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Galaxis Ahoi

Galaxis Ahoi

Titel: Galaxis Ahoi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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verkündete er mit einer ausholenden Armbewegung, „die Pferde sind gesattelt.“
    So gingen wir denn hinaus und kletterten in den Sandpanzer. Die Touristen nahmen erwartungsvoll ihre Plätze ein, Zach kraxelte auf seinen Fahrersitz, ich knallte die Tür zu, – und los ging’s.
    Marsport verschwand bald hinter den flachen Hügeln aus rotem Oxydsand. Der Aussichtspanzer mahlte sich knirschend und dröhnend auf seinen breiten Gleisketten durch die endlose Sandwüste. Sein Wasserstoffsuperoxyd Dampfmotor vollführte einen Heidenlärm. Da es wegen der Sandverwehungen ein sinnloses Unterfangen gewesen wäre, diese Regionen des Mars mit fest ausgebauten Straßen zu durchziehen, hatte man die Hauptverkehrsstrecken mit langen Markierungspfählen und Hinweisschildern gekennzeichnet. Der scharfe Wind jagte ganze Wogen von rotem Sand gegen unsere Schildkröte, und mancher unter meinen Schäflein mochte mit Dankbarkeit vermerken, daß der Panzer ein allseitig geschlossenes Plastikoberteil besaß. Als wir die Ruinen von Toranok erreichten, begann Zach langsam unsere übliche Besichtigungstour abzufahren. An besonders markanten Punkten hielten wir an, und meine Schäflein stürzten aufgeregt ins Freie hinaus, um sich die steinalten Gebäude anzusehen. Es dauerte in der Regel nicht lange, bis sie schnatternd vor Kälte und Luftmangel wieder zurückkamen. Nur Travis Pendleton nahm sich Zeit. Die Hände tief in die Taschen gestopft, schlenderte er einsam herum und sammelte Eindrücke.
    Als wir langsam am Großen Ei vorüberrollten, – jenem ungeheuren, ellipsoidischen Mornak-Tempel, – wurde es Zeit für eine Ansprache meinerseits. Ich griff also zum Mikrophon, damit ich das Rasseln der Raupenketten übertönen konnte, und legte los.
    „Meine Damen und Herren, wir befinden uns in der alten Marsmetropole Toranok. Sie haben alle einstmals in der Schule gelernt, was es mit diesen Ruinen auf sich hat, aber gestatten Sie mir, daß ich Ihnen die wesentlichsten Einzelheiten wieder ins Gedächtnis rufe.
    Zu jener Zeit, meine Damen und Herren, als auf der Erde die ersten Urmenschen mit den Gewalten der großen Eiszeiten kämpften, existierte hier auf dem Mars eine mächtige Zivilisation, deren Stern jedoch bereits im Sinken war. Die intelligenten Wesen, die damals die fruchtbaren Weiten des Mars bevölkerten, nannten sich die Grraloks. Heute sind von ihnen nur noch wenige degenerierte Abkömmlinge übriggeblieben – und diese tote Stadt, die vor sechs Jahren von dem bekannten Archäologen Professor Mormann ausgegraben wurde. Zu den gewaltigsten Bauwerken in dieser einstmaligen Metropole gehört der große Mornak-Tempel, den Sie dort drüben sehen, und den wir gleich von innen betrachten werden. Er kann heute als das Symbol für das Schicksal dieser Rasse betrachtet werden, denn der Grund seiner Existenz bedingte gleichermaßen den Untergang der Grraloks.“
    Ich bemerkte aus den Augenwinkeln, daß Hans Jenner wieder auf seinem Notizblock herumkritzelte.
    Henry F. Underwood schmökerte natürlich noch immer in seinem Science-Fiction-Schinken, und seine Mutter stierte beleidigt überallhin, nur nicht zu mir.
    „Man hört immer wieder die Meinung“, fuhr ich fort, „daß die Stagnation der Grraloks darauf beruht, daß ihnen der Unsterblichkeitstrieb fehle. Es ergab sich nämlich schon bald nach den ersten Erforschungen des Mars die Frage: Warum hat die marsianische Zivilisation der Grraloks eine Technik hervorgebracht, die auf einer sehr niedrigen Stufe stehenblieb und sich nicht weiterentwickelte? Viele Kontroversen sind daraus entstanden, und in jüngster Vergangenheit haben Liebenstein und seine Mitarbeiter gezeigt, daß die volkstümliche Meinung, von der ich eben sprach, falsch ist. Die Grraloks besitzen in der Tat einen sogenannten Unsterblichkeitstrieb, denn wie hätten sie es sonst überhaupt zu einer Zivilisation gebracht? Alle Lebewesen, die sich zu höheren Formen entwickelt haben, verfügen naturgemäß über einen Unsterblichkeitstrieb.“
    „Psycholamarkismus“, murmelte der Professor vor sich hin und nickte zustimmend. „Der Unterschied zwischen den Grraloks und den Menschen“, fügte ich hinzu, „besteht jedoch darin, daß sich der Unsterblichkeitstrieb bei den Marsmenschen hauptsächlich auf geistigem Gebiet ausgewirkt hat. Die Entwicklung der Grraloks schritt bis zu dem Punkt fort, an dem ihre Intelligenz groß genug war, um eine Art Geistesphiloso phie zu erschaffen. Von diesem Zeitpunkt ab blieb die materielle

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