wollte, als wir näher kamen. Einige der anderen sprechen seine Sprache auch, gehören aber nicht seiner Herde an.«
»Was hast du erfahren?«
»Ich weiß nicht so recht, Herr der Herde. Mit Sicherheit hat sich das herdenlose Wesen nicht unterworfen.«
Einen Augenblick schwieg der Herr der Herde. »War es hilflos ?«
»Herr der Herde, ich habe eine bewaffnete Achtschaft geschickt , es zu holen, und es nackt vor meinem Tisch stehen lassen. Es hat Erklärungen verlangt und mich beschimpft!«
»Und es lebt? Du legst bemerkenswerte Langmut an den Tag.«
Takpassih stieß einen schnaubenden Laut aus. »Ich habe nicht alles sofort verstanden. Erst nachdem wir es in den Absonderungspferch zurückgebracht hatten, haben wir uns die Aufnahmen gründlich angehört. Herr der Herde, es sind merkwürdige Wesen. Sie gehorchen nicht richtig. Es wird lange dauern, bis man sie in die Ziehende Herde eingliedern kann.«
»Vielleicht ist das Tier verrückt, weil es herdenlos ist. Gab es in dem WeltraumHabitat andere von seiner Herde?«
»Ja. Es hat gesagt, daß seine Gefährtin beim Angriff ums Leben gekommen ist.«
»Dann hat es vor Kummer den Verstand verloren. Tötet es!«
»Herr der Herde, es gibt keinen Grund zur Eile. Es spricht die Sprache, die die Beutewesen Englisch nennen, weit besser als die anderen.«
»Haben sich die anderen unterworfen?«
»Ich glaube schon, Herr der Herde.«
»Das Herdenlose kommt von der Landmasse mit den meisten Straßen, Häfen und Staudämmen. Die Angehörigen der höchstenwickelten Herde können nicht alle verrückt sein.«
»Kaum, Herr der Herde.«
»Hast du einen Rat für mich?«
»Herr der Herde, ich glaube, wir sollten den Plan weiterverfolgen . Die Beutewesen niedertrampeln, bevor wir mit ihnen sprechen. Wenn sie schon in der Niederlage überheblich sind, müssen sie in jeder anderen Situation unmöglich sein.«
»Sehr gut. Wirst du weiter mit dem einen sprechen?«
»Nicht ohne neuen Grund. Mir war das Gespräch schmerzlich . Sobald wir weitere Exemplare von seiner Herde hier haben, werde ich noch einmal mit dem herdenlosen Wesen sprechen. Vielleicht kommt es ja auch zur Vernunft. Bis dahin will Umerzieher Eins Rästapispmins es beobachten, aber nicht mit ihm sprechen.«
Der Herr der Herde legte seine Grifflinge um den Unterschenkel . Takpassih drückte sich taktvoll aus, denn Rästapispmins beherrschte die Sprache der Beutewesen nicht besonders gut.
»Die anderen Gefangenen unterstehen mir, aber wir lassen sie beisammen«, beendete UmerzieherZwei Takpassih.
»Hat sich eigentlich schon einer von ihnen unterworfen?«
»Es bestand keine Gelegenheit, mich um sie zu kümmern, während die Bote ihre Position geändert hat. Statt dessen haben wir Experimente mit ihren Lebensbedingungen angestellt. Wir haben ihnen Tuch aus den Vorräten gegeben, die sich im Habitat auf der Umlaufbahn um Winterheim befanden. Sie haben sich hineingewickelt. Wir haben ihnen Wasser gegeben und beobachtet, wieviel davon sie verbraucht haben, anschließend haben wir ihre Ausscheidungen analysiert. Wir haben ihre Umgebung verändert. Wir wollten wissen: was tun sie mit ihrer Nahrung? Was von unseren Lebensmitteln bekommt ihnen? Reagieren sie positiv auf mehr Sauerstoff oder auf weniger? Auf warme oder auf kalte Luft? In welchem Ausmaß können sie ihre eigenen Ausdünstungen ertragen?«
»Ich nehme an, sie atmen das Luftgemisch von Winterheim.«
»Natürlich, aber wo dort? Am Äquator oder an den Polen? In großer oder in niedriger Höhe? Ist es da feucht oder trocken? Wir erfahren es Schritt für Schritt. Sie fühlen sich wohl bei einem Luftdruck, wie er auf Meereshöhe herrscht, bis hinunter zu dessen Hälfte. Sie können unser Luftgemisch ertragen, haben es aber lieber etwas trockener. Sie bedecken ihre Haut auch dann mit Tuch,
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