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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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der Doktor und die Abordnung, von der Carter gesprochen hatte. Kein Wort fiel, bis der Arzt, ein kräftiger Mann in den mittleren Jahren und mit einem kantigen und geröteten Gesicht, Greenville auf eine Krankenbahre geladen und davongekarrt hatte. Dann blickte ich die drei Männer an, die die ganze Zeit über schweigend dagestanden waren.
    »Sie möchten mit mir sprechen, meine Herren?«
    »Ja, Clemmenceton«, sagte der Vorderste. »Es gibt gewisse Formalitäten, die erledigt werden müssen. Sie kennen Mr. Carter. Das hier ist Mr. Pelotzi und das Mr. Brown. Mein Name ist Rodericks. Ich bin hier Bürgermeister. Wir vier und Mr. Velez und Mr. Goth, die momentan unabkömmlich sind, bilden den Rat, der Morgan verwaltet. An uns also müssen Sie und Ihre Gefährten die Bitte richten, in die Gemeinschaft dieser unabhängigen Kolonie aufgenommen zu werden.«
    »Wie lautet die korrekte Formel? Wir, Wolseley Clemmenceton, Dagmar Educe, Martin Greenville, bitten hiermit… »
    »Ja, das genügt. Nun, was für eine Gegenleistung können Sie den Mitgliedern unserer Kolonie bieten, daß sie bereit sind, Sie aufzunehmen?«
    »Wie? Was nützen Ihnen denn republikanische Kredits, wenn Sie mit der Republik nicht mehr in Verbindung stehen? Oder meinen Sie, was für Fertigkeiten wir der Kolonie zur Verfügung stellen können?«
    »Keines von beiden. Sie kamen in einem Raumschiff, das nun etwas angeschlagen ein paar Kilometer von hier dort draußen liegt.« Er machte eine Handbewegung in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
    »Für uns bedeutet dieses Schiff ein Vermögen. Es besitzt Maschinen, die selbst herzustellen wir leider nicht in der Lage sind. Für Sie ist das Schiff ein Wrack, sonst nichts. Hinzu kommt, daß Sie schwerlich in der Lage sind, zu feilschen, und Sie müssen zugeben, daß dieses Schiff kein zu hoher Preis für Ihre Bürgerrechte ist.«
    Der Mann, der uns als Brown vorgestellt worden war, ein großer dunkler Mann in den Vierzigern, nickte mir zu und führte die Unterhaltung fort.
    »Ich kann es Ihnen nicht verargen, wenn Sie das krasse Freibeuterei nennen; aber Freibeuterei in der einen oder andern Form war schon immer eines der Vorrechte von Regierungen. Wenn Sie erst einmal einen kleinen Einblick in unser Leben hier gewonnen haben, werden Sie verstehen, daß wir solche Geschäfte machen müssen, wenn wir einen erträglichen Lebensstandard für alle aufrechterhalten wollen. Nun, wie lautet Ihre Antwort?«
    ICH glaube, ich lächelte ziemlich bitter.
    »Ich nehme Ihren Preis an. Ich habe zu meiner Zeit selbst solche Geschäfte gemacht, und ich erwarte keine Wohltätigkeit. Das Schiff gehört Ihnen. Können Sie uns nun etwas über unsere Rechte und Pflichten als Bürger des Titan erzählen?«
    Carter antwortete mir. »Es ist alles ziemlich einfach. Jeder arbeitet. Viele von uns haben zwei Arbeitsgebiete, manche noch mehr. Unser Lebensstandard ist jedoch höher, als man auf den Inneren Planeten vielleicht denkt. Sie sind sich natürlich im klaren, daß wir keinen Versuch machen werden, Sie zu beschützen oder zu verstecken, falls ein bewaffnetes Schiff der Republik Sie holen kommt. In Ordnung?«
    »In Ordnung«, antwortete ich. »Jetzt, nachdem wir das erledigt haben, möchte ich gern sehen, wie es Greenville geht. Hat man ihn in ein Krankenhaus gebracht, oder gibt es hier keins?«
    »Einen Augenblick. Wir müssen über Ihre Aufnahme abstimmen. Alle dafür? Beschlossen. Carter, bringen Sie Clemmenceton zum Spital. Ich mache bei Gelegenheit die Papiere fertig. Das eilt ja nicht. Gunn, wo wollen Sie mit der Dame hin?«
    »Ich will ihr die Siedlung zeigen«, sagte Gunn. »Hat jemand etwas dagegen?«
    »Das kommt auf Mr. Clemmenceton an«, antwortete Rodericks. »Das ist wohl seine Angelegenheit.«
    Sie warteten auf meine Antwort. Dagmar sah mich herausfordernd an.
    »Ich habe nichts dagegen«, sagte ich. »Gehen wir, Mr. Carter.«
    Carter führte mich durch eine Art Hauptstraße zwischen den Reihen kastenförmiger Häuser, Fabriken, Lagerhallen und Büros hindurch. Der gesamte Boden der Kuppel war mit dem gleichen braungesprenkelten Material bedeckt, das ich schon zwischen dem gemalten Weiß der Kuppel und dem umliegenden Eis bemerkt hatte.
    »Die beste Isolierung, die wir haben könnten«, erklärte Carter. »Wir könnten noch einen viel höheren Wärmeverlust vertragen, als wir augenblicklich haben; aber wenn wir mehr Wärme als momentan durch die Fundamente und Wände hinausstrahlen ließen, besteht die Gefahr,

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