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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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außerdem mit Spezialmotoren für die Hitze. Und dazu einen schweren Traktor für die Vorratsschlitten.
    Der Major hatte ganz große Augen, wie ein kleiner Junge, wahrend er die Fahrzeuge auf Herz und Nieren prüfte. Es waren allerdings auch großartige Vehikel, die uns übrigens auch später nie im Stich gelassen haben. Dann fragte er Stone: »Hat McIvers schon von sich hören lassen?«
    »Wer ist das?« wollte Stone wissen.
    »Er wird noch zu uns stoßen. Ein guter Mann – hat einen Namen als Bergsteiger.« Der Major wandte sich mir zu. »Du hast sicher schon von ihm gehört?«
    Ich hatte tatsächlich schon eine Menge Geschichten über Ted McIvers gehört, und ich war nicht allzu begeistert, daß er unser vierter Mann sein sollte. »Ein ziemlich waghalsiger Bursche, nicht wahr?« sagte ich.
    »Kann schon sein. Er hat Glück, und er versteht was von der Sache. Wo soll ich da eine Trennlinie ziehen. Wir haben beides nötig.«
    »Warst du schon mal mit ihm zusammen?«
    »Das nicht. Hast du Bedenken?«
    »Nicht unbedingt. Die Tagseite ist jedenfalls nicht der Ort, wo man sich nur auf sein Glück verlassen kann.«
    Der Major lachte. »Ich glaube nicht, daß wir uns wegen McIvers Sorgen machen müssen. Er hat mich schon verstanden, als ich ihm das Risiko auseinandersetzte, und er weiß genau, daß er sich hier keines seiner Bravourstückchen leisten kann.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder unserer Vorratsliste zu. »Inzwischen wollen wir hier weitermachen. Ich glaube, wir müssen verschiedenes streichen, damit das Gewicht nicht zu groß wird. Und dann werden wir das Zeug verpacken. Wir müssen uns etwas beeilen, denn unsere Zeit ist bemessen. Sanderson meint, daß wir in drei Tagen spätestens aufbrechen müssen.«
    Zwei Tage vergingen, und McIvers war immer noch nicht aufgetaucht. Der Major verlor darüber kein Wort, aber Stone und ich wurden allmählich unruhig. Wir verbrachten den zweiten Tag, indem wir uns die Karten der Tagseite ansahen, soweit man von Luftfotos als Karten sprechen kann. Die besten davon waren immer noch ziemlich ärmlich. Die Bilder waren aus einer solchen Höhe gemacht worden, daß bei entsprechender Vergrößerung alle Einzelheiten unscharf wurden. Sie zeigten zwar die größeren Gebirgszüge, alle bekannten Krater und Erdrisse – das war aber auch alles. Trotzdem konnten wir an Hand der Bilder unsere Route zumindest im groben festlegen.
    »Diese Vulkankette«, sagte der Major, »ist, nach Sandersons Worten, nicht immer tätig. Aber diese da im Süden und Westen können noch aktiv sein. Die seismographischen Messungen lassen jedenfalls in diesen Gebieten heftige Tätigkeit vermuten, die sich übrigens zum Äquator zu noch verstärkt. Nicht nur regelrechte Ausbrüche, sondern auch Beben und Erdstöße.«
    STONE nickte. »Sanderson sagte mir, daß wir vermutlich auf der ganzen Strecke aktive Bebengebiete antreffen würden.«
    Der Major zuckte die Schultern. »Natürlich ist der Boden unsicher, darüber bin ich mir im klaren. Aber unser einziger Ausweg wäre, über den Pol zu gehen, was uns Tage kosten würde und trotzdem nicht dafür garantiert, daß wir drüben festeren Boden vorfinden. Wir können aber vielleicht das gefährliche Gebiet umgehen, wenn es uns gelingt, hier durch diesen Gebirgszug einen Paß zu finden und dann scharf nach Osten abzubiegen.«
    Es hatte den Anschein, daß eine Lösung in um so weitere Ferne rückte, je intensiver wir uns mit dem Problem beschäftigten. Wir wußten, es gab aktive Vulkane auf der Tagseite – sogar auf der Nachtseite, obwohl dort alle seismische Tätigkeit verlangsamt und ziemlich begrenzt war – aber wir kannten ihre genaue Lage nicht.
    Die Karten waren unvollständig und zeigten nur die wirklich bedeutenden Vulkane. Aber es gab genug indirekte Beweise für eine weit umfangreichere Erdbebentätigkeit. Zum Beispiel die Atmosphäre. Ja, der Merkur hat eine Atmosphäre, und ein konstanter Luftstrom geht von der Tag- zur Nachtseite, Kein starker Strom natürlich – die leichteren Gase hatten infolge der Hitze schon vor Jahrmillionen die Fluchtgeschwindigkeit erreicht und waren in den Weltraum entwichen – , aber es gibt noch Kohlendioxyd und Stickstoff und Spuren der anderenschweren Gase. Außerdem einen Überfluß an Schwefeldämpfen und anderen gasförmigen Schwefelverbindungen.
    Der Luftstrom bewegt sich auf die Nachtseite hinüber, wo er sich niederschlägt. Und er trägt genug vulkanische Asche mit sich, daß Sanderson dadurch einigermaßen

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