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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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blieb er stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer gerannt. Sein Körper schien zu wachsen und wie ein Ballon anzuschwellen. Er wußte, daß sich die winzige Nadel tief in sein Fleisch gebohrt hatte, wußte, daß das lähmende Mortocain jetzt jede Faser und jeden Muskel seines Körpers zusammenkrampfen würde.
    Er taumelte wie ein Mann aus Stein, der sich im Zeitlupentempo vorwärts quält. Fünfzehn – vielleicht zwanzig Sekunden – würde er haben, bis die völlige Lähmung von Körper und Hirn ihn überwältigt hätte.
    In der dunklen Welt jenseits seines schwindenden Bewußtseins hörte er eine Stimme schreien. »Macht das verdammte Licht aus!«
    Dann ein Druck und etwas Kaltes auf seiner linken Hand. Jemand hatte seine Hund ergriffen.
    Eine sanfte weibliche Stimme fragte: »Sind Sie verwundet? Man hat Sie getroffen?«
    »Ja.« Seine angeschwollenen Lippen konnten das Wort kaum bilden.
    »Wollen Sie entfliehen – auch jetzt noch?«
    »Ja.«
    »Es kann aber sein, daß Sie sterben, wenn Sie sich nicht ergeben?«
    »Nein, nein.«
    Er versuchte einen weiteren stolpernden Schritt zum Ausgang hin.
    »Dann ist es gut. Nicht diesen Weg. Hier entlang.«
    Schwere Schritte kamen auf sie zu. Ein paar Meter vor ihnen blinkte eine Taschenlampe auf.
    Hände führten ihn. Er fühlte, wie er geschoben und gezogen wurde. Eine Tür schloß sich hinter ihm. Der Schimmer der Taschenlampe verschwand aus seinem Gesichtskreis, falls er überhaupt noch sehen konnte.
    »Sind Sie ganz sicher?« bestand die Stimme.
    »Ja – sicher – sicher.« Ben brachte die Worte mit Mühe heraus.
    »Ich habe kein Gegenmittel. Vielleicht müssen Sie sterben.«
    Sein Gehirn mühte sich, ihre Worte zu begreifen. Mit Anti-Paralyse, Spritzen, Massage und Ruhe konnte sich ein Mann von der Wirkung des Mortocains innerhalb eines Tages erholen.
    Ohne eine solche Behandlung aber konnte die Lähmung Herz und Lungen ergreifen. Es konnte eine tödliche Lähmung werden. Eine wirksame Waffe: die kleinste Wunde zwang den Durchschnittsverbrecher, sich sofort zu stellen.
    »Gegen – Gegen…« Die Worte waren schwer wie Bleiklumpen, die er aus seiner Kehle hervorzwingen mußte.
    »Nein – ich – sicher…«
    Die Antwort hörte er nicht mehr.
    ER konnte sich nicht an sein Erwachen erinnern. Sein Bewußtsein kehrte nur allmählich zurück, ein langsamerÜbergang von einer Welt des schwarzen Nichts zu einem traumhaften Stadium der Wirklichkeit.
    Er fühlte den Druck von Händen auf seinen nackten Armen und Schultern, Hände, die ihn massierten, die darum kämpften, Blutkreislauf und Gefühl wieder zu beleben. Er wußte, es waren starke Hände. Ihre Stärke schien sich auf seinen Körper zu übertragen.
    Lange Zeit versuchte er vergeblich, seine Augen zu öffnen. Seine Lider waren wie zugeschweißt. Nach einer Weile öffneten sie sich. Die Welt des Dunkels wich einem fahlschimmernden Nebelschleier. Eine runde, formlose Masse schwebte über ihm – ein Gesicht, wie er annahm.
    Er versuchte zu sprechen. Obwohl sich seine Lippen schwach bewegten, brachte er nur ein unartikuliertes Knurren hervor.
    Aber er hörte jemand sagen: »Versuchen Sie nicht zu sprechen.« Es war die gleiche sanfte Stimme, die er im Blast Inn gehört hatte. »Bleiben Sie ruhig liegen und bewegen Sie sich nicht. Alles wird gut werden.«
    ›Alles wird gut werden‹, dachte er dumpf.
    Dann wieder kamen lange Zeiten, in denen er wie im Starrkrampf lag und von nichts wußte, Zeiten des Lichts und Zeiten des Dunkels. Ganz langsam nahm die Welt um ihn wieder erkennbare Gestalt an. Er stellte fest, daß der weiche Gummimund einer Atemmaske über seiner Nase festgeklemmt war. Er spürte die wohlige Wärme elektrisch geheizter Tücher. Gelegentlich spürte er auch eine Röhre in seinem Mund, durch die ihm flüssige Nahrung zugeführt wurde, und dann ein angenehmes Wärmegefühl im Magen.
    Und immer schien das formlose Gesicht über ihm zu schweben, und er vermeinte das Echo der sanften Stimme zu hören: »Schlucken Sie das. So ist es gut. Sie brauchen Nahrung.« Oder ein anderes Mal: »Schließen Sie die Augen. Strengen Sie sich nicht an. Es dauert nicht mehr lange. Ihr Zustand bessert sich immer mehr.«
    ›Besser‹, dachte er, ›besser‹.
    Und dann, nach einer neuen Zeit der Starre und des Dunkels, öffneten sich seine Augen plötzlich, und der Nebel wurde durchsichtiger und verschwand.
    Er erblickte die gesprungene, ungestrichene Decke eines kleinen Zimmers, das nur von einem kleinen runden

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