Fyrgar - Volk Des Feuers
Eigentum sein, aber es ist in meinem Besitz. Ich kann mit dem Schwert nichts anfangen, wie du behauptest, und du willst es haben. Also wirst du dafür arbeiten, was und wie lange, das bestimme ich. Wenn ich zufrieden bin, bekommst du das Schwert zurück, und wenn nicht, so bewahre ich es als prächtiges Andenken, oder ich verkaufe es weiter, wie auch immer. Es braucht mich nicht zu kümmern, was mit dem armen Tropf passiert, der dafür ein Vermögen hinlegt.«
»Das ist schamlos!«, stieß Dàvin fassungslos hervor.
»Vielleicht ein bisschen unfein.« Fothúm grinste wieder. »Aber irgendwie machst du mir Spaß, Feuerkopf. Hab noch nie einen deiner Art getroffen, und wie Luvian an dich geraten ist, und was es mit deiner Menschlichkeit auf sich hat, das musst du mir unbedingt genauer erzählen.«
11.
Von Wirrköpfen und großen Talenten
Dàvin blieb nichts anderes übrig, als Fothúm zu folgen. »Wieso bist du eigentlich nicht befallen?«, fragte er unterwegs.
»Dieselbe Frage könnte ich dir stellen.« Fothúm deutete nach vorn. Sie gingen immer tiefer in den Wald hinein. »Sie scheren sich nicht um meine Einsiedelei. Ich bezweifle, dass sie überhaupt von mir wissen. Und wie steht es mit dir?«
»Ich denke, ich bin gefeit. Sansiri ist es nicht gelungen, mich ...«
»Sansiri? Der bist du begegnet? Sie ist einer ihrer bedeutendsten Streiter! Wo sie auch hingeht, spendet sie das Netz, wie sie es nennt. Tausende Seelen sind ihr bereits zum Opfer gefallen.«
»War«, verbesserte Dàvin. »Sie wurde geköpft, von Jumin, Zurans Stellvertreter.«
Fothúm blieb stehen. »Denen bist du auch begegnet?« Kopfschüttelnd setzte er den Weg fort. »Zuran und seine Bande suchen die Lande als selbst ernannte Säuberer heim und verbreiten unter der Bevölkerung nicht weniger Angst und Schrecken als die Schattenweber.«
»Sie haben ein wehrloses Dorf ausgelöscht«, sagte Dàvin grimmig. »Vor meinen Augen! Und ich habe versagt, weil ich nichts dagegen getan habe.« Er presste die Lippen zusammen.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dir eine Wahl gelassen haben«, erwiderte Fothúm. »Du hast Glück, dass sie dich nicht auch geköpft haben, normalerweise sind sie nicht so zimperlich. Aber am besten erzählst du mir die ganze Geschichte von vorn. Diese Erwähnung von König Rowarn beschäftigt mich schon die ganze Zeit; ich hielt ihn längst für tot.«
Dàvin kam der Aufforderung nach, ohne jedoch seine Suche nach Efrynn und die Wandlung seines Selbst preiszugeben. Er hoffte auf Antworten, denn Fothúm schien sehr viel zu wissen. »Wie viele Schattenweber sind es nun?«, fragte er am Ende.
»Alle Befallenen werden so genannt, weil sie sich als Einheit bezeichnen. Ihre Anführer sind zwei, die jetzige Fürstin Nansha und ihr Ehemann Lýtir. Es heißt, dass er in den Vulkan ging, um ihr als Brautgeschenk einen Diamanten zu bringen, weil er ihrer sonst nicht würdig gewesen wäre. Und er brachte stattdessen die Seuche mit. So fing es an.«
»Woher weißt du das?«
»Ihr Vater ... Fürst Réando. Lýtir versuchte, auch ihn anzustecken, aber es ist ihm nicht gelungen. Der Fürst floh und konnte eine Warnung verbreiten, die das eine oder andere Herrscherhaus und auch einige Alte erreicht hat, bevor Lýtirs Häscher ihn fanden und ermordeten. Offiziell war natürlich von einem Unfall die Rede, und Nansha veranstaltete drei Tage lang eine große Trauerfeier für ihren Vater. Doch dann heiratete sie Lýtir und ging mit ihm sogleich daran, ein Heer aufzustellen, um sich Hasad einzuverleiben.«
»Also gibt es immer wieder welche, die gefeit sind«, grübelte Dàvin.
Fothúm wiegte den Kopf. »Nicht viele, und sie überleben es nicht lang. Letztendlich breitet sich die Seuche unaufhaltsam aus.«
»Ich habe die Leute gesehen«, sagte Dàvin düster. »Und sogar das Land selbst scheint befallen, der Himmel ist trüb, die Farben sind blass, als läge ein hauchfeines Netz darüber.«
»Ja, das mit dem Land ... ist ein Rätsel. Nansha und Lýtir haben alle in der Hand«, antwortete Fothúm. »Sie beeinflussen sie. Die Leute werden träge und tun nur noch das, was man ihnen sagt, sie führen ein Schattendasein, auch wenn sie scheinbar ganz normal leben. Außerdem schicken die beiden ihre Netzritter aus, um die Liebe des Netzes zu verbreiten, wie sie es nennen. Aber sie tun es nicht immer so, wie Sansiri es getan hat - mit Versuchung und dem Kalten Kuss. Sie wenden auch brutale Gewalt an, wenn eine Siedlung sich
Weitere Kostenlose Bücher