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Gabriel Labert

Gabriel Labert

Titel: Gabriel Labert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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die Galeere beschränken wird.«
    »Sie wissen das, Doktor?« rief der Kranke lebhaft. »Sie wissen das … Sind Sie Ihrer Sache sicher?« »Ich habe es den sagen hören, von dem der Vorschlag ausgehen wird.«
    »Vom König. In der Tat, es ist wahr, Sie sind Vierteljahresarzt des Königs. Ah, der König hat es gesagt. Und wann soll der Antrag gestellt werden?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich bitte Sie, Doktor, erkundigen Sie sich, das interessiert mich.«
    »Es interessiert Sie?« fragte ich erstaunt.
    »Ganz gewiß. Interessiert es nicht jeden Freund der Menschheit, zu erfahren, ob ein zu strenges Gesetz aufgehoben wird?«
    »Es wird nicht aufgehoben, mein Herr, die Galeeren werden nur den Tod ersetzen; erscheint Ihnen das als eine große Erleichterung des Schicksals dieser Unglücklichen?«
    »Nein, gewiß nicht!« erwiderte der Vicomte verlegen. »Man könnte sogar sagen, das wäre noch schlimmer; doch es bleibt wenigstens das Leben, es bleibt die Hoffnung; das Bagno ist ein Gefängnis, und es gibt keins, aus dem man nicht entweichen kann.«
    Ich wurde des Geredes überdrüssig und machte eine Bewegung, mich zu entfernen.
    »Doktor, Sie verlassen mich schon?« sagte der Vicomte, während er mit einer gewissen Verlegenheit ein paar Banknoten zusammenrollte, wohl mit der Absicht, sie mir in die Hand zu schieben.
    »Allerdings«, antwortete ich, indem ich abermals einen Schritt rückwärts machte. »Sind Sie nicht geheilt, mein Herr? Womit sollte ich Ihnen jetzt noch dienen können?«
    »Rechnen Sie denn das Vergnügen Ihrer Gesellschaft so gering?«
    »Leider haben wir Ärzte nur wenig Zeit für dieses Vergnügen, so gern wir sie dafür erübrigen würden. Unsere Gesellschaft ist die Krankheit, und sobald wir sie aus einem Haus vertrieben haben, müssen wir hinter ihr hinausgehen und sie in einem anderen weiterverfolgen. Erlauben Sie mir also, Herr Vicomte, daß ich mich von Ihnen verabschiede.«
    »Werde ich nicht mehr das Vergnügen haben, Sie zu sehen?«
    »Ich bezweifle es, mein Herr. Sie treiben sich in der Gesellschaft herum, und ich besuche sie nur selten; meine Stunden sind gezählt, und jede von ihnen gilt den Kranken.«
    »Wenn ich aber wieder krank würde?«
    »Das ist etwas anderes, mein Herr.«
    »In diesem Fall dürfte ich also auf Sie zählen.«
    »Gewiß.«
    »Doktor, Ihr Wort.«
    »Ich brauche es Ihnen nicht zu geben, da ich nur eine Pfl icht erfüllen werde.« »Gleichviel, geben Sie es mir immerhin!« »Nun wohl, mein Herr, ich gebe es Ihnen.« Der Vicomte reichte mir abermals die Hand, doch da ich vermute
    te, diese Hand enthalte immer noch die fraglichen Banknoten, stellte ich mich, als gewahrte ich die freundschaftliche Gebärde nicht, mit der er von mir Abschied nehmen wollte, und ging hinaus.
    Am anderen Tag erhielt ich zusammen mit der Karte des Herrn Vicomte Henri de Faverne eine Banknote von   Franc und eine von .
    Ich antwortete ihm sogleich: »Mein Herr Vicomte,
    würden Sie gewartet haben, bis ich Ihnen meine Rechnung geschickt hätte, so wäre es Ihnen klargeworden, daß ich mein Verdienst nicht so hoch anschlage, wie Sie das zu tun belieben.
    Ich habe die Gewohnheit, den Preis meiner Besuche selbst zu bestimmen, und um Ihren Edelmut zu beruhigen, sage ich Ihnen, daß ich sie bei Ihnen zum höchsten Preise berechne, das heißt zu  Franc.
    Ich hatte die Ehre, mich zehnmal zu Ihnen zu begeben, Sie sind mir also nur  Franc schuldig. Sie haben   Franc geschickt, ich schicke Ihnen   zurück.
    Genehmigen Sie die Versicherung usw. usw.
    Fabien« Ich behielt in der Tat die Banknote von  Franc und schickte dem Baron de Faverne die von   Franc mit  Franc in Silber zurück; dann steckte ich den -Franc-Schein in ein Portefeuille, worin sich schon ein Dutzend anderer Scheine von derselben Summe befanden.
    Am nächsten Tag hatte ich einige Einkäufe bei einem Juwelier zu machen. Diese Einkäufe beliefen sich auf   Franc. Ich bezahlte mit vier Banknoten, jede von  Franc.
    Acht Tage danach erschien der Juwelier, begleitet von zwei Polizisten, in meiner Wohnung.
    Einer von den vier Scheinen, die ich ihm gegeben, war an der Bank, wo der Juwelier eine Zahlung zu leisten hatte, als falsch erkannt worden.
    Man hatte ihn gefragt, von wem er diese Scheine hätte, er hatte mich genannt, und man kam zu mir, dem Ursprung des Falschgeldes nachzuforschen.
    Da ich diese vier Scheine aus einem

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