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Gäbe es die Liebe nicht

Gäbe es die Liebe nicht

Titel: Gäbe es die Liebe nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Personal.“
    Sie warf ihm einen Blick zu. „Warum sollte ich mir Sorgen machen?“
    Er war sicher, dass sie mit ihm spielte. Er wusste nur nicht, nach welchen Regeln. „Du wirkt auf einmal sehr selbstsicher, Anna.“
    „Daniel.“ Sie stieg aus. „Das war ich immer.“
    Sein Haus gefiel ihr. Eine schulterhohe Hecke schirmte es zur Straße hin ab. Es war ein imposantes Haus mit hohen Fenstern, groß genug für eine zehnköpfige Familie. „Warum hast du dir ausgerechnet dieses Haus ausgesucht?“
    „Weil es groß ist.“
    Lächelnd beobachtete sie einen Sperling, der in einem Ahornbaum von Ast zu Ast hüpfte. „Bei meinen Eltern ist es ziemlich eng. Du hattest Angst, dich zu bewegen, nicht wahr? Hier hast du mehr Platz, was?“
    „Noch“, murmelte er, denn er hatte andere Pläne. Er führte sie zur Haustür und schloss auf.
    Als Erstes fielen ihr die gekreuzten Schwerter an der Wand auf. Es waren keine schmalen Klingen, wie Anna sie aus den Kostümfilmen kannte, sondern schwere, tödlich aussehende Waffen, die nur beidhändig zu führen waren.
    „Die Schwerter stammen aus meiner Familie“, erklärte er nicht ohne Stolz. „Meine Vorfahren haben sie getragen. Die MacGregors waren immer Krieger.“
    Anna betrachtete die Schwerter genauer. „Das waren die meisten von uns, oder?“
    Ihre Antwort überraschte ihn. Aber er hätte wissen müssen, dass sie kein zart besaitetes Geschöpf war, das beim Anblick einer Waffe in Ohnmacht fiel. „Der englische König hat uns den Namen und das Land genommen, aber nicht den Stolz. Wenn es sein musste, haben wir so manchen Kopf abgehackt“, erklärte er, und seine blauen Augen leuchteten kämpferisch, als würde er wie seine Vorfahren zum Schwert greifen, wenn es nötig war. „Die meisten davon gehörten den Campbells.“ Lächelnd nahm er ihren Arm. „Sie wollten uns aus Schottland vertreiben, aber wir haben uns gewehrt.“
    Sie fragte sich, wie er in einem Kilt aussehen würde, mit einem solchen Schwert in den Händen.
    Er strich ihr über die Wange. „Anna …“
    „Mr. MacGregor.“ McGee stand reglos da, als Daniel herumwirbelte. Er hielt dem zornigen Blick des Hausherrn stand.
    „Ja?“
    „Ein Anruf aus New York, Sir“, sagte der Butler ungerührt. „Ein Mr. Liebowitz. Er sagt, es sei wichtig.“
    „Führen Sie Miss Whitfield in den Salon, McGee. Entschuldigung, Anna, ich beeile mich.“
    „Schon gut.“ Erleichtert über die Atempause sah sie ihm nach.
    „Hier entlang, Miss.“
    Nach einem letzten Blick auf die Schwerter folgte sie dem Butler. Verglichen mit Daniels Salon wirkte der ihrer Mutter wie ein Wandschrank. Keine Frage, der Mann liebte es großzügig.
    „Möchten Sie einen Drink, Miss Whitfield?“
    „Nein, danke.“
    Er deutete eine Verbeugung an. „Bitte läuten Sie, wenn Sie etwas brauchen.“
    „Danke“, sagte sie noch einmal und schaute sich um, als er fort war. Wenn sie sich nicht täuschte, hatte Daniel eine komplette Wand einreißen lassen, um aus zwei Räumen einen zu machen. Selbst die Möbel waren imposant. Hier könnte er Hof halten, dachte sie lächelnd. Warum eigentlich nicht?
    Anstatt sich zu setzen, schlenderte sie umher. Am westlichen Fenster war seine Kristallsammlung so aufgestellt, dass sie das Tageslicht einfing. Eine mehr als einen halben Meter hohe Vase leuchtete im Schein der untergehenden Sonne. Eine zarte Schale passte in ihre Handfläche, und Anna fragte sich, was dieses Stück hier, unter den Riesen, zu suchen hatte.
    So fand Daniel sie vor. Sie lächelte gerade auf die glitzernde Schale herab. Obwohl er nichts sagte, nichts sagen konnte, drehte sie sich zu ihm um.
    Ihre Wangen waren gerötet. „Der Anruf“, sagte sie. „Schlechte Nachrichten?“
    „Wie?“
    Den Anruf hatte er völlig vergessen. Wie alles andere auch. Das beunruhigte ihn. „Nein. Ich muss für ein paar Tage nach New York, um einige Wogen zu glätten.“ Unter anderem die in mir, dachte er. „Ich habe etwas für dich.“
    „Das Abendessen, hoffe ich“, erwiderte sie lächelnd.
    „Das auch.“ So verlegen war er noch bei keiner Frau ge wesen, als er das kleine Etui aus der Tasche holte. Es war nicht aus Samt wie die, in denen Verlobungsringe steckten, sondern alt und aus Pappe.
    Panik stieg in ihr auf. Ein Ring? Was fiel ihm ein? Gespannt hob sie den Deckel an.
    Die Kamee war fast so lang wie ihr Daumen und fast zwei Mal so breit. Alt und anmutig lag sie auf verblasstem Seidenpapier. Ein sanftes Profil mit stolzem Ausdruck.
    „Sie passt

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