Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut
stimmt, denn schon in Bath habe ich dir an- geboten, dich zu meiner Mätresse zu machen. Dir mag das wie eine Beleidigung vorgekommen sein, aber für mich war das schon ein ziemlich großer Schritt. Ich will es richtig ma- chen. Du bist gut für mich, und ich glaube, dass ich gut für dich bin.“
„Spiel nicht mit mir, Devlin.“ Lizzie konnte kaum spre- chen. „Du kannst mir sehr wehtun.“
„Das werde ich nicht.“ Er beugte sich vor. „Ich bin nicht Alec. Du musst mir vertrauen, Lizzie. Du kannst mir wenigs- tens eine Chance geben, das wäre nur fair.“ Sanft nahm er ihre Hand zwischen seine.
Lizzie bemerkte, dass Billy sie besorgt beäugte, bis Jacinda die Hand ausstreckte und das Kinn ihres Gatten ergriff, da- mit er sie ansah. Lass sie, sagte ihr Blick.
„Das möchte ich dir vorschlagen“, fuhr Devlin fort und sah ihr in die Augen. „Von jetzt an mache ich dir nach allen Re- geln der Kunst den Hof. Lass es uns so versuchen und sehen, was passiert. Wir gehen die Sache langsam an, benehmen uns so, wie Leute sich benehmen, die einander besser kennen lernen wollen und sehen, ob wir wirklich zusammenpassen. Wenn wir nach den drei Monaten, die meine Tante uns vorge- geben hat, erkennen, dass wir zusammenpassen, dann heira- ten wir. Wenn nicht ...“
„Dann werfen sie dich in den Schuldturm.“
„Das ist nicht dein Problem“, beruhigte er sie. „Zerbrich dir meinetwegen nicht deinen hübschen Kopf, Chérie. Ich werde schon überleben.“
Lizzie entzog Devlin ihre Hand und betrachtete seine wie gemeißelten Züge voller Misstrauen. „Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll. Warum bist du so nett zu mir?“
„Ach, das ist ganz einfach“, erwiderte er mit einem welt- männischen Lächeln. „Als du mich letzte Nacht reingelegt
und auf diesem blöden Pony weggeritten bist ...“ belustigt dachte er an die Szene zurück, „... da habe ich gemerkt, dass es für mich kein Sieg ist, wenn du dabei verlierst. Dir muss doch klar gewesen sein, wie leicht ich dich hätte zurückholen können.“
„Aber du hast mich gehen lassen“, gab Lizzie zu. „Wa- rum?“
„Erstens, weil ich im Unrecht war, und dann, weil ich er- kannt habe, dass ich nicht glücklich sein kann, wenn du es nicht auch bist.“
„Devlin“, flüsterte Lizzie staunend. „Ich glaube, das ist das Schönste, was je einer zu mir gesagt hat.“
„Gut.“ Er grinste sie provozierend an. „Vielleicht zeigt sich sogar, dass ich ein Talent für dieses Liebeszeugs habe.“
Lizzie lachte leise und errötete.
„Soll dein hübsches Lächeln bedeuten, dass du meinen Vor- schlag wohlwollend erwägst, Miss Carlisle? Darf ich dir den Hof machen?“
Als wenn sie Nein sagen könnte.
„Man hat mir mal berichtet, du würdest alles wagen, Lord Strathmore“, antwortete sie.
„Wirklich? Ich? Was die Leute für Sachen erzählen“, sagte er leise und beugte sich vor.
Lizzie dachte nicht mehr an die anderen Gäste im Raum und verlor sich ganz und gar in seinen Aufmerksamkeiten. Sie sehnte sich danach, von ihm geküsst zu werden, und er schien ganz und gar nicht abgeneigt, aber da trat plötzlich ihre junge Anstandsdame dazwischen.
„Nun, meine Lieben, wollen wir ein bisschen im Garten spazieren gehen?“, unterbrach Jacinda sie fröhlich.
„Unbedingt“, erwiderte Devlin und zwinkerte Lizzie fröh- lich zu.
Nachdem er Lizzie aufgeholfen hatte, traten sie durch die französischen Flügeltüren in den Garten hinaus. Im weichen Abendlicht führte Devlin sie zu den gestreiften Zelten, in de- nen Erfrischungen angeboten wurden. Jacinda schickte die Männer los, dass sie für jeden ein Glas Champagner holten. Kaum waren sie weg, wirbelte Jacinda mit neugierigem Ge- sicht zu Lizzie herum.
„Nun?“, drängte sie.
Lizzie umklammerte ihren Arm und versuchte, vor Freu-
de nicht laut aufzuschreien. „Oh, Jas!“, flüsterte sie. „Er ist wunderbar!“
Jacinda quietschte auf. „Liebst du ihn?“
„Ein bisschen, glaube ich.“ Lizzie kicherte, und ihre Augen leuchteten.
„Oh, Lizzie, er ist perfekt für dich. Er ist definitiv gött- lich!“
Lizzie stieß ihr den Ellbogen in die Rippen und unter- drückte ein Lachen. „De facto umwerfend!“
„Ich wette, du kannst es kaum abwarten, in seinen Armen zu liegen. Himmel, ich dachte schon, er würde dich da vor al- len Leuten küssen!“
„Es wäre ihm zuzutrauen, er ist ziemlich verrückt.“
„Das sind die guten Liebhaber immer“, stimmte Jacinda frech zu. „Himmel,
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