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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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gewesen war – nun, das war sein Problem. Er würde sie schon durchbringen.
    Ich hob sie nicht auf. Ich versuchte gar nicht erst, sie mit zum Schiff zu nehmen. Ihre winzigen weißen Zähne und ihre kleinen gelben Krallen waren härter als Stahl, und sie war, das wußte ich, unheimlich stark für ihre Größe. Wenn sie argwöhnisch wurde oder plötzlich die Nerven verlor, würde sie mich in kürzerer Zeit zerfetzen können als ich brauchte, um nach Hilfe zu rufen.
    »Willst du – «, begann sie wieder.
    Ich zitterte. »Zum Teufel, nein. Warte hier.« Dann mußte ich es erst übersetzen.
    ICH ging zurück zur Lucky Pierre und holte Yurt. Wir konnten auf ihn verzichten, obwohl er eine große Hilfe gewesen war. Wir hatten ihm eine Menge beigebracht – er war ebenfalls noch ein Kind gewesen, als die Explosion seinen Planeten zersprengte – , und er hatte uns ebenfalls eine Menge gelehrt. Aber das hier war natürlich wichtiger.
    Als ich ihm sagte, was geschehen war, wurde er sehr still. Vermutlich weinte er vor Glück, genauso wie es ein Mensch in seiner Lage getan hätte.
    Kapitän Feldman fragte mich, was los wäre, und ich erzählte es ihm, und er sagte: »Oh, du lieber Gott.«
    Ich sagte: »Yurt, willst du wirklich, daß wir uns ganz aus der Sache heraushalten, daß wir einfach verschwinden und euch hier lassen?«
    »Ja, bitte.«
    Feldman sagte: »Oh, du lieber Gott.«
    Yurt, der ein ausgezeichnetes Englisch sprach, sagte: »Gott segne euch alle.«
    Ich nahm ihn auf meinen Arm und trug ihn zurück an den Ort, wo das Mädchen auf uns wartete. Auf dem Kamm des Hügels, das wußte ich, stand die ganze Besatzung und beobachtete uns durch ihre Gläser. Ich stellte Yurt auf den Boden, und er schaute das Mädchen prüfend an.
    »Ich bin kein Zen«, sagte ich zu ihr und stellte meine Lampe auf volle Lichtstärke ein, um der Besatzung einen besseren Blick zu gewähren, »aber Yurt hier ist ein Zen. Siehst du – ich meine, weißt du, wie du aussiehst?«
    Sie sagte: »Ich kann genug von meinem Körper sehen, um zu« – und »ja.«
    »Yurt«, sagte ich, »hier ist die Frau, die wir für dich zu finden hofften.«
    Yurts Augen ließen das Mädchen nicht los.
    »Was – was soll ich jetzt tun?« flüsterte sie furchtsam.
    »Ich fürchte, das ist etwas, was nur ein Zen wissen kann«, sagte ich zu ihr und lächelte dabei vor mich. hin. »Ich bin kein Zen. Yurt ist einer.«
    Sie wandte sich an ihn. »Du wirst es mir sagen?«
    »Wenn es notwendig erscheint.« Er ging langsam auf sie zu. Er blickte nicht einmal zurück, als er sagte: »Laß uns etwas Zeit, ja, Dave? Und du könntest ein paar Vorräte und eine Kuppel im Lager lassen, wenn ihr weiterfliegt. Das Leben würde angenehmer sein.«
    Unterdessen hatte er das Mädchen erreicht. Sie waren so still und ruhig wie der Weltraum um uns, nicht ein Ton, nicht eine Bewegung. Ich wäre gern noch ein bißchen geblieben, aber ich konnte mir ausmalen, wie ich fühlen würde, wenn ich der letzte Mann war, der plötzlich die letzte Frau trifft, und ein Zen dabei herumstehen würde.
    Ich nahm meine Lampe weg und machte mich auf den Weg zurück zur Lucky Pierre, Wir tranken alle auf das Wohl einer großen Rasse, die nun vor dem Aussterben bewahrt geblieben war. Ed Reiss machte sich allerdings erst ein paar unnütze Gedanken, bevor er seinen Drink hinunterbekommen konnte.
    »Was passiert, wenn sie sich nicht mögen?« fragte er grübelnd.
    »Sie haben keine große Wahl«, antwortete Feldman realistisch. »Warum drängen sich gerade die unansehnlichen Frauen um eine Arbeit auf den entferntesten Außenposten im Raum?«
    Reiss grinste. »Stimmt. In den Augen eines Mannes, der sich ein paar Jahre allein da draußen herumgetrieben hat, sieht auch eine unansehnliche Frau verdammt hübsch aus.«
    »Na, sehen Sie. Rechnen Sie da um in fünfundzwanzig Jahre nach Zen-Zeit oder dreitausend nach unserer«, sagte Hargraves, »und ich wette, jeder findet den anderen wunderschön.«
    Wir beschlossen, die Untersuchung der Vesta für den Augenblick abzubrechen und nach den Flitterwochen wiederzukommen.
    SECHS Monate später, als wir zurückkamen, bevölkerten zwölftausend Zen den Asteroiden!
    Kapitän Feldman war zwar ein Realist, aber nichtsdestoweniger auch ein moralischer Mensch. Er baute sich vor Yurt auf und sagte vorwurfsvoll: »Das ist ja unanständig. Konntet ihr zwei euch denn nicht wenigstens ein bißchen beherrschen? Zwölftausend Kinder!«
    »Wir waren selbst etwas überrascht«, sagte Yurt

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