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Galaxis Science Fiction Bd. 01

Galaxis Science Fiction Bd. 01

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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für einen Brief fehlen sollte, dann benutzen Sie wenigstens den Literarischen Test auf Seite 51, der es mir ermöglichen soll, Ihre Wünsche zu erfahren und zu erfüllen. Ich würde mich sehr freuen, von Ihnen, – ja, gerade von Ihnen – zu hören.
    Und nun gute Unterhaltung mit
    GALAXIS SCIENCE FICTION
     
    LOTHAR HEINECKE

DIE ABTRÜNNIGEN
    EDWARD W. LUDWIG
 
    (Illustriert von EMSH )
     
    Pioniere machen sich ihre eigenen Gesetze – ob früher in den Welten des Wilden Westens auf der Erde – oder jetzt in den Weiten des Weltraums
     

     
    LANGSAM schob Ben Curtis seinen ausgemergelten Körper durch die offenstehende Türe des Blast Inn, und schweigend folgte ihm der Tote nach.
    Mit furchtsamen Blicken schaute er sich in der nur schwach erleuchteten venusianischen Kneipe um. Das Lokal kam ihm wie ein Kessel vor, in dem eine Brühe dampfte, deren Zutaten man in den Hinterhöfen dreier Planeten zusammengekratzt hatte.
    Der größte Teil des Raumes war hinter einem stickigen und undurchdringlichen Vorhang aus Tabakrauch und den süßlichschweren Düften des marsianischen Teufelskrauts verborgen. Schemenhaft bewegten sich einige Gestalten hin und her, doch Ben konnte nicht unterscheiden, ob es Erdmenschen, Marsmenschen oder Venusianer waren.
    Jemand zerrte an seiner schmierigen Jacke. Er zuckte zusammen. Einen Augenblick lang hatte er den absurden Gedanken verspürt, daß es die Hand des Toten war.
    »Còmo està, Senor?« piepste eine Stimme. »Spreken Sie Deutsch? Desirez-vous d‹amour? Da? Njet?«
    Ben blickte sich um. Der Sprecher war ein kleiner marsianischer Junge von etwa zehn Jahren. Er sah aus wie eine rothäutige Marionette mit verdorrten Armen und Beinen. Er trug ein fleckiges Unterhemd und alte, verblichene Leinenhosen.
    »Ich bin Amerikaner«, knurrte Ben.
    »Ah, buena! Ich spreche Englisch très bien, Senor. Ich habe eine marsianische Freundin, sie ist très hübsch und très fett. Sie wiegt fast 80 Pfund, Monsieur. Ich bringe Sie zu ihr, si?«
    Ben schüttelte den Kopf.
    ER dachte: ›Ich will dein Flittchen nicht. Ich will auch dein Opium nicht oder dein Teufelskraut oder dein venusianisches Kali. Aber wenn du ein Mittel hast, womit man einen Toten wieder zum Leben erwecken kann, dann würde ich es kaufen, selbst wenn der Preis meine Seele wäre.‹
    »Ist es Geschäft, Monsieur? Fünf Dollar oder zwanzig Keelis für Besuch bei marsianischer Freundin. Oder vielleicht wollen Sie Haus der Träume? Für Haus der Träume…«
    »Ich kaufe nichts.«
    Der schmutzige kleine Junge zuckte mit den Schultern. »Dann bringe ich Sie zu gutem Tisch – très bien. Das kostet nichts, Senor.«
    Der Junge griff nach seiner Hand. Ben folgte ihm willenlos. Sie drangen in die dichten Rauchschwaden ein, vorbei an dem unverständlichen Stimmengewirr alkoholschwerer Zungen.
    Ihr Weg führte sie an der Bar vorbei, an der eine Gruppe Erdmenschen herumlungerte, Männer mit hartgeschnittenen Gesichtern und schmalen Augen, vermutlich die Besatzung eines Raumfrachters.
    Dann zwängten sie sich durch einen engen Gang, in den rechts und links kleine Kabinen mündeten. Die Seitenwände waren aus Venusmarmor, und in dem Halbdunkel sahen sie aus wie Grabsteine, die in einen düsteren Himmel aufragen.
    Ein paarmal erhaschte Ben einen Blick auf die riesigen Gestalten CO²-atmender Venusianer, die ersten, die er in seinem Leben sah.
    Es waren rauchgraue Riesen, nackt und nur mit einem Schuppenpanzer bedeckt, Kröten in menschlicher Gestalt. Sie standen unbeweglich da, dem Getriebe, das um sie brodelte, völlig entrückt, und ihre grünen Augen blickten ins Leere. Sie sahen bestimmt nicht wie Telepathen aus, aber Ben hatte gehört, daß es welche wären, und allein der Gedanke daran sandte einen neuen Schauer der Furcht über seinen Rücken.
    Einmal begegnete sein ängstlicher Blick einem weißuniformierten Offizier der Sicherheitspolizei von Hoover City. Der Mann schritt hochmütig den Gang entlang und schlug bei jedem Schritt mit seinem Neuroknüppel an die Marmorwände der Kabinen.
    ›Los, weitergehen‹, befahl sich Ben. ›Du siehst wie jeder andere Gast aus. Geh weiter. Schau nur nach vorn.‹
    Der Offizier ging achtlos an ihm vorüber, und Ben atmete unmerklich auf.
    »Wir sind da, Monsieur«, piepste der Junge. »Ein schöner Tisch, ganz verborgen.«
    Ben zuckte zusammen. Woher wußte der Junge, daß er sich verbergen wollte. Mit gerunzelter Stirn setzte er sich hin – er und der Tote.
    Grübelnd lauschte er der Musik der

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