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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Können Sie uns holen?«
    »Ich höre Sie, Ether Master. Wir kommen mit einem Raupenschlepper. Wir werden in ungefähr einer Viertelstunde bei Ihnen sein.«
    »Gott sei Dank!« rief Dagmar. »Zivilisation.«
    Wir hörten eine verblüffte Stimme: »Eine Frau?« und dann setzten wir uns nieder, um auf unsere Retter zu warten.
    DER Lärm, den ihre alte Maschine machte, klang weithin durch die dünne klare Luft, und wir konnten ihr Kommen hören – sogar durch unsere Helme hindurch –, lange, bevor wir sie sehen konnten. Endlich tauchte sie hinter einem der Eishügel auf. Sie bahnte sich ihren Weg durch die unwirtliche Gegend, in eine Wolke von Eiskristallen gehüllt.
    Der Schlepper war ein ausgesprochenes Monstrum, offensichtlich Eigenbau. Die einzelnen Kettenglieder waren fast einen Meter breit. Sein grob zusammengenieteter Rumpf konnte nicht unter fünfzig Erdtonnen wiegen, und er hinterließ, während er auf uns zurumpelte, schwer ölige Treibstoff-Flecke auf seiner Spur.
    Ein paar Meter vor uns blieb er stehen, und über seinem senkrecht stehenden Auspuffrohr formte sich eine dichte weiße Wolke. Mit einem gewaltigen Krachen klappte die Vorderluke nach vorn auf den Boden, und eine Gestalt in einem altmodischen Raumanzug kletterte heraus und kam auf uns zu.
    »Willkommen an der letzten Grenze, Freunde!« dröhnte eine tiefe Stimme in unseren Helmen. »Berichten Sie, was Sie zu dieser vergessenen Kolonie herbringt. Wen haben Sie umgebracht? Oder sind Sie auf der Suche nach dem einfachen Leben?«
    »Ich bin Wolseley Clemmenceton, Präsident der Triplanetarischen Republik. In meiner Begleitung befinden sich Lady Dagmar Educe und Major Greenville. Der Major ist verletzt«, erwiderte ich förmlich.
    Eine zweite, etwas kleinere Gestalt hatte sich inzwischen der ersten hinzugesellt. Dieser Mann rief jetzt: »Ah, welche Überraschung. Wir hoffen, daß Sie sich hier wohlfühlen werden. Vermutlich wird man Sie jetzt zum Präsidenten unseres Klubs politischer Emigranten wählen, falls nicht vorher ein Schiff der Marine aufkreuzt.«
    Diese spöttische Stimme kam mir bekannt vor. Ich spähte hinüber zu dem behelmten Gesicht und versuchte, mich zu erinnern, wo ich sie schon einmal gehört hatte. Dann fiel es mir ein.
    »Carter. Direktor der Venus?«
    »Es ehrt mich außerordentlich, daß sich mein – äh – Nachfolger meiner noch erinnert.«
    Dagmar stieß ein kurzes böses Lachen aus.
    Carter sprach weiter.
    »Wenn Sie erst wie ich einige Jahre auf dem Titan verbracht haben, dann werden Sie merken, wie unwichtig all die Beweggründe von hier aus erscheinen, die das Leben auf den inneren Planeten bestimmen, Clemmenceton. Hier draußen besitzen wir nicht mehr riesige Imperien und Millionen von Untertanen, um die wir uns streiten können. Ich nehme an, wir werden ganz gut miteinander auskommen.«
    »Wie nett«, sagte Dagmar.
    »Jetzt, wo wir alle unseren Spaß gehabt haben«, sagte ich, »würde ich es begrüßen, wenn mein Pilot so schnell wie möglich zu einem Arzt gebracht werden könnte.«
    »In Ordnung«, sagte Carters Gefährte. »Also alle Mann einsteigen!« Er trat näher und half mir bei Greenville.
    WIR stiegen ein und setzten Greenville auf dem einzigen freien Platz ab, den es auf dem Boden des Schlepper gab – direkt hinter dem Fahrersitz.
    Carter ließ den kleinen Motor an, der die heruntergeklappte Lukentür wieder einholte.
    Mein Helfer stellte sich vor: »Mein Name ist Joe Gunn, Leute. Wenn Sie es für richtiger halten, Ihren Freund hier aus seinem Anzug herauszuholen, dann können wir die Kabine versiegeln und mit Luft füllen. Wir tun es zwar gewöhnlich nicht. Sauerstoff-Methan-Gemisch ist eine heikle Sache, und es ist praktischer, das ganze Fahrzeug unter Methan zu lassen und Anzüge zu tragen. Aber wenn es notwendig ist, bereitet es keinerlei Schwierigkeiten. Wir blasen das Methan vorher mit Stickstoff aus, bevor wir Sauerstoff einlassen. Das macht eine explosive Mischung in der Kabine unmöglich.«
    Ich sah mir Greenville an. Sein Gesicht war bleich unter seiner Käseglocke, und obwohl er offenbar bei Bewußtsein war – er hatte sogar mitgeholfen, als wir ihn in den Schlepper getragen hatten –, hatte er doch seitdem kein Wort mehr gesprochen.
    »Ich glaube, wir sollten uns noch einmal diese Binde ansehen, alter Junge«, sagte ich.
    Greenville nickte, und ich sah, daß seine Lippen fest aufeinander gepreßt waren.
    Ich wandte mich an Gunn: »Also dann versuchen Sie mal, ob Sie die Kiste wieder von der

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