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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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Reizen operieren zu können –, um das an Macht und Luxus zu erringen, was dir diese Welt bieten kann. Wenn du das tust, werden dich allerdings die Frauen der Kolonie wahrscheinlich teeren und federn.
    Oder wenn du bereit bist, Kinder zu bekommen, dann können wir heiraten.«
    »Was willst du damit sagen?« Ihre Stimme klang bitter, aber auf ihrem Gesicht malten sich schon Zweifel und Überraschung ab. »Glaubst du, du hättest mich jetzt soweit, daß du mich als unbezahlte Pflegerin für deine alten Tage haben kannst? Wer sagt dir denn überhaupt, daß du noch Kinder bekommen kannst?«
    SIE wollte mich absichtlich verletzen. Trotzdem klangen die Worte nicht so bissig, wie man ihrem Sinn nach hätte erwarten können.
    Ich zog sie an mich und fuhr ihr über das Haar. »Wer ist denn alt? Du bist auch kein Backfisch mehr. Ich gehe zwar auf die sechzig zu, aber ich habe die besten Ärzte der Republik um mich gehabt und die Verjüngungsbehandlungen mitgemacht. Ich fühle mich noch sehr jung und kräftig. Wahrscheinlich werde ich sogar länger leben als du, weil ich viel ausgeglichener bin. Du dagegen wirst bei deinem Temperament dein Herz noch ruinieren.«
    Sie klammerte sich an mich. Sie hob ihren Kopf, und ihr aufgelöstes Haar fiel über ihr tränenüberströmtes Gesicht. Sie lächelte, als unsere Blicke sich trafen.
    »Morgan ist zwar kein tropisches Inselparadies, aber auch keine Strafkolonie. Man könnte die Wohnung vielleicht so herrichten … »
    Dann legte sie den Kopf wieder auf meine Brust und weinte unbeherrscht weiter.
    Carter nahm Pelotzis Arm und begann, ihn zur Tür zu steuern.
    »Alles nur Theater«, erklärte ich amüsiert. »Machen Sie sich weiter keine Sorgen darüber.«
    Sie schlossen die Tür.
    CARTER kam am nächsten Morgen so gegen halb elf vorbei. Es war wirklich sehr taktvoll, daß er nicht früher kam. Sein Gesicht bewies, daß er von Geschäften reden wollte.
    »Nun, haben Sie Ihren häuslichen Streit geschlichtet«, fragte er.
    »Mehr oder weniger, ich hoffe es wenigstens.«
    »Das freut mich zu hören. Und nun zum Grund meines Besuches. Sie erwähnten gestern etwas von ,Ihren Beruf ausüben. Nun« – er hieß mich mit einer Handbewegung schweigen, als ich ihn unterbrechen wollte – »genau das möchten wir von Ihnen. Sie sollen eine Stellung in unserem Föderativen Rat annehmen. Wir haben übrigens keine Angst, daß Sie vielleicht versuchen werden, sich zum Diktator von Titan zu machen, um bei passender Gelegenheit Ihr verlorengegangenes Imperium wiederzugewinnen. Auch ich habe nichts dagegen, trotzdem wir früher einmal politische Gegner waren. Es gab eine Menge Dinge, die ich an Ihnen nie leiden konnte, und ich will Ihnen auch nicht verhehlen, daß ich es immer noch nicht tue. Aber Sie haben Ihre Ansichten, und ich habe die meinen. Hier sind sie alle unwichtig. Jedenfalls bin ich mir wie die anderen Ratsmitglieder darüber im klaren, daß wir hier auf Ihr Organisationstalent und Ihre Erfahrungen in der Verwaltung nicht verzichten können.
    Die fünf verschiedenen Kolonien auf dem Titan verwalten sich im großen und ganzen selbst. Für manche Dinge ist jedoch der Föderative Rat zuständig. Die Verwaltungsprobleme einer solchen Konföderation sind nicht allzu einfach, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Augenblick mal«, sagte ich, denn ich erinnerte mich plötzlich an eines dieser Probleme – die Nachrichtenverbindungen. »Wenn Radioverbindungen hier auf Sichtweite begrenzt sind, wieso haben wir dann ihren Anruf empfangen?«
    »Raketenantennen. Alle Kuppeln und Schlepper haben sie, damit sie die hinter dem Horizont liegenden Plätze anrufen können. Eine Miniatur-Rakete tragt eine feine Silberantenne in eine Höhe von vielleicht vier Kilometern. Das ergibt einen Funkradius von etwa zweihundert, beziehungsweise vierhundert Kilometern, je nachdem, ob nur eine Partei oder beide die Antennen oben haben.«
    »Hm. Sehr geschickt. Nun, erzählen Sie weiter! Um was muß ich mich noch kümmern?«
    »Abgesehen von den durch unsere Umwelt bedingten Schwierigkeiten sind es die üblichen kleinen politischen Fehden und Eifersüchteleien zwischen den einzelnen Kolonien, denn jeder versucht natürlich, mehr von unseren knappen Rohstoffen zu bekommen als der andere.«
    »Und wie funktioniert der Rat selbst? Wird er gewählt, ernannt, oder was sonst?«
    »Den Namen nach gewählt. Jede Kolonie ist darin vertreten. Aber wenn Sie sich entschließen, unseren Vorschlag anzunehmen, werden wir Sie ohne

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