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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Privatarmeen allein durch die Drohung mit meinen Bombengeschwadern aufzulösen.
    Das politische Gleichgewicht war natürlich immer sehr labil, aber solange es anhielt, verkehrten die interplanetarischen Raketen wieder regelmäßig, und Luna Station sendete. Hätte ich damals nicht die Zügel an mich gerissen, hätte es an in ein paar Jahren überhaupt keinen Weltraumverkehr mehr gegeben.«
    Carter grinste. »Sie glauben also, daß die Tage von Pfeil und Bogen und des Handpflugs zurückkehren werden, jetzt, wo die Republik Ihrer lenkenden Hund beraubt ist?«
    »Wir werden sehen. Der alte Grellet ist ein schlauer Fuchs, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie er sich die Präsidentschaft auf längere Zeit hin sichern kann. Die gleichen Kräfte, die er gebrauchte, um meine Verwaltung zu beseitigen, werden sich unweigerlich über kurz oder lang gegen ihn selbst kehren. Die mächtigen Familien hatten sich mit ihm gegen mich verbündet, aber sie werden sich seiner Herrschaft genauso ungern beugen wie der meinen, genauso wenig wie die Volksmassen, die er mit Versprechungen aufgewiegelt hat, die alten Freiheiten und das angenehme Leben des letzten Jahrhunderts wiederherzustellen.
    Seine Anhängerschaft rekrutierte sich aus vielen und oft direkt entgegengesetzten Lagern. Sie waren sich nur einig in ihrem Haß gegen meine Herrschaft. Aber jetzt, nachdem sie mich davongejagt haben, haben sie sich wahrscheinlich schon wieder ineinander verbissen. Selbst wenn die Republik stark genug ist, den über sie hinwegtobenden Sturm zu überdauern, wird nicht viel von ihr übrig bleiben. Es wird eine schwache und von inneren Zwistigkeiten zerrissene Republik sein, über die er herrscht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er einen Kreuzer erübrigen kann, um mich bis hierher zu verfolgen.«
    »Schließlich konnten Sie für mich ja auch keinen erübrigen«, sagte Carter milde und gluckste amüsiert.
    Ich gab ihm keine Antwort. Plötzlich kamen die Erinnerungen.
    »Mr. Gunn, würden Sie mir bitte helfen, diese Stiefel herunter zu bekommen?«
    Dagmar natürlich. Das war ihre typische Reaktion, wenn sie sich unbeachtet fühlte.
    Joe Gunn beugte sich hinunter, löste die Riemen und hielt die Stiefel fest, während sie ihre Füße herauszog. Das Ausziehen von Raumstiefeln ist eine Arbeit, die man auch allein schafft. Ich sah mit dem schwachen Interesse eines Mannes zu, dem nur eine neue Variation eines altvertrauten Themas vorgespielt wird. Carter drehte sich um, um zu sehen, was los war, und lachte lauthals heraus. Gunn funkelte ihn zornig an.
    »Wie weit ist es noch bis Morgan?« fragte ich Carter.
    »Wenn Sie zu uns vorkommen, können Sie schon zwei der Kuppeln sehen«, antwortete er mir.
    »Großartig. Können Sie vielleicht schon anrufen und bitten, daß ein Arzt für Greenville bereit steht?«
    »Schon erledigt. Auch für Sie wird ein Begrüßungskomitee bereit stehen.« Seine Stimme war ausdruckslos, und es war mir unmöglich, herauszufinden, was er damit meinte.
    Dagmar, die gerade ihr Haar ordnete, hielt inne und schaute mich fragend an. Ich zuckte die Schultern und lächelte leicht. Gunn, der ihr Taschentuch in der Hand hielt, fuhr fort mit der Arbeit, die er von ihr bekommen hatte, nämlich die Schmutzflecken aus ihrem Gesicht wegzutupfen.
    Ein paar Minuten später waren wir an der Luftschleuse der größten Kuppel angelangt.
    WIR drei Leute von den Inneren Planeten schauten uns neugierig um. Morgan bestand aus acht Kuppeln, deren Durchmesser zwischen zweihundert und fünfhundert Meter betrug, und die durch niedrige, überdachte Gänge miteinander verbunden waren. Zwischen jeder Kuppel und dem sie umgebenden Eis befand sich ein dicker Rand aus irgendeinem nichtmetallischen Material, der bis einen Meter über den Boden reichte. Rampen führten darüber hinweg zu jeder der Luftschleusen.
     

     
    Unser schwerfälliges Fahrzeug rollte eine dieser Rampen hinauf und blieb vor der inneren Tür der gewaltigen Schleuse stehen. Es dauerte einige Minuten, das Methan aus der Schleuse herauszupumpen und sie wieder mit Luft zu füllen. Dann schwang die innere Tür auf, und wir fuhren in die eigentliche Kuppel.
    »Gewöhnlich lassen wir die Dinger draußen«, erklärte Carter. »Sie nehmen zu viel Platz weg. Aber im Augenblick ist das die sanfteste Methode Ihren Piloten gleich in die richtigen Hände zu bringen.«
    »Ich verstehe. Danke für das Entgegenkommen, Carter.«
    Als wir die Vorderluke des Schleppers heruntergelassen hatten, empfing uns

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