Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Galaxis Science Fiction Bd. 03

Galaxis Science Fiction Bd. 03

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
Vom Netzwerk:
Holz oder einen Stein nach ihm zu werfen. Es sind ganz harmlose Tiere.« Das stimmt zwar nicht ganz. Als der Comte de Lautrec einmal einem dieser Riesen nachgelaufen war, um ein besseres Ziel zu haben, hatte der Sauropode sich umgeblickt, einmal mit dem Schwanz gezuckt und dem Comte den Kopf so sauber abgeschlagen, als ob er von der Guillotine geköpft worden wäre.
    »Wie soll ich denn das wissen?« schrie James und lief purpurrot an. »Ihr seid alle gegen mich. Wofür, zur Hölle, sind wir denn auf diesem gottverdammten Jagdausflug, wenn wir nicht schießen dürfen? Ihr nennt euch alle Jäger, aber ich bin der einzige, der bis jetzt was getroffen hat.«
    Ich wurde ziemlich wütend und sagte ihm, er sei ein verzogener junger Geck mit mehr Geld als Verstand und daß es mich reute, ihn je mitgenommen zu haben.
    »Wenn das so ist, dann geben Sie mir ein Muli und etwas Proviant. Dann gehe ich allein zum Stützpunkt zurück. Ich will Ihnen wirklich nicht langer lästig fallen.«
    »Stellen Sie dich doch nicht dümmer an, als Sie sowieso schon sind!« schrie ich ihn an. »Sie wissen genau, daß das völlig unmöglich ist.«
    »Dann gehe ich eben so!« Er nahm seine Jagdtasche, warf ein paar Konserven und einen Dosenöffner hinein und machte sich mit umgehängtem Gewehr auf den Wog.
    Da sagte Beauregard Black: »Mr. Rivera, wir können ihn doch nicht so laufen lassen. Er wird sich verirren oder ein Theropod frißt ihn.«
    »Ich hole ihn zurück«, sagte der Radscha und ging dem Ausreißer nach. Er holte ihn ein, als er gerade zwischen den Palmfarnen verschwand. Wir konnten zwar sehen, wie sie gestikulierten, aber natürlich kein einziges Wort verstehen- Schließlich kehrten sie jedenfalls um. Sie hatten sich untergefaßt wie zwei alte Schulfreunde. Ich kann nicht verstehen, wie der Radscha das macht.
    Jedenfalls sehen Sie, in was für ein Schlamassel man kommen kann, wenn man bei der Planung einer solchen Reise einen Fehler macht. In diesem Fall mußten wir wohl oder übel das Beste aus unserer Lage herausschlagen, denn, einmal in der Vergangenheit, sind wir von der übrigen Welt hoffnungslos abgeschnitten, bis wir wieder abgeholt werden.
    Ich möchte übrigens nicht den Eindruck erwecken, als ob James nur eine Last gewesen wäre. Er hatte auch seine guten Seiten. Er vergaß solche Streitigkeiten schnell und war am nächsten Tag wieder völlig der alte. Er half auch bei allen Arbeiten mit, die das Lagerleben so mit sich brachte – wenigstens wenn er dazu aufgelegt war. Außerdem sang er ganz gut und besaß einen unergründlichen Schatz an Witzen, mit denen er uns unterhielt.
    Wir blieben noch zwei Tage in diesem Lager. Wir sahen Krokodile – die kleine Art – und eine Menge Sauropoden, bis zu fünf Stück gleichzeitig. Aber Entenschnäbel ließen sich nicht mehr sehen. Und auch kein einziges der fünfzehn Meter langen Superkrokodile.
    AM ersten Mai brachen wir das Lager ab und schlugen die Richtung nach den Janpur-Bergen ein. Meine Sahibs wurden langsam ungeduldig. Schließlich befanden wir uns seit acht Tagen in der Kreidezeit und hatten noch keine einzige Trophäe.
    Über die nächsten Tage ist nichts Aufregendes zu berichten. Einmal sahen wir ganz kurz und außer Schußweite einen Gorgosaurier, und ein anderes Mal fanden wir die Spuren eines riesigen Iguanodons. Sonst aber auch kein Anzeichen der großen Dinosaurier.
    Am Fuß der Berge schlugen wir dann unser Lager auf. Das Fleisch des Knochenkopfes war inzwischen zu Ende gegangen, und so mußten wir zu allererst frisches Fleisch besorgen. Am Morgen des dritten Mai machten wir uns fertig.
    Ich sagte zu James: »Also, alter Junge, bitte diesmal keinen Ihrer üblichen Tricks. Der Radscha wird Ihnen sagen, wann Sie schießen können.«
    »Hm, hm«, meinte er, brav wie ein Lamm. Bei dem Kerl wußte man wirklich nie, wie man dran war.
    Dann zogen wir zu viert los. Wir hielten besonders Ausschau nach Knochenköpfen, waren aber auch bereit, uns mit einem Ornithomimen zu begnügen. Außerdem standen die Chancen nicht schlecht, Holtzinger doch noch seinen Triceratops zu verschaffen. Ein paar hatten wir schon auf dem Anmarsch gesehen, aber das waren Kälber ohne richtige Hörner.
    An diesem Tag war es heiß und stickig, und wir schnauften und schwitzten entsetzlich. Wir waren schon den ganzen Vormittag herumgelaufen, ohne etwas anderes zu sehen als hin und wieder eine Eidechse, als mir plötzlich Aasgeruch in die Nase stieg. Ich ließ anhalten und schnupperte prüfend. Wir

Weitere Kostenlose Bücher