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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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Jack Knight zu fragen, ob er sie mitnahm.
    Sie wusste, er hatte keinen Grund, ihr einen Gefallen zu tun. Und wenn er ein so sündhaftes Leben führte, wie man es sich er- zählte, dann war sie vielleicht sicherer, wenn sie ihren Vater ins Amazonasgebiet begleitete. Selbst wenn Knight ein ehemaliger Pirat war, so wollte sie doch nicht unhöflich ihm gegenüber wir- ken oder ihn bedrängen.
    Ach, es war so beschämend zu wissen, dass er Millionen besaß und sie nicht einmal ein paar Pennies, um die Reise zu bezahlen. Sie hatte ihren Stolz. Trotzdem wollte sie ihm zeigen, dass sie nützlich sein konnte. Vielleicht würden ihre Fähigkeiten ihr das verschaffen, wonach sie sich so verzweifelt sehnte. Mit neuem Mut kehrte sie zurück und setzte sich ihm gegenüber, während Mr. Trahern verzweifelt seinen Körper nach offenen Wunden oder verdächtigen Insektenstichen absuchte, die er vielleicht übersehen hatte.
    Eden rückte ihren Stuhl näher zu ihrem Patienten, nahm sei- ne große, warme Hand und legte sie sich auf den Schoß, die Handfläche nach oben gewandt, die Fingerknöchel auf ihrem Bein.
    Sein Blick war direkt auf sie gerichtet, als habe auch er den Schlag gefühlt, der sie durchzuckte, als sie einander berührten. Eden glaubte, ihr Herz müsse stehen bleiben. Errötend beugte sie sich vor, um den Splitter zu betrachten, die Nadel zwischen den Fingern.
    Lord Jack runzelte die Stirn, als sie ihn damit in die Hand stach. „Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun.“
    „Natürlich weiß ich das. Mein Vater ist Arzt. Und wissen Sie, was Sie sind?“, fragte sie mit einem vorsichtigen Lächeln, wäh- rend sie sich eine Haarsträhne hinter das Ohr schob.

„Sagen Sie es mir“, flüsterte er, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    „Nur ein großer Löwe, dem ein Dorn in der Pfote steckt.“ Langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Ja, Miss Farraday, ich glaube, Sie haben mich ganz gut be- schrieben.“
    Sie lächelten einander einen winzigen Moment zu lange an, dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Vorhaben und versuchte, das mädchenhafte Beben ihres Herzens zu ig- norieren.
    Das kleine Holzstück hatte sich tief in die Haut hineingear- beitet. Es sah aus, als verursache es Schmerzen. Als Eden mit dem Daumen über seine Handfläche rieb und innerlich darüber staunte, wie groß und stark seine schwielige Hand war, fühlte sie, wie er sie wieder ansah. Das offensichtliche männliche In- teresse an ihr irritierte sie. Sie bemühte sich nach Kräften, es zu ignorieren und zwang sich dazu, nicht zu zittern. Nach ei- ner geflüsterten Warnung piekte sie ein bisschen tiefer in seine Haut und öffnete die Wunde ein wenig weiter, um den Splitter besser zu erreichen.
    „So, Lord Jack ...“ Sie räusperte sich. Papa sagt immer, es sei am besten, den Patienten bei solchen Behandlungen abzu- lenken. „Sie wollen mit diesem Dampfer doch nicht den Ozean überqueren, oder?“
    „In dem Dampfer? Nein, Miss Farraday ...“
    „Eden“, unterbrach sie ihn leise und hob den Blick, um ihm ins Gesicht zu sehen.
    In seinen türkisfarbenen Augen erschien ein prüfender Aus- druck. „Eden“, korrigierte er sich kaum hörbar. Ehe er in bei- läufigem Ton fortfuhr, machte er eine kurze Pause. „Mein Schiff wartet vor Trinidad auf mich.“
    „Ist es ein großes Schiff?“, fragte sie und überlegte, ob es wohl genug Platz für sie dort gab.
    „Sehr groß“, erwiderte er in seidigem Ton und schenkte ihr ein vieldeutiges Lächeln.
    Sie fühlte, wie sie errötete. „Wie heißt es?“
    „The Winds of Fortune.“
    „Das ... das ist ein schöner Name“, stieß sie etwas atemlos hervor.
    „Vielen Dank.“
    Als sie die Nadel gegen eine Pinzette auswechselte, blickte sie

noch einmal wachsam zu ihm hin, und diesmal ertappte sie ihn dabei, wie er ihren Mund ansah, und seine Gedanken standen ihm unmissverständlich in sein schönes Gesicht geschrieben.
    Ihr Herz schlug schneller. „Ich dachte, die meisten Schiffe wä- ren nach Frauen benannt.“
    „Nicht meine Schiffe.“
    „Warum?“
    „Meine Schiffe sind zuverlässig.“
    „Ich verstehe. Und für Ihre Damen gilt das nicht?“
    Seine Antwort bestand in einem Hochziehen der Braue und einem halbherzigen Lächeln, beides Ausdruck seines Lebens- überdrusses.
    Eden lachte leise und senkte wieder den Kopf. „Lord Jack, ich fürchte, Sie sind ein Zyniker.“
    „Seit meiner Geburt.“
    Getrieben von einer beinahe wissenschaftlichen Neugier, beugte sie sich

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