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Galaxis Science Fiction Bd. 04

Galaxis Science Fiction Bd. 04

Titel: Galaxis Science Fiction Bd. 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lothar (Hrsg.) Heinecke
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rastlose Schritte auf und ab und versuchte dabei, sich seine Chancen auszurechnen.
    »Es hat den Anschein, als ob mir diese Aufgabe zufallen würde.«
    Stryker starrte ihn an. »Du? Warum?«
    »Weil ich der einzige bin, der gehen kann. Denke daran, was Gib sagte, von wegen unseren Generator so abstimmen, daß er mit dem Störenfried in Gleichklang kommt. Gib ist der einzige, der diese Arbeit machen kann. Er ist also hier unentbehrlich. Und du bist …«
    ….zu alt und fett, ja, ich weiß«, beendete Stryker den Satz. »Und zu verdammt langsam und zu schwatzhaft. Du hast natürlich recht.«
    Sie ließen es dabei bewenden und stellten Xavier als Wache für die Nacht auf. Aber trotzdem er wußte, daß der Robot dieser Aufgabe um ein Vielfaches gewissenhafter als ein Mensch nachgehen würde, konnte Farrell keinen ruhigen Schlaf finden.
    Er wälzte sich unruhig auf seinem Lager hin und her, wachte einige Dutzend Male auf, um sich eine Zigarette anzuzünden, und fruchtlos zu spekulieren, was ihn wohl in dem Stock erwarten würde, und schwitzte unter einem Alptraum, in dem riesenhafte Bienenungeheuer ihn mit unirdischen summenden Stimmen bedrohten.
    AM nächsten Morgen marschierte Farrell los. Er war schon auf halber Höhe des Hügels, als er merkte, daß die Marco auch am Tag noch unter Bewachung stand. Er ging auf den Posten zu und sah, daß es Tarvil war, der Sadrianer, der sich damals als erster dem Schiff genähert hatte. Ausdruckslos musterte der Mann Farrells Schulterpack mit den Prüfgeräten und dem kleinen Sprechfunkgerät und die Taschenlampe und den Strahler an Farrells Gürtel.
    »Ich gehe in den Stock«, informierte ihn Farrell. Er versuchte, seiner Stimme einen festen Klang zu geben, und ärgerte sich, als es ihm nicht recht gelang. »Ist das vielleicht verboten?«
    Der Eingeborene antwortete nicht. Er paßte seine Schritte Farrell an, und sie stiegen zusammen den restlichen Teil des Hügels hinab – immer im vorsichtigen Dreimeterabstand – durch taufrische Wiesen, die unter den Strahlen der frühen Morgensonne wie Diamantfelder aufglänzten. Am Eingang des Dorfes begegnete ihnen der gewohnte Zug der Erwachsenen und halbwüchsigen Kinder, die schweigend auf die Felder gingen.
    »Wirklich wunderliche Gesellen«, sagte Farrell in den Sprechknopf seines Radios. »Sie halten einen ganz bestimmten Abstand voneinander ein. Man könnte glauben, sie haben Angst, sich gegenseitig anzustecken.«
    Strykers Stimme klang blechern gegen sein Ohr. »Sie werden uns nicht mehr so wunderlich vorkommen, wenn wir erst einmal den Grund für ihr seltsames Benehmen herausgefunden haben. Ich fange an zu glauben, daß diese Absonderung voneinander irgendeine religiöse Ursache haben muß, Arthur, das Überbleibsel eines Kontrollsystems, das durch seelische Isolierung des einzelnen eine Rebellion unmöglich machen sollte. Wenn ich in Betracht ziehe, was sie unter den Hymenops gelitten haben müssen, dann ist es ein Wunder, daß sie noch bei gesundem Verstand sind.«
    »Das mit der religiösen Ursache mag stimmen«, antwortete Farrell. »Aber das mit dem gesunden Verstand möchte ich nicht unterschreiben. Ich bin der Meinung, daß wir es hier mit einem Haufen von Halbverrückten zu tun haben.«
    Nicht alle Bewohner hatten das Dorf verlassen, aber die wenigen Frauen und Kinder, die ihnen auf ihrem Weg begegneten, sahen durch Farrell – und Tarvil – hindurch, als wären sie Luft. Das einzige Interesse, das Farrell entgegengebracht wurde, stammte von einem kleinen ungefähr sechsjährigen Jungen, der den Fremden neugierig anstarrte und die Frau neben ihm etwas in seiner kindlichen Stimme fragte. Die Frau antwortete mit einem einzigen harten Wort und schlug dem Kind in das Gesicht, daß es hinfiel.
    Farrell berichtete den Vorfall. »Sie sagte, ›Ruhig‹! und schlug ihn nieder, Lee. Sie fangen anscheinend schon sehr frühzeitig mit ihrem Training an.«
    »Ihre Gleichgültigkeit und Verschlossenheit kann nicht angeboren sein«, sagte Stryker. »Trotzdem verstehe ich diese Sache nicht ganz. Sie sind jetzt fast vier Generationen frei. Und es scheint kaum glaublich, daß irgendein aufgezwungener Kontrollmechanismus noch derart lange nachwirken kann.«
    Ein Schatten schob sich vor die Sonne, und Farrell überlief eine Gänsehaut, als er aufblickte und den großen runden Bukkel des Stockes vor sich aufragen sah.
    »Ich bin jetzt am Stock angelangt«, berichtete er. »Er sieht aus wie alle anderen. Keine Einfluglöcher außer am Fuß. Ich

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