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Galaxis Science Fiction Bd. 02

Galaxis Science Fiction Bd. 02

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar Heinecke
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hatte. Es war ein Überhang, und als ich so plötzlich hielt, merkte ich, wie ihn ein Zittern durchlief.
    McIvers’ Stimme drang an mein Ohr. »Was ist denn nun schon wieder los. Claney?«
    »Schnell zurück«, rief ich, »Er kann uns nicht alle tragen!«
    »Sieht fest genug aus von hier.«
    »Reden Sie keinen Unsinn. Das ist ein Überhang, viel zu dünn, um uns tragen zu können. Er wird brechen. Fahren Sie zurück!«
    Ich selbst begann mich langsam zurückzuziehen. Ich hörte, wie McIvers fluchte, dann sah ich seinen Floh langsam an mir vorbeikriechen, genau auf die Kante zu.
    Diesmal fuhr er nicht schnell, aber was nützte das?
    Wortlos starrte ich ihm nach. Ich fühlte, wie mir das Blut in den Kopf stieg. Mir wurde so heiß, daß ich kaum Atem schöpfen konnte, während er immer weiter dem Rande zukroch.
     

     
    Ich glaube, ich fühlte den Boden schon reißen, bevor ich es in Wirklichkeit dann sah. Mein eigenes Fahrzeug durchlief ein widerlicher Ruck, während ein langer schwarzer Riß wie eine Schlange vor mir über den Boden kroch und sich langsam verbreiterte. Ich hörte einen verzweifelten Schrei, und dann stürzte McIvers’ Fahrzeug unter dem Donnergetöse fallender Felsen und zischenden Metalls in die entstandene Spalte.
    Ich saß wie gelähmt da. Eine volle Minute mußte ich so einfach vor mich hingestarrt haben, glaube ich. Ich rührte mich erst, als ich Jacks Stöhnen hörte und die Stimme des Majors:
    »Peter! Ich konnte nichts sehen. Was ist passiert?«
    »Der Boden ist unter ihm aufgerissen – das ist passiert!« schrie ich zurück. Langsam fuhr ich an den frisch abgebrochenen Rand vor. Ich konnte kein Anzeichen von McIvers entdecken.
    Der Staub wirbelte in dichten Wolken hoch und verhüllte alles.
    Die zwei anderen kamen heran, wir stiegen aus und starrten alle drei in die Tiefe hinunter. Durch seinen Helmfilter erwischte ich einen Blick auf Jack Stones Gesicht. Es sah nicht schön aus.
    »Ja«, sagte der Major mit schwerer Stimme. »Das wäre also das.«
    »Ja«, sagte ich tonlos. Ich fühlte mich so, wie Stone aussah.
    »Wartet!« sagte Stone plötzlich. »Ich glaube, ich habe etwas gehört.«
    Er hatte. Es war ein Schrei – schwach, aber unverkennbar.
    »Mac!« rief der Major. »Mac, können Sie mich hören?«
    »Ja, ja, ich kann Sie hören.« Die Stimme kam wie aus weiter Ferne.
    »Sind Sie verletzt?«
    »Ich weiß nicht genau. Ich glaube, ich habe ein Bein gebrochen. Es ist so heiß.« Eine lange Pause. Dann: »Ich glaube, mein Kühler ist kaputt.«
    DER Major warf mir einen vielsagenden Blick zu und wandte sich dann an Stone. »Hol mir das Kabel vom zweiten Schlitten, und zwar schnell. Wenn wir uns nicht beeilen, wird er lebendig gebraten. Peter, du mußt mich hinunterlassen. Nimm die Traktorwinde.«
    Ich ließ ihn hinunter. Er blieb nur ein paar Augenblicke unten. Als er wieder heraufkam, sah er sehr müde aus. »Er lebt noch«, keuchte er. »Allerdings nicht mehr lange.« Er zögerte nur einen Moment, »Wir müssen es versuchen.«
    »Ich mag diese Klippe nicht«, sagte ich. »Sie hat sich inzwischen schon zweimal gerührt. Warum gehen wir nicht ein paar Meter zurück und lassen ihm einfach das Kabel hinunter?«
    »Das geht nicht. Sein Floh ist eingequetscht, und er ist drin. Wir brauchen Schweißbrenner. Einer von euch muß mir helfen.« Er sah mich an und dann Stone. »Peter, am besten, du kommst mit.«
    »Warten Sie«, sagte Stone. Sein Gesicht war weiß wie Kalk. »Lassen Sie mich mitkommen.«
    »Peter ist leichter.«
    »Ich hin nicht so schwer. Nehmen Sie mich mit.«
    »Also gut, wenn du willst.« Der Major warf ihm einen der Schweißbrenner zu. »Peter, du läßt uns ganz langsam hinunter, hörst du? Wenn irgend etwas schiefgehen sollte, egal was, wirf das Kabel los und zieh dich zurück. Verstanden?«
    Ich nickte. »Hals- und Beinbruch!«
    Sie schwangen sich über den Rand. Langsam ließ ich das Kabel nach, bis es bei ungefähr hundert Metern schlaff wurde.
    »Wie sieht es da unten aus?« rief ich.
    »Schlecht«, antwortete der Major. »Wir müssen uns beeilen. Die ganze Seite der Klippe ist noch unterhöhlt und kann jeden Augenblick einstürzen. Gib noch ein paar Meter Kabel zu.«
    Minuten vergingen ohne jeden Laut. Ich versuchte, mich zu beruhigen, aber erfolglos. Plötzlich merkte ich, wie sich der Boden unter mir bewegte. Der Traktor rutschte nach der Seite.
    Der Major schrie: »Sie bricht. Peter! Los, zurück!«
    Mit fiebernden Händen schaltete ich den Rückwärtsgang ein

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