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Gai-Jin

Gai-Jin

Titel: Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Satsuma-Schwertmeister und heimliche Shishi, führte den Kampf mit Hilfe einhundert berittener Samurai, um die Flucht Herrn Sanjiros und der Satsuma-Hauptstreitmacht wenige Meilen weiter südlich zu decken.
    Wieder führte Katsumata eine wütende Attacke, durchbrach die vordersten Reihen des Gegners und versuchte sich zur Standarte des ebenfalls berittenen Choshu-Daimyo Ogama durchzukämpfen, wurde aber blutig und unter schweren Verlusten zurückgeschlagen, als die Verstärkungen herbeieilten, um ihren Anführer zu verteidigen.
    »Alle Truppen zum Angriff voraus!« schrie Ogama. Er war achtundzwanzig, ein massiger, zorniger Mann in leichter Rüstung aus Bambus und Metall, mit Kampfhelm und gezogenem, blutigem Schwert. »Umgeht diese Hunde! Schlagt einen Bogen um sie! Ich will Sanjiros Kopf!«
    Sofort jagten die Adjutanten davon, um seine Befehle zu übermitteln.
    In drei bis vier Meilen Entfernung flohen Lord Sanjiro und die Reste seines Regiments in Richtung auf die über zwanzig Meilen entfernte Küste, um sich dort Boote zu suchen, die sie nach Hause auf die Südinsel Kyushu und in die sicheren Mauern ihrer Hauptstadt Kagoshima bringen sollten, vierhundert Seemeilen weiter südwestlich.
    Alles in allem waren es ungefähr achthundert Soldaten, gut ausgerüstete und fanatische Samurai, die danach lechzten, umzukehren und in den Kampf einzugreifen, denn ihre Niederlage und die Vertreibung aus Kyōto vor einer Woche schmerzten sie sehr. Ogama hatte die feierlichen Abmachungen zwischen ihnen gebrochen, einen unerwarteten nächtlichen Überfall inszeniert, ihre Kasernen umzingelt und die Gebäude in Brand gesteckt.
    Unter zahlreichen Verlusten hatten sich die Satsumas den Weg aus der Stadt bis in das Dorf Fushimi freigekämpft, wo der wütende Sanjiro die Truppen neu formierte, während sie beharrlich von den Choshu-Abteilungen verfolgt wurden. »Wir sitzen in der Falle.«
    »Ich bin für sofortigen Gegenangriff in Richtung Kyōto, Herr«, sagte einer seiner Hauptleute.
    »Viel zu gefährlich«, behauptete Katsumata nachdrücklich. »Zu viele Truppen gegen uns, sie werden uns überwältigen, Sire. Damit werden Sie die Daimyos vor den Kopf stoßen und den Hof noch mehr verschrecken. Ich schlage vor, daß Sie Ogama einen Waffenstillstand anbieten – wenn er uns dafür einen geordneten Rückzug garantiert.«
    »Mit welcher Begründung?«
    »Im Rahmen dieses Waffenstillstands werden Sie akzeptieren, daß seine Streitkräfte über die Tore gebieten. Das wird weiteren Unfrieden zwischen den Choshu und den Tosa stiften.«
    »Das kann ich unmöglich akzeptieren«, hatte Sanjiro erklärt, der vor Wut, daß Ogama ihn hereingelegt hatte, am ganzen Leib zitterte. »Und selbst wenn ich es täte, wäre er niemals einverstanden – warum auch? Wir sind in seiner Hand. Er kann uns bepissen, wie er will. Ich an seiner Stelle würde noch vor Mittag über uns herfallen.«
    »Ja, Herr, das wird er tun – es sei denn, wir kommen ihm zuvor. Und das wird uns durch diese List möglich sein. Er ist kein echter Kämpfer wie Sie, seine Truppen sind nicht von Eifer erfüllt wie die Ihren und nicht so gut ausgebildet. Er hatte nur deswegen Erfolg gegen uns, weil er uns bei Nacht überfallen hat. Vergessen Sie nicht, daß sein Bündnis mit den Tosa unsicher ist. Er muß seine Kontrolle über die Tore festigen und hat nicht genügend Truppen, um während der kommenden Wochen mit allen Problemen fertig zu werden. Er muß Verstärkung organisieren und herbeiholen, ohne die Tosa zu provozieren. Und sehr bald werden die Bakufu mit ihren Truppen kommen, um die Tore, wie es ihr Recht ist, für sich zurückzuerobern.«
    Toranagas Erlaß bestimmte, daß alle Daimyos, die Kyōto besuchten, höchstens fünfhundert Wachen mitbringen durften, die alle unter strengen Auflagen in einer eigenen, auf seine Anordnung ohne Verteidigungsanlagen erbauten Kaserne untergebracht wurden. Aufgrund desselben Erlasses durften die Shōgunats-Streitkräfte zahlenmäßig stärker sein als alle anderen zusammen. Im Laufe der Jahrhunderte des Friedens hatten die Bakufu zugelassen, daß sich diese Gesetze lockerten. In den letzten Jahren hatten Tosa-, Choshu- und Satsuma-Daimyos – je nach persönlicher Macht – die Bürokratie so lange genötigt, ihre Truppenzahl zu erhöhen, bis sie gezwungen wurden, die zusätzlichen Krieger nach Hause zu schicken.
    »Ogama ist nicht dumm, er wird mich niemals entkommen lassen«, sagte Sanjiro. »Wenn ich ihn in der Falle hätte – ich

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