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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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wenn sie uns so sähe…
    Ich hatte mich dumm verhalten und nun musste James die Konsequenzen tragen. Ob er sich Hoffnungen gemacht hatte?
    Wie auf Kommando bewegte sich etwas neben mir. James öffnete verschlafen seine Augen.
    „Guten Morgen…“, nuschelte er und rieb sich mit einer Hand übers Gesicht.
    „Guten Morgen…“, murmelte ich verlegen zurück. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen.
    „Ich geh mich grad duschen…“ James hievte sich ächzend aus dem Bett und verschwand im Badezimmer. Er schien gar keine Scheu zu haben, sich nackt vor mir zu zeigen.
    Verdammt, wie sollte ich ihm das erklären?
    Unruhig wälzte ich mich hin und her, während ich dem Geräusch des herab prasselnden Wassers im Nebenzimmer lauschte.
    Platsch, platsch…
    Und dann:
    Tropf…. tropf…
    Als James schließlich das Wasser abdrehte, schlüpfte ich schnell in meine Hose und das Hemd. Unentschlossen stand ich mitten in seinem Schlafzimmer und schabte mit den nackten Füßen auf dem Flokati vor der Tür herum. Ich hörte eher, dass James den Raum betrat, als dass ich es sah. Unruhe saß mir im Nacken und ich wollte auf keinen Fall seinem Blick begegnen.
    „Alles in Ordnung, großer?“ James Stimme klang aufrichtig, freundlich, wie immer eigentlich. Doch ich konnte die Bilder von gestern… die Gefühle nicht vergessen.
    „Um ehrlich zu sein… nein…“ Mein Blick folgte zwei Staubpartikeln, die vom Luftzug der Tür aufgewirbelt wurden. Mein Körper fühlte sich grauenhaft geschändet an und gleichzeitig regte sich in mir etwas verborgenes, wenn ich… daran… dachte.
    „Jasper…“, setzte mein bester Freund an, aber ich unterbrach ihn.
    „Nein, Jim… Es ist nicht wegen dir… also schon, aber…“ Ich holte tief Luft, um mich zu entspannen, „ich will Fynia wieder haben.“ Mein Blick schwirrte durch den Raum und fand doch am Ende James Gesicht.
    James antwortete nicht direkt, sondern zog sich gelassen eine Hose an.
    „Ich weiß, großer… Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich habe dich benutzt.“ Nun war es an ihm, mir nicht in die Augen sehen zu können. Er tat geschäftig mit seinen Sachen und vermied es meinem Blick zu begegnen.
    „Nein… ist schon in Ordnung… Mir tut es leid, falls… falls ich dir damit Hoffnungen gemacht habe…“
    „Ach Jasper… ich wusste von Anfang an, dass das ein aussichtsloser Kampf für mich wird. Ich habe mich schon vor einer ganzen Weile damit abgefunden. Das heute ändert nichts daran. Im Gegenteil, du hast mir einen Gefallen getan.“ Er zwang sich mir in die Augen zu blicken und ich versuchte seinem Blick stand zu halten. Er litt mehr, als er es zugeben wollte, das konnte ich deutlich sehen.
    „Also… ist alles…“ Ich ließ den Satz unbeendet. 
    „Alles ist wie vor vierundzwanzig Stunden. Das hier ist nie geschehen.“ James machte eine ausladende Geste in Richtung Bett. Seine Stimme klang härter als vorher.
    Ich sah James zutiefst dankbar an. Sogar ein leises Lächeln stahl sich in meine Züge.
    „Und nun geh zu Fynia und sag ihr, was du für ein Esel warst.“
    James war wirklich ein guter Typ. Sogar in dieser Situation half er mir.
    „Ich… ja, das sollte ich tun.“, gestand ich und setzte mich langsam in Bewegung. Doch James hielt den Weg zur Tür versperrt.
    „Nur noch ein letztes…“, flüsterte er und sah mich bedeutend an.
    „Ich sage es keinem…“
    Er nickte und entließ mich aus seiner Obhut.
     
    Zuerst aß ich in einem ziemlich modernen McDonalds Restaurant einen fettigen Cheeseburger und lungerte lange auf dem Parkplatz herum. Sogar die Teenager warfen mir schon misstrauische Blicke zu, weil ich mich unsicher zwischen dem Drive-in und dem Parkplatz rumdrückte.
    Ich konnte mich nicht so recht entscheiden, wie ich die Sache angehen wollte und wenn mich die Geschichte etwas gelehrt hatte, dann dass ich nicht unüberlegt handeln sollte.
    Sollte ich ihr meine Krone zu Füßen werfen und mich ihrer Gnade ergeben? Ein gefallener König… Das passte zu mir. Lange hatte ich augenscheinlich weit über ihr gethront. Intelligenter, schneller, stärker als sie. Doch dann war ich gefallen, ich hatte versucht zu kämpfen und war über mein eigenes Schwert gestolpert. Nun lag ich im Dreck und musste zu Kreuze kriechen.  
    Oder sollte ich sie auffordern auch zuzugeben, dass sie Fehler gemacht hatte? Denn sie war die Königin gewesen. Listig und voller Geheimnisse hatte sie hinter meinem Rücken agiert.
    Oder lieber nichts sagen und warten was sie

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