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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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wieder zurück, rosa erglühend und mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen.
    Skeptisch musterte er sie, legte die Hände auf den Tisch und trommelte gelangweilt mit den Fingern. „Ich dachte, Sie woll- ten mich küssen.“
    „Das – das habe ich doch gerade getan. “
    „Nein.“
    „Was soll das heißen?“ Sie errötete noch heftiger, während die Zuschauer sich ob dieses nüchtern vorgebrachten Tadels vor Lachen bogen.
    Er schob den Ring über den Tisch. „Sehen Sie sich den Ring an; er ist zehn von Ihren Krawattennadeln wert. Den habe ich gesetzt. Da können Sie sich doch nicht mit einem solchen Kuss aus der Affäre ziehen. Es gibt Regeln, Miss Hamilton. Ich will einen richtigen Kuss, außer Sie ziehen es vor, im Ruf einer un- fairen jungen Dame zu stehen.“
    Empört riss sie den Mund auf. „Einen anderen Kuss bekom- men Sie von mir aber nicht.“
    Spöttisch wandte er sich ab. „Und Sie wollen eine Kurtisane sein?“
    „Was soll das heißen?“
    Er zuckte mit den Schultern und lehnte sich lässig im Stuhl

zurück. „Da habe ich schon von Milchmädchen bessere Küsse bekommen.“
    „Ooh!“ riefen die Herren, die das Rededuell mit wachsender Spannung verfolgten.
    Bel verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihn finster. Sie hätte ihm den Ring ins Gesicht geworfen, wenn sei- ne Augen nicht so vergnügt gefunkelt hätten. Ihr war klar, dass er sie nicht vom Haken lassen würde.
    „Wahrhaftig, Miss Hamilton, schulden Sie diesen treuen Gentlemen nicht eine Demonstration Ihrer beruflichen Fähig- keiten?“ fragte er schleppend.
    Unsicher sah sie auf ihre Bewunderer und starrte ihn dann erbost an. Wie konnte dieser unverschämte Kerl es wagen, ih- re Fähigkeiten infrage zu stellen? Aber er ahnte ja nicht, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Ihre Hauptsorge war schließlich, dass die Bewerber, die so hohe Summen für sie ge- boten hatten, herausfinden könnten, dass sie in Wirklichkeit panische Angst davor hatte, mit einem Mann ins Bett zu gehen. Wenn sie sich nicht hier und jetzt bewährte, wurden sie viel- leicht misstrauisch.
    Die meisten nahmen seinen Vorschlag mit lautem Beifall auf, doch die eifrigeren unter ihnen wirkten um ihretwillen ehrlich gekränkt. Dieser Geck, wer er auch war, konnte von Glück re- den, wenn er nicht zum Duell gefordert wurde. Nein, fiel ihr da ein, um Dirnen schlug man sich ja nicht, nur um Damen. Je- mand wie sie hatte schließlich keine Ehre, die es zu verteidigen galt.
    Arrogant warf Bel den Kopf in den Nacken und stemmte die Hände in die Taille. „Die Sache ist die – ich gebe Männern, de- ren Name ich nicht mal kenne, keine richtigen Küsse.“
    „Na, dem lässt sich abhelfen“, erwiderte er mit einem Lä- cheln. „Ich bin Hawkscliffe.“
    „Hawkscliffe?“ wiederholte sie und starrte ihn mit unver- hohlenem Schrecken an.
    Sie hatte von Robert Knight, Duke of Hawkscliffe, gehört, dem aufstrebenden jungen Toryabgeordneten, der in Regie- rungskreisen wegen seines Muts, seines edlen Charakters und seines Gerechtigkeitssinns gerühmt wurde. Er war nicht ein- fach irgendein Junggeselle – er war der Fang des Jahrzehnts. Bis jetzt hatte noch keine junge Dame Hawkscliffes hohen Standards genügen können.

Sie kannte die Eckdaten seiner Familiengeschichte und sei- ne übrigen Titel – Earl of Morley, Viscount Beningbrooke. Sie wusste, dass Hawkscliffe Hall eine riesige Normannenburg war, die auf einem Hügel in den Cumbrian Mountains stand. All das wusste sie, weil die Feinheiten der Aristokratie in Mrs. Halls Töchterpensionat auf dem Stundenplan standen – und zu allem Überfluss hatte sie auch noch seine ungestüme kleine Schwester unterrichtet, Lady Jacinda Knight.
    Ach je, dachte sie und betrachtete besorgt die lauten, unge- bärdigen Peers ringsum und dann wieder Hawkscliffe. Was im- mer dieser Mann sonst sein mochte, ein Freund von Dolph Breckinridge war er gewiss nicht. Diese Überzeugung wie auch die Tatsache, dass sie seine kleine Schwester unterrichtet hat- te, führten dazu, dass sie sich in seiner Gesellschaft etwas si- cherer fühlte, wozu auch sein makelloser Ruf und seine bril- lanten Artikel beitrugen. Sie hatte seinen Artikel im „Quarter- ly Review“ gelesen, in dem er sich für humanitäre Belange ein- setzte, die auch sie von ganzem Herzen unterstützte.
    Ein Mädchen könnte schlechter fahren.
    Ihr plötzliches Interesse sorgfältig verbergend, sah sie ihn leicht amüsiert an. „Verraten Sie mir eins: Wie kommt

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