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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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und gab Gas. Der Traktor rumpelte zurück, das Kabel riß und rollte sich wie eine Schlange auf. Der Boden bebte und zitterte.
    Asche und Staub wirbelten in dichten Wolken auf. Dann löste sich dröhnend ein neuer Teil der Klippe. Sekundenlang balancierte es mitten im Leeren, bevor es zusammenstürzte. Felsbrocken und Geröll donnerten den frisch entstandenen Abhang hinunter. Ich stoppte den Traktor in sicherer Entfernung von dem Chaos, während vor mir Flammen und Staub in den Himmel schossen.
    McIvers, der Major und Jack Stone – unter tausend Tonnen Felsen, Zink und geschmolzenem Blei lagen sie jetzt begraben, und niemand würde jemals ihre Knochen finden.
    PETER Claney lehnte sich zurück, trank sein Glas leer und rieb sich sein vernarbtes Gesicht, wahrend er Baron anblickte.
    Langsam löste sich Barons Hand von der Stuhllehne, um die er sie gekrampft hatte. »Sie aber sind zurückgekommen«, sagte er dann.
    Claney nickte. »Ja, ich bin zurückgekommen. Ich hatte noch den Traktor und die Schlitten. Sieben Tage habe ich für den Rückweg gebraucht. Ich hatte eine Menge Zeit zum Nachdenken.«
    »Sie haben den falschen Mann mitgenommen«, sagte Baron. »Das war Ihr Fehler. Ohne ihn hätten Sie es bestimmt geschafft.«
    »Niemals!« Claney schüttelte den Kopf. »Das habe ich während der ersten Tage auch gedacht – daß es McIvers’ Schuld war, daß das ganze Unglück auf sein Konto ging. Aber das stimmte nicht.«
    »Aber er hat die Lage falsch beurteilt.«
    »Er hätte sie nicht besser beurteilen können. Wir mußten unseren Zeitplan einhalten, selbst wenn wir dabei draufgegangen wären, weil wir ganz bestimmt drauf gegangen wären, wenn wir ihn nicht eingehalten hätten.«
    »Aber ein Mann wie – «
    »Ein Mann wie McIvers war nötig, sehen Sie das nicht ein? Es war die Sonne, die uns erledigt hat, sie und das Land. Vielleicht war unsere Fahrt schon am ersten Tag zum Scheitern verurteilt.« Claney lehnte sich über den Tisch. Seine Augen blickten beschwörend. »Wir haben uns das nicht klargemacht, aber wir hätten es tun sollen. Es gibt Orte, für die der Mensch nicht geeignet ist, Bedingungen, die er nicht aushalten kann. Die anderen mußten sterben, um das zu erkennen. Ich hatte Glück – ich kam zurück. Aber ich möchte ihnen sagen, was ich herausgefunden habe: daß niemand jemals die Tagseite schaffen wird.«
    »Wir werden es schaffen«, sagte Baron. »Es wird keine Vergnügungsreise sein, aber wir werden es schaffen.«
    »Angenommen, Sie schaffen es wirklich«, sagte Claney plötzlich. »Angenommen, ich habe unrecht. Was kommt dann?«
    »Die Sonne«, sagte Baron.
    Claney nickte langsam. »Ja, die wäre dann fällig, nicht wahr?« Er lachte. »Leben Sie wohl, Baron. Freue mich, Sie kennengelernt zu haben und so weiter. Und vielen Dank fürs Zuhören.«
    Baron erwischte sein Handgelenk, als er aufstehen wollte. »Nur noch eine Frage, Claney. Warum kamen Sie hierher?«
    »Um zu versuchen, Sie von Ihrem Vorhaben abzubringen«, sagte Clancy.
    »Sie lügen«, sagte Baron.
    Claney starrte ihn einen langen Augenblick wortlos an. Dann fiel er in seinem Stuhl zusammen. Ein undefinierbarer Blick lag in seinen fahlblauen Augen – und noch etwas.
    »Also?«
    Mit einer hilflosen Geste breitete Claney seine Hände aus. »Wann gehen Sie los, Baron? Ich möchte mit.«
     

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WILLY LEY
 

     
    IMMER wieder einmal steht der Science Fiction Schriftsteller vor dem Problem, ein glaubhaftes außerirdisches Lebewesen zu erfinden und zu beschreiben. Und da bis jetzt noch kein Mensch der Besatzung einer Fliegenden Untertasse Auge in Auge gegenübergestanden hat und auch die Venusbewohner und Marsmenschen noch auf ihre Entdeckung durch zukünftige Raumfahrer warten, ist er dabei völlig auf seine eigene Phantasie und die zufälligen wissenschaftlichen Kenntnisse angewiesen, die er besitzen mag. 
    Es ist daher verständlich, daß bei der Lösung einer solchen Aufgabe gewöhnlich bisher immer diejenigen am besten abgeschnitten haben, die im Hauptberuf Wissenschaftler sind – Chemiker oder Biologen – und nur nebenbei Science Fiction schreiben.
    Das nicht so sehr, weil ihr Fachwissen ihnen neue Anregungen gab, immer scheußlichere Ungeheuer zu erfinden, sondern im Gegenteil, weil es ihrer Einbildungskraft im rechten Moment die Zügel anlegte.
    Was aber diejenigen Schriftsteller betrifft, die ihre Brötchen einzig und allein mit Hilfe ihrer Feder oder Ihrer Schreibmaschine

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