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Gala der Herzen

Gala der Herzen

Titel: Gala der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE ANDERSON
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Interesse an ihr gezeigt, und jetzt wusste sie auch, warum.
    Sie war immer aufsässig und rebellisch gewesen, hatte sich wie ein störrisches Kind verhalten. Doch da das niemand zu interessieren schien, überspannte sie den Bogen und verpasste leider den Absprung. Möglicherweise wäre sie viel schneller erwachsen geworden, wenn irgendjemand aus der Familie sie wirklich wahrgenommen hätte.
    Doch das taten sie ja nicht einmal heute … außer ihrem Bruder Alex. Und der agierte nur als Stellvertreter ihres verstorbenen Vaters und ältesten Bruders Sebastian, indem er sie sang- und klanglos nach Down Under expedierte, ohne nach ihrem eigenen Willen zu fragen.
    Plötzlich wurde Lissa bewusst, wie lange es geradezu atemlos still im Raum war. James hatte nicht den leisesten Versuch gemacht, sie in ihrer Versunkenheit zu stören. Was mochte er nur von ihr denken?
    Lissa spürte, wie sich sengende Hitze in ihrem Körper ausbreitete und fühlte sich zunehmend unbehaglich. Sie trank ihren kalten Kaffee aus und trat einen Schritt vom Fenster zurück.
    „Ich sollte jetzt gehen.“
    James kam auf sie zu, nahm ihr die Tasse ab und stellte sie zusammen mit seiner ins Regal. „Okay …“
    Schnurstracks machte Lissa sich auf den Weg in Richtung Lift. „Danke fürs Fahren, und für den Kaffee. Er wird mir helfen, heute Abend im Theater nicht einzuschlafen.“
    „Sie wollen noch ausgehen? Ehrlich gesagt wirken Sie auf mich immer noch ziemlich müde und erschöpft.“ Und genauso fühlte sie sich auch. „Es soll eine großartige Aufführung werden.“
    James war ihr gefolgt und gab eine Zahlenkombination für den Lift ein. „Haben Sie niemals das Verlangen, einen Abend zu Hause zu verbringen und einfach nur abzuhängen?“
    „Nicht wirklich“, behauptete sie mit einem flüchtigen Lächeln. Was sollte sie da auch tun? Mit den Wänden reden? „Ich habe für heute zugesagt und will die anderen nicht enttäuschen.“
    „Natürlich …“
    Lissa zuckte zusammen und schaute James von der Seite an. Der Hauch von Sarkasmus war in seine Stimme zurückgekehrt. Kein Wunder, hatte er doch gerade seine Klischeevorstellung von ihr, als unermüdliches Partygirl, bestätigt bekommen. Stumm betrat sie den Lift und hörte seinen Abschiedsgruß gerade noch durch die sich schließenden Türen.
    „Wünsche einen angenehmen Abend …“
    James rief sie in sein Büro, in der Sekunde, als sie am Montagmorgen die Tür zum Vorzimmer öffnete. Pünktlich!
    „Prinzessin, lassen Sie uns aufrichtig zueinander sein“, lautete die knappe, harsche Begrüßung.
    Oh nein! dachte Lissa beklommen, er sieht so schrecklich ernst aus!
    Außerdem beherrscht er offensichtlich diese Trennung von Job und Privatem viel besser als ich. Eben noch charmanter Begleiter und Unterhalter, dann plötzlich wieder furchteinflößender Inquisitor!
    „Also, dieser Sekretärinnenjob …“
    Es war so weit! Jetzt wurde sie gefeuert!
    „Es funktioniert einfach nicht.“
    „Aber ich dachte …“, sie schluckte trocken und rang verzweifelt die Hände, „… ich hoffte … es wurde doch jeden Tag ein wenig besser, oder …?“
    Sie wollte nicht einfach weggeschickt werden. Gab es denn überhaupt einen Platz auf der Welt für sie, an dem sie anerkannt wurde? Dabei hatte sie sich wirklich Mühe gegeben, nicht wieder zu versagen …
    „Aber es gibt da etwas anderes, das Sie für mich tun könnten“, drang James’ Stimme in ihr Gefühlschaos hinein.
    Lissa hielt automatisch den Atem an.
    „In wenigen Wochen werde ich in Aristo ein neues Hotel eröffnen.“
    Aristo?
    „Zum Ende nächster Woche ist eine große Eröffnungsparty geplant …“ James’ Mundwinkel wanderten nach oben. „Wie stehen Sie eigentlich zu Partys, Prinzessin ?“
    „Das wissen Sie doch“, erwiderte sie defensiv. Wollte er sie etwa dazu einladen? Sozusagen als Trostpflaster, nachdem sie in Ungnade gefallen und zurück nach Hause geschickt worden war? Lange würde ihr Aufenthalt dort ohnehin nicht dauern. Alex hatte Freunde in der ganzen Welt. Er brauchte nur irgendwen anzurufen und …
    „Ich möchte, dass Sie die Planung übernehmen. Ich will Exklusivität, Glamour. Und von allem nur das Beste!“
    Lissa schüttelte ihr Selbstmitleid ab wie eine schwere Wolldecke und schaute ihren Boss aufmerksam an. James Black wollte, dass sie seine Party organisierte?
    „Einen Gala-Ball, wie man ihn zuvor nie gesehen hat. Mit internationaler Prominenz und Presse. Das Hotel soll in hellstem Glanz erstrahlen, und ich

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