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Gaelen Foley - Knight 07

Gaelen Foley - Knight 07

Titel: Gaelen Foley - Knight 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Bann der Sehnsucht
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In einer Viertelstunde sind wir wieder unter- wegs.“
    „Woher weißt du das?“, fragte Trahern leise, während sie zu- sammen über die Planke zum Anleger gingen.
    „Ich habe Victors Buch gelesen.“
    „Oh.“ Offensichtlich war Trahern beeindruckt.
    Jack ging voraus über den hölzernen Weg, der etwas erhaben über dem Waldboden errichtet war.
    Hinter ihnen stieg die glühende Tropensonne über den Fluss und brachte die kühle Nässe, die der Regen kurzzeitig mit sich gebracht hatte, zum Verdampfen. Die großen Blätter über ihnen tropften noch, als sie die geheimnisvolle Welt des smaragdgrü- nen Regenwaldes betraten.
    Der Weg drohte von Ranken und jungen Bäumen auf beiden Seiten überwuchert zu werden, während aus den Ästen über ih- nen zahllose Lianen herunterhingen. Weiter vorn bemerkte Jack eine Bewegung von hellem Stoff. Seine männlichen Sinne rea- gierten sofort.
    Er hörte, wie sich leichte Schritte näherten, ihr Rhythmus ließ die Planken leicht erzittern. Dann folgte schüchternes Schwei- gen. Forschend betrachtete er das Grün. Wo war die kleine Elfe? Vor den gitterartigen Blättern einer brusthohen Fächerpalme, die sich über den Weg wölbte, blieb er stehen, als er neugierige grüne Augen bemerkte, die ihn zwischen den Palmwedeln hin- durch ansahen.
    Sein Herz schlug schneller. Behutsam schob er das große, brei- te Blatt beiseite – und da stand sie.
    Mit stummem Entzücken sah er ihr in die Augen. Aus der Nähe war das Mädchen noch reizvoller. Sie schenkte ihm ein argloses Lächeln, dann ließ sie den Blick zu dem Mann hinter ihm wandern.
    „Miss Farraday, gestatten Sie mir, Ihnen meine rechte Hand vorzustellen, Lieutenant Christopher Trahern.“
    Der jüngere Mann verneigte sich. „Miss Farraday.“
    „Eden bitte“, korrigierte sie beide mit einem herzlichen

Lächeln. „Wir sind hier nicht so förmlich. Willkommen. Hier entlang.“
    Sie führte sie über den Steg, bis sie das Forschungslager ihres Vaters erreichten. Es war umringt von erloschenen Fackeln, die jeweils nur einen Meter voneinander entfernt auf Bambusstä- ben standen. In der Mitte des zehn Meter breiten Lagers gab es eine Feuerstelle. Gegenüber dem Pfahlhaus waren zwei große Zelte im Militärstil errichtet worden, eins war geschlossen, das andere an einer Seite geöffnet.
    Das offene Zelt enthielt einen großen Arbeitstisch mit zwei Mikroskopen, mehreren Kompassen, einer Waage und einem Sortiment verschiedener wissenschaftlicher Instrumente. Ein paar schwarze Diener gingen unterschiedlichen Aufgaben nach, hielten aber inne und betrachteten neugierig die Fremden, ehe sie lächelten und winkten.
    Eden stellte alle einander vor. Dann führte sie sie in das Pfahlhaus und erklärte den Besuchern, dass man es ein pala- fito nannte. Drinnen gab es hier und da ein paar Hängematten sowie einige provisorische Möbelstücke, was Jack zu der Ver- mutung veranlasste, dass sie sich im Schlafzimmer der jungen Dame befanden.
    Auf einem Bambustisch standen ein paar alte Bücher, die in der feuchten Luft vor sich hinmoderten: Shakespeare, Aristote- les, Rousseau und Gedichte von Scott.
    „Wie ich sehe, lesen Sie gern“, stellte Trahern fest, während Jack ein langes Pfeilrohr der Eingeborenen betrachtete, das an der Wand hing.
    „Oh ja, sehr viel mehr gibt es hier ja auch nicht zu tun.“ Über die Schulter hinweg lächelte sie ihn an, und dann hieb sie den oberen Teil einer Ananas mit ihrer Machete ab. Zielsicher und fast ohne hinzuschauen.
    Insgeheim staunte Jack und schüttelte den Kopf. Eden Far- raday war mit Sicherheit das seltsamste weibliche Wesen, das er je in seinem Leben gesehen hatte. Sie fuhr fort, die Ananas mit einer Folge sicherer Hiebe in schmale, gleichmäßige Schei- ben zu schneiden. Die Hände in die Hüften gestemmt, sah er ihr aufmerksam zu. „Mit dem Messer können Sie ziemlich gut um- gehen.“
    „Sie sollten mich einmal mit einem Blasrohr sehen“, erwider- te sie lächelnd, drehte sich um und reichte ihm ein Stück der saftigen Frucht.

Mit ernster Miene nahm er es entgegen und nickte zum Dank. Auch Trahern nahm ein Stück. Dann bediente Miss Farraday sich selbst und lud die Dienstboten ein, den Rest zu nehmen, wenn sie es wünschten.
    Inzwischen betrachtete Jack eine kleine Spieluhr, die auf ei- nem Regal neben ein paar anderen Dingen aus der Zivilisation stand: Ein halb blinder Handspiegel, eine Haarbürste mit einem rostigen Zinngriff.
    „Ist sie nicht hübsch? Sie spielt Mozart.“ Eden ging

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