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Gäbe es die Liebe nicht

Gäbe es die Liebe nicht

Titel: Gäbe es die Liebe nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Familie zu gründen.“
    „Weil eine Frau nicht dazu da ist, Kindern auf die Welt zu helfen, sondern nur dazu, sie selbst zu gebären?“
    Er zog eine Augenbraue hoch. Eigentlich hätte er längst daran gewöhnt sein sollen, wie direkt Amerikanerinnen ihre Meinung äußerten. „Weil eine Frau dazu bestimmt ist, ih rer Familie ein Heim zu schaffen. Ein Mann hat es leicht, Anna. Er geht in die Welt hinaus und verdient Geld. Eine Frau hält die Welt in ihren Händen.“
    Anna atmete tief durch. „Ist Ihnen je aufgegangen, dass ein Mann nicht zwischen Familie und Beruf wählen muss?“
    „Nein.“
    Fast hätte sie gelacht. „Natürlich nicht. Daniel, ich rate Ihnen, sich eine Frau zu suchen, die weiß, wozu sie bestimmt ist. Finden Sie eine, die nicht mehr will, als Sie ihr zutrauen.“
    „Das kann ich nicht.“
    Ihr Lächeln verblasste rasch, denn was sie in seinen Augen entdeckte, löste in ihr sowohl Panik als auch Erregung aus. Hastig leerte sie ihr Glas. „Das ist doch lächerlich.“
    „Vielleicht.“ Er legte eine Hand an ihr Gesicht und sah, wie ihre Augen groß wurden. „Vielleicht aber auch nicht.
    Wie auch immer, ich habe Sie gesucht und gefunden, Anna Whitfield, und ich werde Sie bekommen.“
    „Man sucht eine Frau nicht aus wie eine Krawatte.“ Sie versuchte, würdevoll und empört zugleich zu klingen, aber ihr Herz schlug zu heftig.
    „Nein, das tut man nicht.“ Ihre plötzliche Atemlosigkeit erregte ihn, und er strich mit dem Daumen über ihre Haut. „Ein Mann würde es nie wagen, eine Frau mit einem Kleidungsstück zu vergleichen.“
    „Sie sind verrückt.“ Sie griff nach seiner Hand, aber er nahm sie nicht fort. „Sie kennen mich doch gar nicht.“
    „Ich werde Sie kennen lernen.“
    „Ich habe keine Zeit für so etwas.“ Sie schaute nach vorn. Noch drei Blocks bis zu ihrer Wohnung.
    „Für was?“ murmelte er und streichelte ihre Wange.
    „Für das hier. Champagner, Blumen, Mondschein. Offenbar haben Sie es auf Romantik abgesehen, und ich …“
    „Sie sollten jetzt nichts mehr sagen“, unterbrach er sie und legte seinen Mund auf ihren.
    Anna umklammerte die Rosen, bis ein Dorn in ihre Handfläche drang. Sie spürte es nicht. Wie hätten sie ahnen können, dass seine Lippen so weich waren? Daniel zog sie an sich, als hätte er das schon oft getan. Sein Bart streifte ihr Gesicht und erregte sie, während sie gleichzeitig um Selbstbeherrschung rang. Wie automatisch legte sie ihre Arme um seinen Hals.
    Etwas, das nicht zu bändigen war, verstieß gegen alles, .was sie sich jemals vorgenommen hatte. Eine Leidenschaft, die fortschwemmte, woran sie geglaubt hatte. Sie stöhnte leise auf, aus Protest ebenso wie aus Verwirrung, umfasste seine Schultern und schmiegte sich an ihn.
    Daniel hatte mit Widerstand, zumindest mit Entrüstung gerechnet, damit, dass sie zurückweichen und ihn mit einem ihrer kühlen Blicke bedenken würde. Stattdessen ließ sie ihn gewähren, und sein Verlangen flammte auf wie eine Fackel im Wind. Er hatte nicht damit gerechnet, dass eine Berührung ihrer Finger ausreichen würde, ihn so erregbar und verletzlich zu machen. Und sein Verlangen so übermächtig.
    Sie war nur eine Frau. Eine, die ihm helfen sollte, noch erfolgreicher und einflussreicher zu werden. Nicht eine Frau, die ihn dazu brachte, alles andere zu vergessen und nur an sie zu denken.
    Er wusste, wie es war, etwas zu wollen. Eine Frau, Erfolg, Macht. Und jetzt, da er Anna in den Armen hielt, den Duft der Rosen in der Nase und ihren Geschmack auf der Zunge, war sie alles, was er wollte.
    Als sie sich voneinander lösten, war sie atemlos, erregt und erschrocken. Anna wehrte sich gegen ihre Schwäche. „Deine Manieren lassen noch immer zu wünschen übrig, Daniel.“
    „Du musst mich so akzeptieren, wie ich bin, Anna.“
    „Ich muss dich überhaupt nicht akzeptieren.“ Würde, dachte sie. Würde um jeden Preis, wenigstens den Anschein von Würde. „Ein hastiger Kuss auf dem Rücksitz eines Wagens ist nichts, worauf ein Mann sich etwas einbilden sollte.“ Erst jetzt bemerkte sie, dass sie vor ihrem Haus gehalten hatten. Seit wann? Ihre Wangen röteten sich, aber nur aus Zorn. Sie stieß die Wagentür auf, bevor der Chauffeur aussteigen und sie ihr öffnen konnte.
    „Nimm die Rosen mit, Anna. Sie passen zu dir.“
    Über die Schulter warf sie ihm einen kühlen Blick zu. „Leb wohl, Daniel.“
    „Gute Nacht“, verbesserte er und sah ihr nach, als sie zur Haustür eilte. Die Rosen lagen neben

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