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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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schaffte es der größere Mann, ihn zu überwältigen. „Und wie war das mit den Anstandsdamen?“ erkundigte er sich.
    Darius wehrte sich umsonst gegen den eisernen Griff des Königs. „Es tut mir Leid, da habe ich gelogen. Aber das hat Serafina gewollt.“
    „Sie hat dich dazu veranlasst? Sie verlangte von dir, dass du lügst?“

„Nein“, erwiderte Darius. „Aber ich weiß, wie sehr sie diese Frauen verabscheut. Niemand außer mir hat jemals gewusst, wie man sie behandeln muss. Das ist Euch aber bekannt. Ihr selbst habt es nie geschafft. Serafina kann Euch um den klei- nen Finger wickeln. Ich wollte nur mit ihr zusammen sein. Ist das so verkehrt? Verdammt, sie war meine einzige Hoffnung.“
    Der König schwieg eine Weile.
    „Das glaube ich“, sagte er schließlich und stieß Darius von sich. Mit in die Hüften gestemmten Fäusten stand er wie der Kriegsgott Mars da und blickte zornig auf Darius.
    Der aber hatte genug vom Kämpfen. Er fühlte sich unend- lich müde.
    „Beantworte mir eine Frage“, sagte Lazar unvermittelt.
    „Welche?“ erkundigte Darius sich herausfordernd.
    „Liebst du sie?“
    Er schloss die Augen und fühlte sich völlig ausgelaugt.
    „Liebst du sie?“ fragte der König ein weiteres Mal.
    „Warum, glaubt Ihr, habe ich mich bereit erklärt, ein At- tentat auf Napoleon zu verüben? Ich wollte, dass Serafina frei ist.“
    „Dir war klar, dass du unter normalen Umständen nicht lebend aus Mailand herausgekommen wärst.“
    „Das stimmt.“
    „Und trotzdem bist du dorthin gefahren.“
    „Ja. Ich liebe sie. Das wolltet Ihr doch wissen. Ich liebe sie mehr als mein eigenes Leben.“
    Serafinas Vater verschränkte die Arme, kratzte sich am Kinn und blickte Darius finster an. „Du bist schwer zu durchschauen, Santiago.“
    „Das Gleiche gilt für Euch, Hoheit.“
    „Santiago?“
    „Was?“ knurrte Darius.
    „Wenn du meine Tochter so sehr liebst, dass du sogar für sie sterben wolltest – warum, zum Teufel, bist du dann niemals zu mir gekommen und hast um ihre Hand angehalten?“
    „Weil Ihr sie mir verweigert hättet“, erwiderte Darius.
    „Meinst du?“
    „Vielleicht hättet Ihr aus einem Pflichtgefühl heraus zuge- stimmt, weil ich damals Euer Leben gerettet habe.“
    „Ich bin der König. Ich muss nichts tun, was ich nicht will.“
    Zweifelnd blickte Darius ihn an.
    Lazar schüttelte den Kopf. „Du bist ein stolzer, starrköpfi-

ger Narr, Magnifico. Ich hätte Ja gesagt und wäre verdammt froh darüber gewesen.“ Er bot Darius die Hand.
    Der betrachtete ihn argwöhnisch. „Ihr hättet Ja gesagt? Zu mir?“
    Lazar lachte nur traurig und schüttelte den Kopf, wobei er noch immer seine Hand ausgestreckt hielt. „Ja, Sohn.“
    „Du möchtest mir wohl beim Aufräumen helfen? Bist ein braves Kätzchen“, sagte sie sanft zu ihrer flauschigen wei- ßen Katze, die hungrig das Frühstück verzehrte, das Serafina vor vielen Stunden an die Wand der Bibliothek geschleudert hatte.
    Still lag das Herrenhaus im Schein der untergehenden Sonne da.
    Während die Katze fraß, wischte Serafina traurig die Wand mit einem feuchten Tuch ab. Sie dachte daran, welch schreck- lichen Eindruck ihr Wutanfall auf Darius gemacht hatte. Er hatte erlebt, was Hunger hieß, und sie hatte ein Tablett mit Speisen durch das Zimmer geworfen.
    Verwöhntes Ding, dachte sie voller Selbstverachtung.
    Oftmals schon hatte sie seine Grausamkeit und Härte ver- wirrt. Nun jedoch erinnerte sie sich bewundernd an die Sanftheit, die er gezeigt hatte – als ihr Geliebter und als ihr Beschützer. Er hatte Entsetzliches erlebt und es doch geschafft, dabei seine Menschlichkeit nicht zu verlieren. Sie spiegelte sich in seinen Augen und in seiner Gitarrenmusik wider, die voller Zärtlichkeit waren.
    Serafina wusste, dass Darius ihr nicht mehr gegenüber- treten wollte, nachdem er ihr die Geheimnisse seiner Kind- heit offenbart hatte. Doch sie war fest entschlossen, ihn dennoch nicht zu verlassen. Er würde niemals mehr einsam sein, niemals mehr die Ungeheuer seiner Vergangenheit allein bewältigen müssen.
    All das hatte er ihr nur erzählt, um sie von sich zu stoßen, doch dies hatte nur bewirkt, dass sie sich noch mehr mit ihm verbunden fühlte. Jetzt verstand sie viele seiner Taten und sein Verhalten. Sie liebte ihn als ganzen Menschen – als strahlenden Ritter und als kleinen verlorenen Jungen. Endlich wurde sie gebraucht und um ihrer selbst willen geliebt.
    Als sie mit tatkräftiger Hilfe der Katze das

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