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Gai-Jin

Gai-Jin

Titel: Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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sagte in seinem besten Japanisch absichtlich umständlich: »Ah, Herr Offizier, ich möchte sagen, wie gut Samurai-Männer Feuer bekämpfen. Erinnern an Edo, ja? Bitte, entschuldigen, im Namen meines Masters, Ober-Gai-Jin in Nippon, bitte akzeptieren großen Dank für Hilfe retten alle unsere Häuser.«
    »Ja, danke, und nun möchte ich sehen, w…«
    »Sehen? Sehen hier, Herr Offizier!« Tyrer zeigte auf die Stadt und die Umgebung, und sein Japanisch löste sich mehr und mehr in Geschnatter auf, während er dem Mann jedesmal in den Weg trat, wenn dieser an ihm vorbeizugehen versuchte. »Sehen, was Feuer hat…«
    »Aus dem Weg!« befahl der Samurai wütend. Sein Atem roch stark nach daikung, Rettich. »Weg da!«
    Tyrer tat, als verstünde er nicht, und wedelte mit den Armen, um ihn aufzuhalten; er versuchte, dies völlig unbeabsichtigt aussehen zu lassen, und achtete darauf, den Mann nicht zu berühren. Er sprach davon, wie schrecklich die Zerstörung sei und welche gute Arbeit die Samurai geleistet hätten – Jamie und die anderen waren hinter ihm, daher konnte er nicht beurteilen, wieviel Zeit ihm blieb. Dann schnaubte der Offizier: »Baka!« Er sah, wie dessen Gesicht sich wütend verzerrte, und bereitete sich auf einen Schlag vor, doch in dieser Sekunde hörte er Jamie rufen: »Ablegen, um Gottes willen!« Grob wurde er beiseite geschoben, und der Hauptmann rannte auf das Boot zu.
    Erleichtert sah Tyrer, wie der Kutter Fahrt aufnahm. Die anderen drei Männer duckten sich in der Kajüte, der Bootsmann war im Ruderhaus, Seeleute am Bug, und die Kajütenlichter wurden in dem Augenblick gelöscht, als der Hauptmann das Ende der Pier erreichte. Brüllend rief er ihnen zu, sie sollten umkehren, doch die Maschine übertönte seine Stimme. In der Sekunde, bevor die Lichter ausgingen, glaubte Tyrer, Hiragas und Akimotos Gesichter deutlich gesehen zu haben – wenn dem so war, dann mußte der Hauptmann sie auch gesehen haben.
    »Einbildung«, ächzte Phillip, der sich so schnell wie möglich aus dem Staub machte. Höflich zog er den Hut vor den Samurai am Feuer, die ihn nur beiläufig zur Kenntnis nahmen. Als er den japanischen Ruf: »Sie da! Kommen Sie her!« hörte, verschwand er in der Menschenmenge. Dann begann er zu laufen und atmete erst wieder, als er sicher in der Gesandtschaft war.
    »Großer Gott, Phillip«, Bertram starrte ihn mit großen Augen an. »Sie Ärmster, was ist denn los, um Gottes willen?«
    »Mann, verpiß dich!« knurrte Phillip, der sein knappes Entkommen noch nicht überwunden hatte.
    »Warum sollte er das tun?« fragte Sir William, der gerade aus seinem Büro trat, milde.
    »O Verzeihung, Sir, es war… nur ein Scherz.«
    »Phillip, sind Sie denn noch bei Trost! Wo zum Teufel waren Sie? Es gibt auf Ihrem Schreibtisch eine dringende Nachricht von den Bakufu, die übersetzt werden muß, eine Depesche ist für Sir Percy zu kopieren, die heute abend mit der Atlanta Belle abgehen soll, und vier Forderungen an die Versicherung sind zu stempeln – ich habe sie bereits unterzeichnet und gebilligt. Wenn Sie damit fertig sind, kommen Sie zu mir. Ich werde entweder hier sein oder an der Mole, um die Passagiere zu verabschieden – nun stehen Sie doch nicht so da! Beeilen Sie sich!«

62
    Es ging auf Mitternacht, als Tyrer schließlich aus der Gesandtschaft eilte und der Pier von Struan’s zustrebte. Sein Kopf schmerzte, er hatte keine Zeit zum Abendessen gehabt, keine Zeit, an Hiraga oder Fujiko zu denken, keine Zeit für etwas anderes als Arbeit. Unter dem Arm trug er eine offizielle Depeschenmappe der Regierung Ihrer Majestät, und in seiner Tasche steckte die Übersetzung der Nachricht der Bakufu, die er zuletzt angefertigt hatte. Danach hatte er sich gewünscht, er hätte sie zuerst gemacht. Er beschleunigte seine Schritte. Die Pier war überfüllt. Ein paar Leute verabschiedeten die letzten Passagiere, aber die meisten Männer drängten sich lautstark um den Zahlmeister der Belle, der allerletzte Post für die Vorstandsbüros in Hongkong und Shanghai und alle Stellen in Empfang nahm, die über das Feuer und den Schaden unterrichtet werden mußten. Er sah Angélique mit Gornt plaudern. Auf der anderen Seite der Menschenmenge sprach Pallidar mit einigen Offizieren, die als Passagiere an Bord gingen, und am Ende der Pier erspähte er Sir William, der sich mit Maureen Ross unterhielt. Als er die beiden sah, fielen ihm sofort Jamie und Hiraga und sein Versprechen an Jamie ein, die Sache mit den

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