Galaxis Science Fiction Bd. 01
natürlich schade, daß Hansens Erklärung falsch war, denn immerhin könnten dann die ersten Raumfahrer mit mehr Überraschungen rechnen, als sie jetzt erwarten können. Denn wenn wir nun fragen, wie nun wirklich die abgekehrte Seite des Mondes aussieht, lautet die Antwort: vermutlich nicht viel anders als die sichtbare Hälfte. Was am Rande der Mondscheibe beobachtet werden kann, wenn die Libration einen besonders günstigen Blick erlaubt, sind genau die gleichen typischen Mondformationen, wie wir sie von der sichtbaren Hälfte her kennen.
Es sind ein paar Krater, einige davon ziemlich groß, ein oder zwei Gebirgszüge und die Ränder einiger Ebenen, der sogenannten Mare.
Interessanterweise kennen wir die ungefähre Lage von mindestens drei großen Mondkratern, die tief verborgen auf den unerreichbaren 41% der Mondoberfläche liegen. Diese Krater haben ›Strahlensysteme‹, wie wir sie auch vom Tycho- und Kopernikuskrater her kennen.
Auf ›unserer‹ Seite gehen diese Strahlensysteme besonders von den großen Kratern aus, so ungefähr wie die Speicheneines Rades von der Nabe. Über ihre Natur ist leider noch nichts bekannt. Es ist aber in dieser Hinsicht auch gleichgültig, daß wir die Natur dieser Strahlen noch nicht kennen und auch nicht wissen, warum einige Krater sie haben und andere wieder nicht. Wichtig ist, daß die Strahlen, die aus der anderen Hälfte zu uns kommen, auf das Vorhandensein und die ungefähre Lage einiger großer Krater schließen lassen.
Einige britische Astronomen nehmen an, daß die unbekannte Hemisphäre des Mondes bis zu einem gewissen Grade von der bekannten abweicht, indem auf ihr weniger Krater und ausgedehntere Ebenen, die Mare, gibt. Diese Überlegungen gründen sich aber auf Hypothesen, die im Augenblick weder bewiesen noch bestritten werden können.
DIE Frage nach dem Ansehen der anderen Seite des Mondes ist also noch immer offen. Aber es wird nicht mehr lange dauern, und wir werden die Antwort kennen.
DER POSTEN
FREDRIC BROWN
Nicht nur bei Einstein ist vieles relativ – manchmal auch in Science Fiction .
ER war durchnäßt und dreckig und hungrig und verfroren, und 50 000 Lichtjahre trennten ihn von seinem Heimatplaneten. Eine fremdartige blaue Sonne schien, und die Schwerkraft, doppelt so mächtig wie er sie gewöhnt war, machte jede Bewegung zur Mühe.
In Zehntausenden von Jahren hatte sich dieser Teil des Krieges nicht geändert. Die Jungens da oben in ihren glatten, eleganten Raumschiffen und mit ihren Wunderwaffen waren fein dran. Aber schließlich und endlich war es immer noch der Infanterist, der jeden blutgetränkten Fußbreit Erde erobern und halten mußte. So wie hier auf diesem verdammten Planeten eines Sterns, von dem er nie gehört hatte, bis sie ihn dann hier absetzen. Und jetzt war es heiliger Boden, weil die Fremden ebenfalls hier waren, Die Fremden, die einzige andere intelligente Rasse im Milchstraßensystem… grausame, scheußliche Ungeheuer.
IN Berührung gekommen war man mit Ihnen ungefähr in der Mitte der Milchstraße, nach der langsamen und schwierigen Kolonisation von einem Dutzend tausend Planeten. Es war Krieg auf den ersten Blick. Sie schossen, ohne überhaupt erst den Versuch zu machen, entweder zu verhandeln oder gar Frieden zu schließen.
Nun wurde es ausgekämpft, Planet um Planet.
Er war durchnäßt und dreckig, er war hungrig, und er fror, und der Tag war rauh. Der heftige Wind ließ seine Augen schmerzen. Aber die Fremden versuchten einzusickern, und jeder Posten war lebenswichtig.
Er war auf der Hut, seine Waffe bereit. 50 000 Lichtjahre von zu Hause mußte er auf einer fremden Welt kämpfen, und er hätte gern gewußt, ob er seine Heimat jemals lebend wiedersehen würde.
UND dann sah er einen von ihnen auf sich zu kriechen. Er hob seine Waffe und feuerte. Der Fremde stieß jenen seltsam – schrecklichen Laut aus, den sie alle machen, dann lag er still. Er schauderte vor jenem Laut und dem Anblick des Fremden. Nach einiger Zeit hätte man sich eigentlich an ihr Aussehen gewöhnen sollen, aber er hatte es nie fertiggebracht. Was waren sie auch für widerwärtige Kreaturen, mit nur zwei Armen und zwei Beinen, mit ekelhaft bleicher Haut und ganz ohne Schuppen.
DER LITERARISCHE TEST……
Wie schon anfangs im Leitartikel erwähnt, soll dieser Test dem Leser Gelegenheit geben, an der Gestaltung des Galaxis-Magazins teilzunehmen und es durch Vorschläge und fruchtbare Kritik zu verbessern.
Einige kurze Worte
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