Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
Vom Netzwerk:
selbstgefällig. »Aber anscheinend ist das die Art und Weise, in der wir Zen uns fortpflanzen. Kannst du etwa nur ein halbes Kind bekommen?«
    Selbstverständlich ließ Feldman über die Vesta eine Quarantäne verhängen. Lieber Gott, in ein paar Generationen wurden uns die Zen glatt aus unserem Sonnensystem verdrängen können.
    Ich glaube zwar nicht, daß sie es tun würden, aber man soll doch lieber nicht sein Schicksal versuchen, oder?
     

GLUTHÖLLE MERKUR
 
ALAN E. NOURSE
 
    (Illustriert von HUNTER)
     

     
    ALS James Baron an jenem Abend den Red Lion Klub betrat, sagte ihm der Portier, daß ein Mann ihn hatte sprechen wollen.
    »Bitte entschuldigen Sie vielmals, Mr. Baron. Der Herr – er wollte seinen Namen nicht nennen. Er sagte, daß Sie ihn ganz bestimmt empfangen würden Er wird gegen acht Uhr noch einmal vorbeikommen.«
    Baron war das gar nicht angenehm. Er haßte jede Art von Ungewißheit, und gerade im Augenblick, hatte er an Wichtigeres zu denken. Wartend saß er im Foyer des Klubs und trommelte nervös mit den Fingern. Ungeduldig schaute er sich um. Es war ziemlich ruhig hier, nur wenige Mitglieder saßen herum. Drüben rechts unterhielt sich eine Gruppe, die Baron flüchtig kannte – Bergsteiger, zumindest zwei davon. In der Nähe des Eingangs saß der alte Balmer, der als erster den Hephaistoskrater auf der Venus bezwungen hatte. Baron erwiderte sein Lächeln mit einem kurzen Nicken. Dann lehnte er sich bequemer zurück und wartete gereizt auf den Eindringling, der ihm jetzt ohne ersichtlichen Grund seine Zeit stahl.
    Endlich kam ein grauhaariger Mann auf ihn zu und setzte sich an seinen Tisch. Er war klein und drahtig. Sein Gesicht ließ keine Schlüsse auf sein Alter zu – er konnte dreißig oder tausend Jahre alt sein – , aber er sah sehr müde aus und war unvorstellbar häßlich. Wangen und Stirn waren irgendwie verzerrt und tief gebräunt, ja verbrannt. Das Gesicht war voller Narben, die teilweise noch nicht ganz verheilt waren.
    Der Fremde sagte: »Ich freue mich, daß Sie gewartet haben. Ich habe gehört, Sie wollen versuchen, die Tagseite anzugehen.«
    Baron starrte den Mann einen Augenblick wortlos an. »Ich sehe, Sie haben die Zeitungen gelesen«, sagte er dann kalt. »Die Information stimmt. Wir werden versuchen, die Tagseite zu überqueren.«
    »Bei Perihel?«
    »Natürlich. Wann sonst?«
    EINEN Augenblick lang sah der grauhaarige Mann Baron forschend an. Sein Gesicht war ausdruckslos. Dann sagte er langsam: »Nein, ich fürchte, Sie werden es nicht schaffen.«
    »Hören Sie, wer sind Sie eigentlich?« verlangte Baron zu wissen.
    »Mein Name ist Claney«, sagte der Fremde.
    Baron schwieg. Dann endlich: »Claney? Peter Claney?«
    »Genau der.«
    Barons Augen weiteten sich erregt. Sein Ärger über die Störung war völlig verflogen.
    »Mein Gott, Mann – wo haben Sie sich die ganze Zeit herumgetrieben? Monatelang haben wir versucht, Sie zu finden.«
    »Ich weiß. Ich hatte gehofft, Sie würden die Suche aufgeben und überhaupt die ganze Idee.«
    »Die Suche aufgeben!« Baron beugte sich über den Tisch. »Mein Lieber, wir hatten zwar inzwischen die Hoffnung aufgegeben, Sie noch rechtzeitig zu finden, aber die Suche niemals. Hier, trinken Sie etwas. Es gibt ja soviel, was Sie uns erzählen müssen.« Seine Hände zitterten.
    Peter Claney schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen gar nichts erzählen, jedenfalls nichts, was Sie hören möchten.«
    »Aber Sie müssen einfach. Sie sind der einzige Mensch auf der ganzen Welt, der eine Überquerung der Tagseite des Merkur versuchte und lebend zurückkam. Die Berichte in den Zeitungen – die haben für uns keinen Wert. Wir brauchen Einzelheiten. Wo hat Sie Ihre Ausrüstung im Stich gelassen? Bei welchen Dingen haben Sie sich verrechnet? Wo liegen die Gefahrenstellen?«
    Baron stieß einen Finger in Richtung auf Clancys Gesicht.
    »Das zum Beispiel – die Verbrennungen? Warum? Was war mit Ihren Gläsern los? Ihren Filtern? Gerade diese Kleinigkeiten müssen wir wissen. Wenn Sie uns über diese Dinge aufklären, werden wir es dann vielleicht schaffen können.«
    »Sie wollen wissen, warum unser Versuch fehlschlug?« fragte Claney.
    »Natürlich wollen wir das wissen. Wir müssen es wissen.«
    »Das ist ganz einfach. Unser Versuch ist gescheitert, weil es einfach nicht zu schaffen ist. Wir haben es nicht geschafft, und Sie werden es auch nicht schaffen können. Kein Mensch wird jemals die Tagseite überqueren und mit dem Leben davonkommen

Weitere Kostenlose Bücher